Felix Wiggers ist ein Inventar der Zwoten des SuS Neuenkrichen.

„Das sagt der Trainer mir jede Woche wieder“


von Stephan Meyer

(05.09.18) Pure Glücksgefühle müssen es am Sonntag gegen 16:49 Uhr für die Mannen von Trainer Andre Haarmann gewesen sein, ganz besonders sicherlich für den umjubelten Torschützen. Bis zur allerletzten Sekunde rannte die Zwote vom SuS Neuenkirchen in Leer an und belohnte sich mit dem späten 2:2-Ausgleich in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Felix Wiggers’ feines Füßchen. Eine flache Freistoßflanke von Jan Rauße schob Wiggers aus elf Metern mit der Innenseite ins lange Eck.

Felix Wiggers spielt aktuell im vierten Jahr für Neuenkirchens Zweite, wird dort seit längerem im rechten Mittelfeld eingesetzt. „Dort fühle ich mich auch am wohlsten“, ist Wiggers zufrieden mit seiner aktuellen sportlichen Situation in Andre Haarmanns Team. Der 24-Jährige könnte sich allerdings auch vorstellen, mal den Sprung in die Erste des SuS zu wagen. „Wenn ich die Chance bekäme, würde ich es machen.“

Nicht nur ein Unterschied

Das war nicht immer so. Vor zwei Jahren habe er die Frage noch mit ‘Nein’ beantwortet, wie Wiggers selbst sagt. Da spielte Wiggers mit der SuS-Reserve noch in der Bezirksliga, die Erste gehörte zum Inventar der Oberliga. Das ist nicht der einzige Unterschied zu heute. „Damals haben viele Auswärtige in der Ersten gespielt“, erinnert sich Wiggers. Und das sei aktuell „mit vielen Neuenkirchener Jungs“ (Wiggers) eben anders.

Sein Coach schätzt an Wiggers sein Tempo und „eigentlich bringt er alles mit, was man als Fußballer benötigt“, meint Andre Haarmann. Das Tempo mit Ball am Fuß sieht Wiggers selbst auch als seine große Stärke an. Manchmal ist er aber auch zu schnell, wie Haarmann immer wieder erkennt: „Das Einzige, was ihm hin und wieder im Weg steht, ist seine Ungeduld.“ Damit durch die Heimspiel-Redaktion konfrontiert, zeigt Wiggers sich mehr als einsichtig: „Ich ziehe immer zu schnell nach innen, muss mehr die Außenposition halten. Das sagt der Trainer mir jede Woche wieder.“ Ob denn Besserung in Sicht sei? „Ich hoffe“, lacht Wiggers. Er könne zudem noch etwas zielstrebiger und cooler vor der Bude werden, sagt Andre Haarmann. „Auch damit hat er Recht“, weiß Wiggers also, woran er zu arbeiten hat.

Zielstrebig und cool geht Wiggers zumindest bei sieben der acht Partien das Tipp-Duell für den fünften Spieltag an. Bei einer Partie ließ er sich „umstimmen“. Die Spitzenspiele steigen in Rheine und Borghorst. Der Erste erwartet den Dritten und der Vierte den Zweiten.


Westfalia Leer - Germania Hauenhorst (Mi., 19:30 Uhr)
Lange schnupperte Leer Sonntag am ersten Saisonsieg, wurde erst in Minute 94 aus allen Träumen gerissen. Das Schockerlebnis muss heute abend aus den Köpfen der Spieler raus sein. Trainer Thomas Overesch war schon eine knappe Stunde nach der Partie gegen Neuenkirchen bemüht, das Positive zu sehen. Ein Punkt gegen Neuenkirchen sei schon in Ordnung. In Leer haben sie also gemerkt, dass sie es können. Fehlen wird heute der gesperrte Timo Hüsing. Hauenhorst sammelte bereits neun Zähler, scheint sich nach dem Abstieg direkt oben festbeißen zu können. In Rodde zuletzt gewann Markus Heckmanns Team nur knapp mit 2:1. Verdient wars, aber eben auch ein hartes Stück Arbeit. Geschenkt wird einem eben nichts, Nachlässigkeiten werden sofort bestraft..
Heimspiel-Tipp: Unter Flutlicht wird Leers Kampf belohnt - 3:2.
Wiggers: 1:2.


Skiclub Rheine - Borussia Emsdetten II (Sa., 14 Uhr)
Mit bislang zwei Punkten haben sie Clubberer zumindest nachgewiesen, dass sie kein Kanonenfutter sind und mithalten können im Oberhaus. Defensiv hat sich Thomas Sandmanns Truppe stabilisiert, Keeper Jan-Simon Hermes bekam von Sandmann zuletzt gar das Prädikat „Weltklasse“ verliehen. Nur im Angriff steckt bislang der Wurm drin. Erst ein eigener Treffer steht auf der Habenseite. Beim Skiclub lechzen alle nach dem ersten A-Liga-Dreier. Andre Wöstemeyers Borussen-Reserve kommt immer besser ins Rollen. „Daruf kann man die nächsten Wochen aufbauen“, war Co-Trainer Jan Simon nach dem 3:0 gegen GW Rheine Sonntag bestens zufrieden. Im Gegensatz zur Woche zuvor zeigte sich Emsdetten wieder konsequenter im Torabschluss. Auf Hermes und Co. dürfte einiges an Arbeit warten.
Heimspiel-Tipp: Vorne wird der Skiclub den Wurm nicht los - 0:3.
Wiggers: 0:2.

SV Emsdetten 05 II - GW Rheine (So., 13 Uhr)
Wer hätte gedacht, dass in diesem Duell der Tabellenletzte den Vorletzten erwartet?! Beide weisen erst ein mickriges Pünktchen vor. Bei Nullfünf zeigte die Tendenz eigentlich nach oben. Nach zwei Startpleiten holte Klaus Franks Team ein 2:2 im Ortsderby gegen Borussia. Doch dann folgte ein Auftritt, den Frank seiner Truppe so wohl nicht zugetraut hatte. Satte acht Stück fing sich Nullfünf in Nordwalde, ging also mal so richtig baden. Klaus Frank war maßlos enttäuscht. So einen Auftritt wird er nicht nochmal dulden. Grün-Weiß-Trainer Patrick Niemeyer erkennt eine Entwicklung bei seinem Team, was ihn positiv stimmt. Trotz des 0:3 in Emsdetten sah Niemeyer die „bislang beste Mannschaftsleistung“. Entsprechend gibt er die Marschroute vor: „Wir müssen so weitermachen und uns einfach belohnen.
Heimspiel-Tipp: Die Schotthocker landen einen Befreiungsschlag - 1:4
Wiggers: Da holt Rheine den ersten Sieg. 1:3.

FCE Rheine II - Amisia Rheine (So., 13 Uhr)
Besser könnten die Vorzeichen kaum sein: Ortsderby, der neue Spitzenreiter empfängt den alten. Genug Feuer dürfte also drin sein, wenn die FCE-Reserve Nachbar Amisia empfängt. Lange Jahre gab es das Duell auf überkreislicher Ebene. Blickt man auf den bisherigen Saisonverlauf, scheinen beide dort wieder hinzuwollen. Der FCE thront seit Sonntag ganz oben, ist mit zehn Zählern noch unbesiegt. Blütenweiß war die Amisen-Weste in der Vorwoche noch, dann setzte es ein unnötiges 0:1 an der Emsaue gegen Borghorst. Schon waren Torsten Schmidts Mannen den Posten des Primus wieder los. Trotz drückender Überlegenheit bekamen sie die Murmel nicht im Tor unter. Beim FCE weiß einer ganz genau, wie das geht. Neun Tore erzielte Patrick Maganga in vier Spielen, hat einen richtigen Lauf. Von Fünferpack bis Seitfallzieher Marke „Tor des Monats“ war einiges dabei bislang - und vor ein paar Jahren stürmte Maganga auch schon für Amisia.
Heimspiel-Tipp: Diesmal verteidigt Amisia ein frühes 1:0, das Siegtor macht Kevin Drees.
Wiggers: 1:1.

Preußen Borghorst - FSV Ochtrup (So., 15 Uhr)
Ein echtes Spitzenspiel erwartet die Fans an der Gräfin-Bertha-Straße, der Vierte erwartet den Zweiten. Borghorst wartet mir drei Siegen am Stück auf den FSV. Irgendwie hielt die von Dirk Altkrüger trainierte Mannschaft zuletzt mit Glück, Geschick und ganz viel Kampfkraft das „zu Null“ beI Amisia Rheine. Co-Trainer Michael Straube zog erneut den Hut vor der Truppe: „Alle haben bis zum Umfallen verteidigt.“ In Ochtrup lobt Coach Frank Averesch immer wieder das Kollektiv. Die bisher beachtlichen zehn Zähler sind das Ergebnis von geschlossenen Mannschaftsleistungen. Nach dem eher mauen 1:1 beim Skiclub siegte Ochtrup Sonntag souverän 3:0 gegen Metelen, agierte dabei aber auch fast 70 Minuten in Überzahl.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - eine enge Kiste endet leistungsgerecht.
Wiggers: Da hoffe ich, dass Ochtrup verliert - 2:1. Warum, will Heimspiel wissen: „Weil sie vor uns stehen. Aber Borghorst doch auch, entgegnet Heimspiel. Ja? Ja, die haben neun Punkte, weiß Heimspiel. Dann tippe ich 2:2.

Matellia Metelen - SV Langenhorst-Welbergen (So., 15 Uhr)
Zwar ging Metelen in Ochtrup erstmals nicht in Führung, der positive Effekt blieb aber aus. Zwei Zähler sind bislang zu wenig für Bertino Nacars Asse. Zwei berechtige Foulelfmeter und daraus resultierende Unterzahl nach Gelb-Rot gegen Felix Doedt brachten Metelen Sonntag früh auf die Verliererstraße. Spätestens nach 35 Minuten war die Hoffnung auf Zählbares verflogen. Ohne Doedt, aber vielleicht wieder mit Lukas Kippelt, kann die Marschroute gegen den Aufsteiger nur „Heimsieg“ lauten. Langenhorst punktet bislang irgendwie ganz gemütlich genüsslich vor sich hin. Fünf Punkte nach vier Partien sollten das Trainerduo Bäumer/Fraundörfer bis dato zufrieden stellen. Vielleicht hilft ja am Sonntag auch wieder Kai Ficher aus den Alten Herren mit. Der gab Sonntag sein Debut für Langenhorst. Angeblich habe er schon für Preußen Münster gespielt, frohlockte Betreuer Sven Murawski nach dem Debut Fischers. Als wenn das Internet da nicht mehr wüsste. Demnach kam Fischer Ende der 90er auf neun Einsätze für die Preußen in der damaligen Regionalliga West-Südwest.
Heimspiel-Tipp: Erster Sieg für Nacar und Co., zweite Pleite für den Aufsteiger - 3:0.
Wiggers: 0:0.

1. FC Nordwalde - Eintracht Rodde (So., 15 Uhr)
Die drei Nordwalder Gegner an den ersten drei Spieltagen „klagten“ alle ein wenig ob der defensiven Spielweise des FCN. Das der es auch nach vorne kann, zeigte sich am Sonntag, als Bernd Hahns Schützlinge es satte acht Mal krachen ließen und Emsdetten 05 in der zweiten Hallbzeit aus dem Stadion schossen. Nun gilt es den überraschend hohen Sieg nicht überzubewerten und gegen den angeschlagenen Aufsteiger nachzulegen. Angeschlagener Aufsteiger? Rodde ist nach dem Auftaktcoup bisweilen mit drei Pleiten nach unten durchgereicht worden. Einen Vorwurf macht Meik Edelbusch seinen Jungs nicht da die Personallage angespannt ist. Die Eintracht präsentiert sich aber zumindest als eine solche, verkaufte sich laut Edelbusch beim 1:2 gegen Hauenhorst erneut teuer. Edelbusch selbst ist am Sonntag verhindert. Er wird von seinem Co Klemens Vermillion vertreten.
Heimspiel-Tipp: Nordwalde trifft weiter - 4:1.
Wiggers: 3:0.

SuS Neuenkirchen II - TuS Laer 08 (So., 15 Uhr)
Einen Punkt gabs zuletzt also Sekunden vor dem Ende für den SuS, der mindestens für die Moral gut war. Fit ist die Truppe von Coach Andre Haarmann, benötigt aber noch zu viele Möglichkeitenzum Torerfolg. Die bisherigen sieben Zähler sind ausbaufähig. Laer blieb zuletzt zweimal ohne Punkte, vergeigte in Borghorst eine Führung und verlor verdient 0:3 gegen den FCE. Aber auch in der letzten Partie hatte der von Ron Konermann trainierte TuS die Chance, in Führung zu gehen, aber Leon Konermann vergab das dicke Ding. Diese wenigen Chancen müsse man dann eben nutzen, haderte Ron Konermann. Am Haarweg könnte es für Laer genau darauf ankommen.
Heimspiel-Tipp: Laer lauert und schlägt eiskalt zu - 0:2.
Wiggers: 4:0. Weil wir mal wieder richtig einen raushauen. Murat Hitir trifft doppelt. Den muss man mal ein wenig unter Druck setzen. Zudem treffen Jan Rauße und der eingewechselte Pascal Karperien.