Kreisliga A

Horstmar im Ab-, Borghorst im Aufwind 


von Christian Lehmann

(19.04.22) Für die einen war's eine Woche zum Vergessen, für die anderen lief's wie geschmiert. Während Germania Horstmar nach drei unglücklichen Pleiten binnen acht Tagen wieder in den Abstiegs-Schlund blickt, hat sich die Reserve des Borghorster FC mit sieben Punkten aus drei Spielen wieder dick ins Geschäft geschossen. Beim 1:0 (1:0)-Auswärtssieg der Grün-Weiß-Schwarzen gaben Nuancen den Ausschlag. Hinten raus hätten die Hausherren beinahe ihren Torhüter für den Ausgleichstreffer gefeiert.

Es lief bereits die Nachspielzeit, als dem TuS Germania nochmal ein Eckball zugesprochen wurde. Natürlich schmissen die Hausherren alles nach vorne, auch Torhüter Tim Mensing eilte in die Box. Und tatsächlich fiel dem Schnapper nach Kopfball-Ablage von Spielertrainer Niklas Melzer dem Ball vors Visier, er hätte sogar noch genug Zeit gehabt, die Murmel zu kontrollieren - doch sein Kopfball aus kurzer Distanz hatte nicht genug Druck, um Matze Brinkert im Borghorster Kasten zu überwinden. Der hielt nicht nur den Ball, sondern auch die drei Punkte fest (90.+1).

"Ich glaube, er war selbst etwas überrascht, dass er so frei war. Das ist hart - und passt zu den letzten Spielen", meinte Melzer. "Gefühlt kommt bei uns aktuell alles Pech dieser Welt zusammen. Wir haben gut gekämpft und eigentlich sehr wenig zugelassen, aber ein total unnötiges Gegentor kassiert. Nach vorne hin haben wir die nötige Durchschlagskraft vermissen lassen - was aber nicht überraschend ist in Anbetracht unserer aktuellen personellen Situation." 

Während sich die Horstmarer zu Beginn ohne ihren torgefährlichsten Stürmer Niklas Völker, dessen eigentlicher Vertreter Alex Volmer kurz vor Spielbeginn ebenfalls verletzt passen musste, erstmal finden mussten, erwischten die Gäste den besseren Start. Einen individuellen Fehler in der Horstmarer Defensive nutzte die Elf von Thomas Grabowski dann zur verdienten Führung. Jan Kroening brachte den Ball in die Mitte, wo Julian Bauland unbehelligt einschob (0:1/23.).

"Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben den Gegner kurz vor der Pause aber mit unnötigen Ballverlusten im Zentrum aufgebaut", meinte BFC-Coach Thomas Grabowski. Er sah auch im zweiten Durchgang gefährliche Horstmarer Abschlüsse, etwa durch Aaron Wiepen, der drei Gegenspieler frech frisch machte, um dann am zur Pause für Rene Pichutzki eingewechselten Brinkert zu scheitern (62.). Wenig später nagelte Melzer den Ball an den Innenpfosten - wieder Glück für Borghorst (65.)!

Das hatten sich seine Jungs hinten raus aber verdient, meinte Grabowski: "Die Truppe, die den größeren Willen hatte, hat gewonnen. Wir dürfen uns auf unseren sieben Punkten jetzt aber nicht ausruhen, sondern müssen weiter hart arbeiten."

TuS Germania Horstmar - Borghorster FC II     0:1 (0:1)
0:1 Bauland (23.)