Ein Trainer mit ganz schön viel Wumms

Von Fabian Renger

(22.06.20) Die Fußballwelt ist um einen neuen Trainer reicher. Stephan Keller tauscht das Spieler-Outfit gegen die Taktiktafel. Der 34-Jährige übernimmt zur neuen Saison die Zwote von Germania Hauenhorst. Aus dem bisherigen Reserve-Spieler Keller wird bald der Reserve-Trainer Keller. Nur als Coach. "Wenn wir nur zehn Leute sind, dann ziehe ich mir ein Trikot an. Aber ob da so viel noch bringt, sei mal dahin gestellt", sagt er und lacht. "Ich werde etwas kräftiger und älter."

Aber ganz vom schönen saftigen Grün runter zu gehen, das war auch keine Option für ihn. So ganz weg vom Fußballplatz kommt auch er einfach nicht. Im Jahr 2017 kam er vom Osnabrücker Land rüber in die Emsstadt. Vorher verbrachte er zwei Spielzeiten beim Piesberger SV (Pye), davor etliche Jahre beim Osnabrücker SC. Auf dem Feld war er meist als Außenverteidiger aktiv. Schießen kann er übrigens auch. Sein fupa-Profil gibt einiges her. 104 km/h wird dort als Schussgeschwindigkeit aufgeführt. Klingt viel. "Da waren aber andere deutlich schneller", sagt Keller. Die Kollegen der NOZ hatten diesen Wert einst bei einem Training gemessen.

Wo wir schonmal dabei sind: Was hat es denn mit dem Spitznamen "Krümel" auf sich? Auch der steht im fupa-Profil. Keller mag diese Bezeichnung nicht so wirklich. Könne gerne auch mal herausgenommen werden. Dieser Begriff entstamme einer grauen Vorzeit. "Da habe ich noch in Solingen gearbeitet und da war ich der jüngste", berichtet Keller. Also dann, lieber fupa-Admin, u know what to do!

Weber und Emmerich als Co-Trainer

Da Keller im Schichtdienst tätig ist, bekommt er doppelte Hilfe. Maik Weber und Mathieu Emmerich, beides Flemmer der Zweiten, werden Keller als spielende Assistenten unterstützen. Das Trio übernimmt die Arbeit von Martin Wilmer, der nach zwei Jahren im Dienste der Reserve in der neuen Spielzeit die A2-Junioren des FCE übernimmt. Hauenhorsts Zweitvertretung schloss die Saison als Neunter ab. Was geht da noch? Keller:"Wir müssen die Vorbereitung abwarten und gucken, wie sich das entwickelt. Aber in der oberen Tabellenhälfte wollen wir auf jeden Fall landen."

Die Begebenheiten wären optimal. Hilfe von unten aus der Dritten (C-Liga) oder von oben aus der Ersten (Bezirksliga)? Laut Keller sei das nicht zwingend nötig. Denn:"Eine so gute Trainingsbeteiligung, auch im Winter, habe ich noch nirgendwo anders erlebt." Die Jungs aus der Zwoten seien top. Für Keller also das perfekte Umfeld, um als Trainer zu starten. Nichtmal eine Jugendmannschaft habe er bislang unter seinen Fittichen gehabt. Im Waldpark gibt's also einen kompletten Neuanfang.