Grazil wie eine junge Gazelle hüpft Ochtrups Routinier Björn Stoth (M.) durch das Mesumer Mittelfeld. Harald Kruk (l.) und Robin Rieke können dem Enddreißiger nur hinterherschauen.

FSV trommelt auf Mesums Brummschädel


von Alex Piccin

(30.10.18) Insgeheim hatte sich Frank Beermann mehr vom Gastspiel beim FSV Ochtrup II erhofft. Seine Dritte des SV Mesum hatte jedoch mit Nachwehen einiger Feierlichkeiten vom Vorabend zu kämpfen. Entsprechend soff die SVM-Schaluppe sang- und klanglos ab. Die Ochtruper haben beim 6:1 (3:0) eine ungekannte Standardstärke entwickelt. Deren Trainer Alexander Schwennen zitterte trotzdem bis in die Schlussphase - nicht nur der Kälte wegen. Ein Routinier hielt den Laden aber zusammen.

Eine Laufbahn im Zeichen des Torjubels lässt Björn Stoth langsam ausklingen. Ab und an hilft der 38-Jährige bei der Reserve des FSV aus, dann auch mal als Abwehrchef. "Das tut der Mannschaft ganz gut", findet Schwennen. Dass der Ex-Torjäger es nicht lassen kann, bewies er gegen Mesum. Wie schon Tim Heilig zuvor (4.), köpfte Stoth eine Ecke auf Höhe des ersten Pfostens in die Maschen (35.). "Das ist unsere neu gefundene Stärke. Früher waren wir bei so etwas immer anfällig", sagte Schwennen.

Denker und Lenker

Lautstark dirigierte Stoth seine Vorderleute, ließ Jannis Theile schließlich strammstehen, als dieser beim Stand von 5:0 einen Hundertprozenter liegen ließ (71.). Besser machte es der junge Kicker in der 82. Minute, als er zum Endstand traf. Bis zu Stoths Rüffel war Schwennen noch nicht vom siegreichen Ausgang der Partie überzeugt: "Aufgrund meiner Erfahrung habe ich mich da zurückgehalten." Fünf Gegentore in 20 Minuten hat er sich allerdings noch nie gefangen. Eine negative Notiz vermerkte der Coach in seinem Büchlein unter dem Namen Heilig. Nach einem Foulspiel sollte er die Gelbe Karte sehen, holte sich diese aber nicht bei Schiedsrichter Meik Niederberghaus. So gab es den Gelb-Roten Karton direkt hinterher (65.). "Aufgrund einer vermeintlichen Respektlosigkeit", suchte Schwennen kopfschüttelnd nach dem Grund des Platzverweises.

Für die FSV-Moral sei der Sieg super wichtig und ein Stück weit richtungsweisend gewesen. Die Ochtruper haben damit ihr Hinrundenziel von 15 Punkten erreicht. Und die Hassenbrockler? Der Chronist der Öffnet externen Link in neuem Fenstereigenen Facebook-Seite schrieb von neun alkoholbedingten Ausfallerscheinungen im 14er-Kader. "Wir wurden heute von einem Panzer überrollt", heißt es in der Niederschrift. Beermann hatte nicht viel hinzuzufügen: "Spielerisch lief wenig zusammen. Es gibt so Tage. Wir müssen jetzt aber dranbleiben, um bis zur Winterpause noch den einen oder anderen Punkt zu holen." Er befürchtet, dass die Mesumer Tradition in den kommenden Wochen wieder auflebt. Seine frostbeuligen Spieler werden wohl oder übel die Trainingsteilnahme herunterfahren.

FSV Ochtrup II - SV Mesum III     6:1 (3:0)
1:0 Heilig (4.), 2:0 Stoth (35.),
3:0 Ransmann (42.), 4:0 Roters (52.),
5:0 Ransmann (60.), 5:1 Bussmann (74.),
6:1 Theile (82.)
Gelb-Rot: Heilig (65./FSV, Unsportlichkeit)

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