Preußens Sieg für die Ewigkeit

von Christian Lehmann

(26.11.19) Seit Montagabend steht die Verschmelzung des SC Preußen Borghorst und des SV Wilmsberg zum "Borghorster Fußballclub" fest. Bei der Fusionsversammlung in der Mensa des Borghorster Gymnasiums stimmten 100 Prozent der Preußen und nahezu ebenso viele Piggen (fünf Gegenstimmen) dafür, dass die beiden Vereine im Ort künftig unter einem gemeinsamen Dach operieren.  

Das Derby der Reserveteams beider Vereine vom vergangenen Freitagabend wird also als das letzte Pflichtspiel dieser beiden Vereine überhaupt in die Geschichte eingehen. Die beiden Torschützen Joel Wierling und Martin Schlattmann sicherten sich mit ihren Treffern also nicht nur den 2:0 (1:0)-Erfolg ihres SC Preußen, sondern auch einen Eintrag in den Geschichtsbüchern.

Knapp gescheitert ist auch verloren

Bei den Gästen war nach 90 durchaus heiß umkämpften Minuten Trüsal blasen angesagt. "Die Preußen haben eine sehr gute Mannschaft, aber wir haben immer das Pech, dass wir knapp gegen sie verlieren", meinte Steffen Treus, Co-Trainer der Piggen. Die Derby-Bilanz der Grünen ist in der Tat desaströs: Von 24 Duellen gewannen die Preußen zuletzt 17, nur fünfmal kam der Sieger aus Wilmsberg.

So deutlich waren die Kräfteverhältnisse aber speziell im ersten Durchgang nicht verteilt. Im Gegenteil: Die Gäste hatten sogar mehr vom Spiel und trafen durch Benedict Starp (5.) und Jan Kroening (32.) gar zweimal das Aluminium. Das einzige Tor fiel jedoch auf der Gegenseite: Mit einem Distanzschuss sorgte Wierling für das 1:0 (35.). Im zweiten Durchgang gelang den Gästen dann besser, ihren Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Sehr zur Freude von Thomas Grabowski, der im Übrigen in der kommenden Saison die zweite Mannschaft des Fusionsvereins trainieren wird. 

"Grabo" musste noch einmal zittern, als Paul Trabandt den Ball nach einem Freistoß aus kurzer Distanz neben das Tor setzte (88.). Entschieden war die Partie, als Martin Schlattmann unter doppelter Zuhilfenahme der Torpfosten das 2:0 besorgt hatte (90.). 

Die Punkte wären im Übrigen ohnehin an den SCP gegangen, auch wenn die Gäste noch ausgeglichen oder gar das Spiel gedreht hätten. Simon Scharlau, am Sonntag noch im Einsatz für die Erste, hätte nämlich gar nicht spielen dürfen. Das fiel den Verantwortlichen erst auf, als es schon zu spät war. "Die Jungs auf dem Platz wussten davon aber nichts", erklärte Treus, der seine Mannschaft für ihren aufopferungsvollen Kampf bis zur letzten Minute überschwänglich lobte.

Preußen Borghorst II - SV Wilmsberg II     2:0 (1:0)
1:0 Wierling (35.), 2:0 Schlattmann (90.)