Feuer unterm Dach


von Fabian Renger

(06.01.18) Menschenskinders, war da was los im Viertelfinale in der Kopernikus-Halle. Wer sich nach der Vorrunde gedacht hatte, einmal kurz Frischluft zu schnappen oder sich an einer Pommes zu versuchen, der hatte ein megamieses Timing. Altenrheine traf auf Amisia - und was da abging, das ging nichtmal auf die beschriebene Kuhhaut.

Beide Mannschaften lieferten einen brandheißen Fight ab, inklusive Zwei-Minuten-Strafen, einem 2:2-Ausgleich Altenrheines nur 14 (!) Sekunden vorm Spielende, elendig langen Pausen, in denen gewischt wurde. Als Krönung eines Auf und abs, in dem der SCA in Führung ging durch, Amisia das Spiel dreht, Altenrheine mit einem Mann weniger aber alles wieder auf Anfang stellte. Da passte es, dass die Entscheidung vom Punkt her musste. Beide Keeper hielten je einmal, Kai Sandmann versagten dann die Nerven. Puuuh, nicht gut fürs Herz.

Amisia mehr als nur Da Costa

Überhaupt: Die Amisen! Respekt, was die an den Tag legten. Natürlich, mit Da Costa Pereira haben sie vorne einen, der weiß, wie man das Leder ins Tor kriegt. Aber: Auch ein Niko Winter, Kevin Drees oder Florian Maier, der vor allem im Halbfinale gegen den FCE auf sich aufmerksam machte mit purer Motivation, legten Dampf an den Tag, kombinierten ordentlich. Das konnte sich man schon ansehen.

Dass sie an Hauenhorst im Spiel um Platz drei scheiterten, verwunderte doch etwas. Nach grandioser Vorrunde schien die Kraft der Germanen nachgelassen zu haben. Im Halbfinale gegen Mesum ging gar nichts (1:6) und gegen den Skiclub im Viertelfinale (5:6 nach Neunmeterschießen) reichte es nur mit Müh und Not.

Der wiederum feierte trotz Ausscheidens wieder mal einen gelungenen Auftritt. Besonders imposant war nicht nur das Comeback gegen Hauenhorst im Viertelfinale nach 0:3-Rückstand, auch das entscheidende Gruppenspiel gegen GW Rheine ging ab wie Hulle. Der Skiclub bewies auch dort Eier. Angestachelt vom Fanclub oben auf der Tribüne gab man zwar ein 2:0 aus den Händen. Doch: Egal. Nicht aus der Ruhe gebracht, bebte die Halle spätestens da. Es reichte zum 3:2-Sieg. Und zum sicheren Viertelfinale.

Mesum souverän

Die Zwote des FCE konnte derweil nicht am Vorjahreserfolg anknüpfen. Nach einem 4:0-Auftakterfolg gegen Rodde mühten sich die Jungs von Johann Benner zwar redlichst, aber der Aufwand wurde nicht belohnt. Mesum, Amisia und auch die eigene Erste waren schlussendlich einfach zu stark. So einfach war die Gleichung.

Mesum ist ein gutes Stichwort. Eine tolle Truppe hatte Dino Mattick, an diesem Tag Chef vom Dienst, zusammen. Luca Schweder, Tobi Göttlich, der agile Lars Jenders und Co. hinterließen bleibenden Eindruck. Sie trafen nicht nur, nein, auch die ein oder andere wunderbare Kombination zum Zungeschnalzen war dabei. Im Gegensatz zum FCE schien der SVM aber nie den Eindruck zu machen, dass man ihn hätte schlagen können. Zu eindeutig gestaltete man die Spiele, die wollten richtig, das merkte man. Bis aufs Finale gaben die Hassenbrockler keinen einzigen Punkt aus den Händen. Das ist mal eine Duftmarke!