Christian Rocho brachte mit seinem Treffer zum 3:2 die Wende für Hopsten.

Ein Hauch von Vergangenheit in Hopsten


von Cedric Büchter

(25.10.15) „Wir haben uns den Frust rausgejagt und ein Lebenszeichen gesetzt“, ballte Hopstens Trainer Christoph Meyer nach dem spektakulären 5:2 (1:2)-Heimerfolg gegen das nun acht Spiele sieglose SW Esch die Faust. Aufgrund des eigenen Dreiers und der erneuten Niederlage Ladbergens konnte man den VFL überholen und die Abstiegsplätze sogar vorerst verlassen.

Dabei begann alles, wie es im letzten Heimspiel gegen die ISV (0:4) geendet hatte. Ohne eine Spur von Selbstvertrauen lagen die Hausherren schon nach zwölf Minuten mit 0:2 hinten. Der Unglücksrabe der Anfangsviertelstunde war eindeutig Schnapper Dirk Konermann, der erst bei einer von Stefan Brink mit dem Kopf verwerteten Flanke zu zögerlich agierte (8.) und dann einen von Marcel Siek verwandelten Foulelfmeter verursachte (12.). Die total demoralisierte Westfalia hing in der Folge wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen und hätte wohl, um im Bild zu bleiben, nur noch einen kleinen Hieb zum Knockout gebraucht. „Wir waren moralisch am Boden. Es lief nichts zusammen in den nächsten 20 Minuten“, beschrieb Meyer ein scheinbar aussichtsloses Szenario.

Selbstvertrauen bewirkt Wunder

Völlig aus dem Nichts verkürzte Marcel Krause nach einem Steilpass zum 1:2 (34.) und schenkte seiner Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit wie entfesselt aufspielen sollte, neues Leben rein. Fast spiegelbildlich markierte Krause nur vier Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleichstreffer. Es war im Verlauf der zweiten Hälfte keinesfalls so, dass Hopsten den Kontrahenten ausschließlich niederkämpfte. Nein, der Abstiegskandidat spielte auf einmal sogar ansehnlichen Kombinationsfußball. „Die zweite Halbzeit war Gänsehaut pur. Das war dann definitiv die beste Saisonleistung. Die Jungs haben nach dem Spiel sogar Applaus von den Zuschauern bekommen“, freute sich Meyer über das überragende Comeback seiner Elf.

Christian Rocho machte Mitte des zweiten Durchgangs nach einem feinen Angriff der Gastgeber die Wende perfekt (66.). Eric Visse setzte anschließend gar noch einen Doppelpack drauf; das 4:2 erzielte er übrigens mit einem frechen Lupfer. Fußball ist die reinste Psychologie…

Westfalia Hopsten – SW Esch     5:2 (1:2)
0:1 Brink (8.), 0:2 Siek (FE/12.),
1:2 Krause (34.), 2:2 Krause (49.),
3:2 Rocho (66.), 4:2 Visse (71.),
5:2 Visse (82.)