Hörstels Patrick Schoo (r.) fightet verbissen mit Ladbergens Maurice Geers um die Kugel.

Eine Geschichte von Bottroper Hälsen


Von Fabian Renger

(24.03.19) Noch kein Tor geschossen hatte der SC Hörstel in seinen beiden Pflichtspielen in diesem Jahr. Das ist eine, gemessen an den Ansprüchen und am Tabellenplatz, doch eher ausbaufähige Bilanz. Gelinde gesagt. Na ja, komm', Tacheles: Das ist schlecht. Ein Monat Pause lag zwischen dem vergangenen Spiel und dem nächsten. Gegner: VfL Ladbergen. Torausbeute: Eins. Gegentore: Null. Macht: 1:0 (1:0) für den SC Hörstel. Und einen mehr als glücklichen Trainer Sebastian Bruns.

"Sonst hatte ich in diesem Jahr immer einen Hals bis Bottrop, heute macht's Spaß", freute sich Bruns nach Abpfiff. Auch die Stimmung im Training würde jetzt ja wieder besser sein. Dabei muss man sagen: Eine einfache Kiste war das nicht für den SCH. Vier Leute hatten auf der Ersatzbank Platz genommen, unter ihnen Kranke und auch Leute, die kaum Zeit fürs Training haben. "Das war schon kräftezehrend, aber ich habe in der Pause zu den Jungs gesagt: Heute bitte bis zum Erbrechen alles geben", nahm uns Bruns gedanklich mit in die Kabine.

Heller mit Tor des Tages

Also: Gebrochen hat dann zum Glück keiner. Aber es war dennoch Leidenschaft pur, die Hörstel an den Tag legte. Von Minute eins an. Und in Minute zwei war die Kirsche sogar schon drin - es war ein Abziehbild des Kampfeswillen der Hausherren. Tobias Frische gewinnt einen Zweikampf in überragender Manier, steckt durch zu Frederik Heller, dieser lässt sich nicht lange bitten - 1:0. Der frühe Endstand.

Fünf Minuten später hätte Heller nach Vorarbeit von Stefan Seiler Bruns' Laune schon frühzeitig eher in den Malle-Modus heben können. Nur Ladbergens Goalie Kevin Kamphausen hatte etwas dagegen. Ladbergens Plan war derweil klar, wie VfL-Coach Peter Melchers erklärte:"Wir wollten Hörstel den Spaß am Fußball nehmen." Deswegen ließen sie die Hausherren einfach mal machen.

"...dann dürften wir uns nicht beklagen"

Nach der Pause und der etwas kuriosen Ansage von Bruns schloss dessen Mannschaft einen Pakt mit Fortuna ab. "Wir hatten da das Quäntchen Glück. Fällt da das 1:1, dürften nicht nicht beklagen", gab Bruns zu. Seine Elf vermochte es nämlich nicht, das erlösende 2:0 zu erzielen. Stattdessen ging Melchers' weiterer Teil des Matchplans mehr und mehr auf. Stück für Stück schoben die Ladbergener immer weiter vor, liefen immer früher und höher an, erhöhten schlichtweg das Risiko. Die Folge: Zwei Großchancen. Doch weder Patrick Kötter noch Flamur Zeciri (80./85.) hatten Glück.

So blieb es bei Hörstels wichtigen Zählern. Trauer hingegen bei Ladbergen. Melchers resümierte:"Das war sehr, sehr bitter für die Mannschaft, dass sie sich nicht belohnt hat für den Aufwand. Das schmeißt uns aber nicht um, auch wenn uns jeder Punkt gut tut." Stimmt - vor allem, wenn man sich Ladbergens nächste Gegner anschaut: Halen, Dreierwalde und Mettingen. Vielleicht hat Melchers bald ja den Hals bis nach Bottrop...

SC Hörstel - VfL Ladbergen 1:0 (1:0)
1:0 Heller (2.)

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