Leider haben wir selbst tief in unseren Archiven kein Actionfoto von Markus Ahmann finden können. Unser Dank gilt also DSC-Trainer Ralf Scholz, der uns dieses zukommen ließ.

Erntezeit ist Wiesn-Zeit


Von Stephan Meyer

(02.10.19) Auch das Tecklenburger Land kommt um die Wiesnzeit nicht herum. Seit elf Jahren für seine zünftige Gaudi bekannt ist das Oktoberfest in Dörenthe. Das Problem für die hiesigen Kicker: Die Wiesn finden in der Regel Samstags statt. Das ist eher suboptimal für den Zock am Sonntag. So hat der SC Dörenthe das Kanalderby gegen Falke Saerbeck auf Samstag vorgezogen.

„Da ist die Motivation umso höher, dass wir uns danach einen schönen Abend machen können“, meint Abwehrstratege Markus Ahmann vom DSC im Telefonat mit unserer Redaktion. Genau wie seine Kollegen wird Ahmann die Lederhose im Gepäck haben um nach der Partie direkt ins Wiesn-Outfit zu hüpfen - nach dem Duschen wohlgemerkt. Mit der ersten Maß Bier soll dann natürlich auf den Derbysieg angestoßen werden. Dabei bauen Ahmann und Co. auch wieder auf die meist zahlreichen und lautstarken Zuschauer im heimischen Hafenstadion. So manch einer schaut hinsichtlich der Atmosphäre etwas neidisch nach Dörenthe. „Man merkt immer richtig, wie man von den Zuschauern unterstützt wird“, untermauert Markus Ahmann, wie wichtig der Mannschaft der Support ist. Gegen Saerbeck dürften einige Fans bereits in Oktoberfest-Kluft am Platz auftauchen. Gute Stimmung ist also garantiert.

Bäuerliche Fraktion sticht scharf hervor

Ob sich denn jemand besonders bei solchen Feierlichkeiten hervortue, wollen wir dann von Ahmann wissen. Der lacht: „Die bäuerliche Fraktion ist schon scharf am Glas...“ Ahmann selbst zählt sich gern dazu. Zur bäuerlichen Fraktion? In Dörenthe ist Dorf noch Kult. Einige der Kicker wie Ahmann oder Benedikt Bußmann kommen vom Bauernhof. Für den DSC ist das nicht nur von Vorteil, wie Ahmann aufklärt: „Bei der Erntezeit ist die Trainingsbeteiligung dann schon mal mau.“

Der 22-jährige agierte gegen Halen am Sonntag auf der rechten Außenverteidiger-Position. Erstmals seit seiner Jugendzeit bei der ISV. Ahmann: „Es lief gar nicht so schlecht.“ Auch er hatte seinen Anteil am dritten Sieg aus den letzten vier Partien. Eigentlich ist Ahmann Innenverteidiger im Kader von Ralf Scholz. Im Derby ist seine Position offen: „Da muss man abwarten, wer alles zur Verfügung steht.“ Dörenthe ist eben Dorf. Und aktuell ist Maishäckselzeit. Aber eben auch Oktoberfest.

Bevor es auf die Wiesn geht, traut sich Markus Ahmann gegen uns den neunten Spieltag zu tippen. Den eröffnet das Nachbarschaftsduell Hopsten gegen Dreierwalde bereits Mittwochabend unter Flutlicht. Die Spitzenspiele steigen in Lengerich und Tecklenburg, in Püsselbüren erwartet die Zuschauer ein Kellerduell.

 

Westfalia Hopsten - Brukteria Dreierwalde (Mi., 19:30 Uhr)
Vor dem Nachbarschaftsduell, das unter Flutlich nochmal mehr seinen Reiz haben wird, zeigt der Trend beider Teams nach unten. Dreierwalde hat viermal nicht gewonnen, Hopsten wartet gar seit sechs Partien auf einen Sieg. Personell ist bei Frank Greiwes Westfalia weiterhin keine Besserung in Sicht. Am Sonntag beim 0:3 in Büren musste er auf Akteure der Zweiten, Dritten sowie der Alten Herren zurückgreifen. Bei der Brukteria sah Jan Wissing trotz des 2:4 gegen die Arminia erneut fußballerisch eine Steigerung. In der Vorsaison gingen beide Duelle an die seinerzeit noch von Fuzzy Meyer trainierten Hopstener.
Heimspiel-Tipp: 0:2 - Defensiv haut Hopsten alles raus, bis Frank Zumwalde zweimal spät zuschlägt.
Ahmann: 1:1.

SC Dörenthe - Falke Saerbeck (Sa., 13:30 Uhr)
Zum zweiten Mal in dieser Spielzeit stürzte der DSC am Sonntag einen Spitzenreiter. In Halen verdiente Dörenthe sich den Dreier, weil es bissiger und galliger als der Gegner war. Aufgrund des großen Oktoberfestes steigt das Duell gegen die viermal in Serie siegreichen Falken schon am Samstag. Ralf Scholz und Holger Althaus kennen sich schon minimum drei Jahrzehnte. Vor über 20 Jahren war Althaus Scholz' Co-Trainer im Jugendbereich der ISV. Von den letzten vier Kanalderbys verloren die Falken keines. Markus Ahmann hat im Vorfeld ein gutes Gefühl: “Man merkt, dass wir jetzt untereinander wieder richtig Bock haben und eine echte Einheit sind.”
Heimspiel-Tipp: Jarmo Knüppes spätes 2:2 reicht zwar nur zum Remis, sorgt aber für Stimmung auf’m Oktoberfestzelt.
Ahmann: 2:1.

Teuto Riesenbeck - Eintracht Mettingen (So., 15 Uhr)
Die erste Hälfte in Lengerich war laut Frabk Karlisch fußballerisch mit das Beste, was Teuto bislang in dieser Spielzeit geboten hat. Am Ende verlor Riesenbeck dennoch in Lengerich - auch weil es vorm Tor die Effektivität vermissen ließ. Es war die erste Pleite seit dem ersten Spieltag. Mettingen siegte Sonntag erstmals nach drei vergeblichen Anläufen und kann bei einem Sieg an Teuto vorbeiziehen. Besonders die Anfangsphase beim Sieg gegen die ISV schmeckte Coach Tobi Stenzel: "Besser und konsequenter kann man das nicht spielen." Letztmals ein Meisterschaftsspiel gegen Teuto gewonnen hat Mettingen im November 2010.
Heimspiel-Tipp: 1:2 - Flo Lagemann nickt spät zum Sieg ein.
Ahmann: 2:2.

VfL Ladbergen - SW Lienen (So., 15 Uhr)
Weh tat dem VfL das vermeidbare 1:2 im Derby gegen Saerbeck. Zur Pause hatte Ladbergen noch geführt und laut Coach Andreas Habben vieles richtig gemacht. Zwei Standards führten dann zur Pleite, was die Truppe nun gegen den Aufsteiger unter Zugzwang setzt. Lienen beeindruckt mittlerweile Woche für Woche, holte gegen Esch abermals einen Rückstand auf. Nach dem Pausen-0:3 siegten die Schwarz-Weißen am Ende 5:4. Ladbergen hätte die Partie wegen des Oktoberfestes gern verlegt. Das letzte Duell an der Königsbrücke endete 2015 2:2.
Heimspiel-Tipp: 3:2 - Lienen verspielt diesmal ein 2:0.
Ahmann: 0:1.

SW Esch - Ibbenbürener SpVg II (So., 15 Uhr)
Wenn der Vorletzte den Letzten erwartet, darf der Fan sicher keine fußballerischen Leckerlis erwarten. Bruno Kitroschats Escher vergeigten in Lienen eine 3:0-Halbzeitführung, verloren am Ende 4:5. Immerhin präsentierte sich die Truppe wieder torgefährlich, nachdem man in den sieben Partien zuvor nur sechsmal getroffen hatte. Vier Auswärstore reichten dennoch nicht für Zählbares. Danach sehnt sich auch Philipp Hölschers ISV, die mit einem Punkt das Tabellenende ziert. Gegen Mettingen verschlief die Truppe den Start total, lag nach neun Minuten 0:3 hinten. “Mit so vielen individuellen Fehlern kann man in der Liga keine Punkte holen”, klagte Hölscher nach der Partie.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - packend.
Ahmann: 3:1.

Preußen Lengerich - SV Büren (So., 15 Uhr)
Das richtige Zeichen setzte Pascal Heemanns Kombo am Sonntag in Richtung Trainerteam, Verein und Umfeld. Das 2:1 über Mitabsteiger Riesenbeck stellte Heemann läuferisch und kämpferisch zufrieden. Der sagt ganz klar, dass es diese Saison nicht um den Aufstieg gehe, sondern darum "junge Leute heranzuführen um in den nächsten Jahren wieder an die Bezirksliga anzuklopfen". In Büren sah Marcel Czichowski trotz des ungefährdeten 3:0 über Hopsten noch viel Luft nach oben: "Von der Spielanlage her können wir das besser." Das letzte Ligaduell gab’s im März 2012, die Preußen siegten an der Münsterstraße 2:1.
Heimspiel-Tipp: 0:1 - Eduardos goldenes Tor fällt früh.
Ahmann: 2:3.

Arminia Ibbenbüren - SV Dickenberg (So., 15 Uhr)
Wenig Sorgen hat Hubi Ahmann, Trainer der Arminen derzeit. "Keine Ausfälle, hohe Trainingsbeteiligung", zählt Ahmann auf, warum es derzeit rund läuft beim Absteiger. Seit Freitagabend steht die DJK auf Rang eins. Zu bedeuten hat das noch nicht allzu viel, könnte aber ein Fingerzeig für die kommenden Wochen sein. Dass es für den SVD nach dem 0:8 gegen die Kobbos auch im Derby gegen die Arminia schwer wird, weiß Coach Dirk Sterthaus. Einen Sieg erwartet er daher nicht, Punkte müssen gegen die direkten Konkurrenten kommen: "Von den aktuell letzten Fünf in der Tabelle wollen wir am Ende vier Mannschaften hinter uns lassen." Vor der DJK um Dodo Breuer ist der SVD gewarnt. Vor neun Wochen trafen sich beide im Pokal, Dickenberg ging bei sechs Breuer-Buden 1:7 unter.
Heimspiel-Tipp: 3:0 - klare Kiste.
Ahmann: 4:0.

TGK Tecklenburg - SC Halen (So., 15 Uhr)
In diesem Duell treffen die wohl stärksten Offensiv-Reihen der hiesigen A-Ligen aufeinander. Mehr höherklassige Erfahrung geht in der Kreisliga kaum. Klaus Bienemanns und Julian Lüttmanns Kobbos haben sich Sonntag ordentlich warm geschossen und sind bis auf zwei Zähler an die Spitze herangerückt. “Es gibt noch ein paar Stellschrauben, an denen wir drehen müssen”, gefällt Lüttmann aber noch längst nicht alles. Mit einem Dreier gegen Halen könnte man auch am SCH vorbeiziehen. Deren Coach Björn Jansson hat nach zwei Serien-Pleiten ausgemacht, dass die Leichtigkeit abhanden gekommen ist. Im Training müssen Jansson und Co. wieder zulegen. Da hatte sich die negative Tendenz in den vergangenen beiden Wochen bereits angedeutet.
Heimspiel-Tipp: 3:3 - Es wird packend, hektisch und dramatisch mit nicht nur einem Platzverweis.
Ahmann: 3:4.

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