Kreisliga A

Andi Nagavci (l.) traf für den SVB doppelt.

Büren ohne Killergen zum halben Dutzend

Von Fabian Renger

(28.09.20) Wir wissen ja alle: Hinten kackt die Ente. Umgemünzt aufs Spiel des SV Büren beim SC VelpeSüd könnte man auch sagen: Hinten raus treffen die Bürener. So machten sie das Derby in den letzten sechs Minuten noch eindeutig. 6:2 (2:1) hieß es aus Sicht des SVB nach 90 Minuten. Hört sich sehr einseitig an. War es aber beileibe nicht. Also eigentlich schon. Also eigentlich nicht. Kurioses Ding.

"Bis zum 3:2 sah's ganz anständig aus", meinte SC-Co-Trainer Dominik Sickendieck. "Die Moral und der Kampfwille waren tiptop." Der Spielbeginn war auch tiptop aus seiner Sicht. Christian Zwinger brachte Velpe in Front (14.), es war keineswegs unverdient. Büren fehlte zunächst etwas die Orientierung.

"Müssen es auch mal erzwingen"

Später, als sich Büren eingegroovt hatte, fehlte der Mannschaft von Marcel Czichowski etwas anderes. Er nannte es das Killergen. Dass seine Elf sechs Tore erzielte, war natürlich in Ordnung. Aber es hätte früher passieren können, früher passieren dürfen, früher passieren müssen. "Wir müssen es auch mal erzwingen", sagte Czichowski. "Dann ist der Ofen aus."

Ilijan Ridic (31.), Andi Nagavci (44.) sowie abermals Ridic (47.) schraubten das Resultat in die Höhe. Perfekte Zeitpunkte. Schön war's mitunter auch. Beim 1:1 spielte der rechte Innenverteidiger Oliver Winkler die Kugel per Vollspann 50 Zentimeter über der Grasnarbe (Czichowski:"Wir nennen es einen englischen Ball") diagonal zum Linksaußen Ridic. Der nahm die Kugel mit links an und schloss mit rechts ab. Eine herausragende Bude.

Hinterberg wird gefoult

Doch weniger herausragend war es, wie Büren anschließend zu Werke ging. Statt konsequent und zielstrebig aufs vierte oder fünfte Tor zu gehen, tänzelten sie auch lieber noch den letzten Gegenspieler aus - um sich dann natürlich zu verfangen. Man mag das jugendliche, verspielte Unbekümmertheit nennen. Czichowski fand's doof. So hielten sie die Hausherren am Leben. Jannik Neuhaus verkürzte prompt per Strafstoß nach Foul an Markus Hinterberg auf 2:3 (64.). VelpeSüd war zurück im Match.

Erst zum Spielende hin machte Büren dann keine halben Sachen mehr. Zunächst jubelte ein weiteres Mal Nagavci (84.), danach waren Eduardo per Gewaltschuss aus der Distanz (87.) und zum Abschluss Carl Gründel (88.) erfolgreich.

SC VelpeSüd - SV Büren 2:6 (1:2)
1:0 Zwinger (14.), 1:1 Ridic (31.)
1:2 Nagavci (44.), 1:3 Ridic (47.)
2:3 Neuhaus (64./FE), 2:4 Nagavci (84.)
2:5 Eduardo (87.), 2:6 Gründel (88.)