Kreisliga A - TE

Teuto-Keeper Philipp "Stocki" Stockmann musste in dieser Spielzeit noch nicht einmal hinter sich greifen. Foto: Renger

Unbezwingbares Pressing


Von Julian Schimmöller

(30.09.21) Schon in der vergangenen Woche ging es hier um weiße Westen, das ist - aus gutem Grunde - schon wieder so: Teuto Riesenbeck hat als einziges A-Liga-Team in der laufenden Spielzeit noch kein Gegentor bekommen, die scheinbar unbezwingbare Defensive ist die Basis für die bisher so erfolgreiche Saison. Grund genug, um mal mit Keeper Philipp Stockmann zu sprechen, was denn das Erfolgsrezept ist. "Stocki" gibt sich bescheiden: "Das geht vorne los, die Offensiven arbeiten richtig gut gegen den Ball. Mit unserem Angriffspressing machen wir es den Gegnern richtig schwer."

Dadurch komme der Ball oft lang, und sind die meisten Stürmer gegen die Abwehrhünen Benedikt Bischoff und Robin Stallmeier auf verlorenem Posten. "Und dafür, wenn doch mal einer durchrutscht, sind Lukas und ich als Torwart ja da", war Stockmann bei den seltenen Herausforderungen ebenso zur Stelle wie Torwartkollege Lukas Wölte, der gegen Halen in der Liga und im Pokal und Lengerich ebenfalls nicht bezwungen wurde.

Vorne noch Ladehemmungen

Während defensiv alles in Butter ist, gibt es offensiv angesichts von sieben Toren in vier Spielen noch Steigerungsbedarf, wie auch Stockmann weiß: "Die Gegner stehen häufig tief und wir haben noch etwas Ladehemmungen, aber auch das wird sich legen." Auch bei Florian Schocke, in der Vorsaison mit sieben Toren in sechs Spielen Top-Torjäger, muss der Knoten angesichts erst eines Treffers erst noch platzen.

Trotzdem sieht Stockmann in Schocke einen wichtigen Faktor für den erfolgreichen Saisonstart: "Er belebt die Offensive wie kein Zweiter." Zudem habe man das System der vor der vergangenen Spielzeit installierten Coaches Dennis Esch und Niklas Plake immer besser verinnerlicht. Und nicht zuletzt stimmt auch die Kaderbreite, wie der Keeper betont: "Wir sind auf jeder Position doppelt gut besetzt und können Ausfälle entsprechend gut auffangen." Als Beispiel nennt Stockmann Innenverteidiger Stallmeier, der den aktuell verletzten Alex Schröer exzellent vertritt.

Für 90 Minuten gibt es keine Brüder

Ein kompliziertes Spiel wartet auf Teuto am Freitagabend: Es geht gegen die eigene Zweite. "Das ist schon irgendwie ein Kackspiel, es ist schwer die passende Herangehensweise zu finden", ist Stockmann ehrlich. Das interne Duell ist auch ein Bruderduell: Stockmanns Bruder Felix hütet das Reserve-Tor, im Mittelfeldzentrum duellieren sich Daniel und Christoph Abelmann und Oliver Lampe trifft auf Philipp Lampe. "Trotzdem wollen wir uns kein Blöße geben, und auch Andre Wichert wird die Zweite richtig heiß machen", will Stockmann Freundschaft und Verwandtschaft während des Spiels ausblenden. Anschließend sieht es dann wieder anders aus: Beide Teams machen nach dem Duell einen gemeinsamen Mannschaftsabend.

Beim letzten Tippen gegen Esch-Betreuer und -Keeper Lukas Terheyden konnte die Redaktion übrigens einen knappen 8:5-Sieg einfahren. Terheyden tippte fünfmal die richtige Tendenz, wir viermal. Darüber hinaus sagten wir aber den 2:0-Sieg von Riesenbeck über Saerbeck und das 3:1 von Büren über Steinbeck exakt voraus und behielten so knapp die Nase vorne. Die Aufgabe gegen Stockmann wird nun aber nicht leichter: Die Riesenbecker Erste tippt die A-Liga mit der kicktipp-App - für den Keeper ist das also mehr oder weniger Routine.

Teuto Riesenbeck II - Teuto Riesenbeck I (Freitag, 19:30)
Während die Teuto-Reserve noch auf den ersten Sieg wartet, ist die erste Mannschaft noch ohne Punktverlust - die Rollen sind im internen Duell klar verteilt. Doch so ein vereinsinternes Spiel ist natürlich immer eine komplizierte Angelegenheit. Reserve-Coach Andre Wichert betonte nach dem letzten Spiel, dass die Moral stimme, so langsam aber Punkte her müssen. Dass will Stockmann natürlich verhindern. Falls übrigens ausgerechnet ein Vereinskollege die weiße Weste knacken sollte, hat der Kepper so eine Vermutung: "Andi Klostermann ist immer für ein Tor gut. Er ist klein ung wendig, das liegt unseren Verteidigern eher weniger."
Philipp Stockmann: 0:2. Bei Florian Schocke muss der Knoten mal platzen, er macht beide Tore.
Heimspiel-Tipp: Wir setzen noch einen drauf - 0:3, dreimal Schocke.

Cheruskia Laggenbeck II - Brukteria Dreierwalde (Freitag, 19:30)
Neben dem internen Riesenbecker Duell wird am Freitagabend auch im Carl-Keller-Stadion in Laggenbeck gekickt. Die Hausherren holten in der Vorwoche bei Arminias Zwoter den ersehnten ersten Saisonsieg. Nun wartet allerdings ein anderes Kaliber auf die Cheruskia, der Tabellenführer kommt nach Laggenbeck. Dreierwalde ist noch ungeschlagen, besiegte zuletzt auch die hoch gehandelten Halener mit 2:1 und geht als klarer Favorit in dieses Spiel.
Philipp Stockmann: 1:3
Heimspiel-Tipp: Dreierwalde wird seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt mit 3:0.

Ibbenbürener SpVg. 08 II - Westfalia Hopsten (Samstag 13:00)
Die ISV-Reserve verlor zuletzt gegen Büren und in Mettingen, zwei starke Gegner. Um den Anschluss ans obere Drittel zu halten sollte am Samstag nun aber wieder ein Dreier her für die Büchter-Elf, die zuletzt in Mettingen vor allem die offensive Durchschlagskraft vermissen ließ. Noch viel mehr vermisste Hopstens Coach Sven Jenssen beim 0:2 seiner Westfalia gegen Hopsten: "Das war eine Katastrophenleistung, wir haben komplett versagt." In Ibbenbüren erwartet er entsprechend einen komplett anderen Auftritt, damit eine Wiedergutmachung gelingen kann. Das letzte Duell der beiden fand bereits im November 2019 statt, seinerzeit hieß es beim Abpfiff im Sportzentrum Ost 1:1..
Philipp Stockmann: 3:1
Heimspiel-Tipp: Hopsten präsentiert sich verbessert, aber die ISV ist zu stark - 2:1.

SF Lotte II - Preußen Lengerich (Sonntag, 13:30 Uhr)
Das Muster bei den Sportfreunden wiederholt sich seit Wochen: Die Truppe von Trainer Daniel Solbach macht viel für das Spiel, weil aber vorne die Effizienz fehlt, steht Lotte am Ende stets mit leeren Händen da. Das 2:3 in Esch war bereits die dritte Pleite in Serie, Platz 17 passt eigentlich nicht zu den Ansprüchen in Lotte. Den eigenen Ansprüchen wird dagegen Lengerich mehr und mehr gerecht, dank eines 3:1 über Dörenthe haben sich die noch ungeschlagenen Preußen oben festgesetzt. Vor allem mit dem zweiten Durchgang war SCP-Coach Sascha Höwing zufrieden: "Da haben wir das umgesetzt, was wir angesprochen haben."
Philipp Stockmann: 1:4
Heimspiel-Tipp: Den Sportfreunden gelingt eine kleine Überraschung, 2:2.

SC Halen - Schwarz-Weiß Esch (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nach dem ersten Saisonsieg gegen die Arminia-Reserve folgt mit dem 1:2 in Dreierwalde der nächste Rückschlag für Halen. Es passt ins aktuelle Bild, dass für SCH-Spielertrainer Björn Jansson in Dreierwalde "die insgesamt bessere Mannschaft verloren hat". Ein Dreier gegen Esch wäre für die Gastgeber enorm wichtig, um aus der Ergebniskrise zu kommen. Doch die Gäste haben aktuell einen Lauf, gewannen alle drei vergangenen Partien und pirschten sich so bis auf Platz sieben vor.
Philipp Stockmann: Halen schätze ich eigentlich stark ein, den Start hätte ich so nicht erwartet. 3:1.
Heimspiel-Tipp: Am Ende setzt sich die individuelle Klasse der Hausherren durch - 3:2.

SC Dörenthe - Schwarz-Weiß Lienen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Mit vier Punkten aus fünf Spielen wird in Dörenthe wohl kaum einer zufrieden sein. Zuletzt verlor der SCD nach Führung noch 1:3 in Lengerich, seit drei Spielen gab es keinen Sieg mehr für die Gastgeber. Lienen holte hingegen zuletzt gegen Schlusslicht Dickenberg einen klaren 4:0-Sieg, hat dadurch drei Punkte mehr auf dem Konto als die Dörenther und liegt mit Platz zehn voll im Soll. Lienens Spielertrainer Yannik Lunow sah ein gutes Spiel seines Teams - daran gilt es nun anzuknüpfen.
Philipp Stockmann: 3:1 - mein Lieblingsergebnis (lacht).
Heimspiel-Tipp: Routinier Jarmo Knüppe entscheidet ein umkäpftes Spiel am Kanal - 1:0.

SV Dickenberg - SV Büren (Sonntag, 15:00 Uhr)
Zappenduster sieht es aktuell auf dem Dickenberg aus: Fünf Spiele, null Punkte, 1:23 Tore - alleine die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Sollte es nicht zeitnah eine Wende um 360 Grad geben, steht den Dickenbergern eine enorm schwere Saison bevor. Dass die Hausherren ausgerechnet am Sonntag die Wende einleiten, scheint sehr unwahrscheinlich: Der individuell wohl ligaweit am stärksten besetzte SVB gewann die vergangenen vier Spiel allesamt und steht aktuell auf Platz drei, punktgleich mit Tabellenführer Dreierwalde.
Philipp Stockmann: Halt dich Fest - 0:9!
Heimspiel-Tipp: Es wird eine klare Angelegenheit auf dem Berg, 0:6.

Grün-Weiß Steinbeck - Eintracht Mettingen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Steinbecker spielen bisher eine richtig starke Saison und ärgerten zuletzt bei der 1:3-Niederlage in Büren wiederholt ein Top-Team. Grün-Weiß-Coach Klaus Frank ist zurecht stolz auf sein Team: "Wir haben gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen." Das wollen die Hausherren auch gegen die Eintracht beweisen, die sogar noch besser gestartet ist als der SV Büren und ebenfalls zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg zählt. Zuletzt zeigten die Mettinger beim 2:0 gegen die ISV-Reserve einen sehr reifen Auftritt und ließen vor allem defensiv gar nichts anbrennen.
Philipp Stockmann: Trotz Steinbecks gutem Start ist Mettingen zu stark - 1:3.
Heimspiel-Tipp: Diesmal ärgert Steinbeck den Favoriten bis zum Schluss und holt sich ein 1:1.

SC Velpe Süd - VfL Ladbergen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die Erleichterung bei Velpe-Trainer Jan Niehaus war nach dem ersten Saisonsieg - ein 2:0 in Hopsten - groß: "Wir haben lange dafür gearbeitet und uns endlich belohnt." Auch Ladbergen holte beim 3:1 gegen die Reserve von Teuto Riesenbeck den ersten Dreier der Saison - verbunden mit ähnlich großer Erleichterung beim Coach: "Ich bin froh, dass der Knoten endlich geplatzt ist", so Stefan Kilfitt. Mit einem Sieg könnten die Hausherren mit aktuell drei Punkten die Gäste (fünf Punkte) überholen und den Anschluss ans tabellarische Mittelfeld herstellen. Beim letzten Aufeinandertreffen vor knapp einem Jahr war es übrigens eine klare Angelegenheit: Ladbergen gewann das Pokalspiel im Oktober 2020 mit 6:1.
Philipp Stockmann: 1:2
Heimspiel-Tipp: 1:1

SC Falke Saerbeck - Arminia Ibbenbüren II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Saerbeck musste zuletzt in Riesenbeck die erste Saisonniederlage hinnehmen, offensiv fehlte ohne Torjäger Felix Steuter, Marco Schubert und Dennis Teupen die Durchschlagskraft. Gegen die Arminen sind die Falken aber dennoch klarer Favorit. Die Gäste sind in dieser Saison mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen so richtig in der A-Liga angekommen, mussten zuletzt aber zwei Niederlagen einstecken. Beim 1:2 gegen Laggenbecks Zweite zuletzt verloren die Arminen komplett den Faden, Trainer Sebastian Schomakr wollte seinen Jungs angesichts großer Personalprobleme aber keinen Vorwurf machen. In der Vorsaison gewann Saerbeck klar mit 4:1 in Schierloh - es trafen unter anderem Steuter und Schubert.
Philipp Stockmann: Man hat bei Saerbeck gegen uns schon gemerkt, dass Leute wie Steuter gefehlt haben. Wenn die vollständig sind, geht da einiges - 3:0.
Heimspiel-Tipp: Saerbeck bleibt dank eines 2:0 oben dran.