Kreisliga A

Lotte beißt sich an Steinbeck die Zähne aus


Von Fabian Renger

(19.04.22) Nein, ein Gassenhauer war dieses Spiel zwischen der Zwoten der SF Lotte und GW Steinbeck beileibe nicht. 1:1 (0:0) lautete das spärliche Endergebnis. Es war ein Match, bei dem erst etwas herumgeplänkelt wurde, später gab's noch zwei Tore - und nachher einen ehrlichen Steinbecker Cheftrainer.

Klaus Frank heißt der gute Mann. Und er gab uns einen geständigen Einblick in die Marschroute an diesem Ostermontag: "Wir wollten nicht verlieren. So haben wir auch gespielt. Wir haben uns gesagt, dass wir nicht ins offene Messer laufen wollen." Heißt: Hinten nichts zulassen und und dann vorne mal gucken, ob und wenn, was dabei herauskommt. Dieser Plan ging zwar auf, aber halt zulasten des Unterhaltung. "Beide Seiten haben ihre Defensivaufgaben erledigt", umschrieb es Frank. Bei Lottes Cheftrainer Dirk Sterthaus herrschte im Nachgang des Spiels derweil etwas Frust. Seine Mannschaft war es, die das Spiel zumindest leitete. Allerdings: "Wir sind weit von dem entfernt, was wir können. Wir müssen immer noch hart daran arbeiten, eine Basis zu legen."

Was er meinte: Lottes im Winter neu formierte Truppe - an diesem arg gerupft, mit A-Junioren aufgepimpt, nur zwei Kicker saßen überhaupt auf der Ersatzbank - müsse aktuell kleinere Brötchen backen. "Weil wir lernen müssen, um die Abstiegsrunde vom Kopf her anzunehmen." Im letzten Drittel fehlt es Lotte an der allerletzten Konsequenz, vielleicht auch an der entsprechenden Klarheit bzw. Coolness in manchen Spielsituationen. Drei- bis viermal hätten die Gastgeber durchaus früh in Führung gehen können, klappte nicht, weil auf dem Weg nach nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Aber auch Steinbeck spielte manch gefahrenen Konter nicht gerade vorbildlich zu Ende.

Tore in der Schlussphase

Die Tore fielen dann erst sehr spät. Mathis Sand bediente Oliver Schmerge mit einem langen Ball, der schob die Kugel mit dem ersten Kontakt in die Mitte zu Jannes Determeyer - 0:1 (76.) Wenige Minuten später lief Steinbeck im Vier-gegen-Zwei auf SFL-Schnapper Benjamin Paesler zu. Lottes Verteidigungsverhalten wirkte relativ blind, aber Paesler parierte Schmerges Abschluss glänzend (79.). Lotte jubelte dann später immerhin über ein gut rausgespieltes Tor, bei dem sich Louis Frye letztlich aus 16 Metern ein Herz nahm und die Murmel in den Knick nagelte (87). Endlich mal ein klarer Abschluss. Und dann hätte Sterthaus kurz darauf wohl den absoluten Jubelsprint hingelegt - ja, wenn Emre Can Agil (btw: Was für ein Name :-D) freistehend das Tor getroffen hätte. Er verfehlte es aber (88.). Es war das absolut dicke Ding auf den Sieg.

Frank war letztendlich natürlich mit dem Punkt zufrieden. Der Mut zum wenigen Risiko zahlte sich aus, der Vorsprung zu Lotte von fünf Zählern wurde beibehalten.

SF Lotte U23 - GW Steinbeck 1:1 (0:0)
0:1 J. Determeyer (76.), 1:1 Frye (87.)