Kreisliga A

Hängen noch ein Jahr dran: Stefan Kilfitt (l.) und Ralf Kahsmann. Foto: Lehmann

"Es ist einfach zu früh, aufzuhören"


Von Fabian Renger

(15.11.22) In diesen Tagen gibt es in der Kreisliga A durchaus manch überraschende Trainerneuigkeit. Wohltuend ist es schon fast, wenn sich VfL Ladbergens 2. Vorsitzender und Sportlicher Leiter Tim Lutterbei am Dienstag mit einer nicht weniger wichtigen Nachricht meldet: Seine Trainer Stefan Kilfitt und Ralf Kahsmann hängen ein weiteres Jahr dran. Auch deren Co-Trainer Jannik Potthoff bleibt an Bord. Die Zukunft vom zweiten Co Fabian Büker ist derweil noch ungeklärt. 

"Aus Vereinssicht gibt's nichts zu mäkeln. Wir sind zum ersten Mal seit Jahren nicht im Abstiegskampf", berichtetet der Funktionär gut gelaunt. Er führt ein Beispiel an: Wenn es in der jüngeren Vergangenheit gegen Gegner von 'oben' ging, war von vornherein klar, wie die Sache für den VfL ausgehen würde - übel. Das sei in diesem Jahr keinesfalls mehr so. "Wir sind konkurrenzfähig", findet Lutterbei. Und das ist jetzt keine Übertreibung des Verantwortlichen. Bestes Beispiel: Das 3:3 gegen Laggenbeck am vorigen Wochenende. Oder die knappen Niederlagen gegen Arminia Ibbenbüren (1:3), SV Büren (3:5) oder Eintracht Mettingen  (1:2). Kanonenfutter? Das war einmal. "Der Tenor aus der Mannschaft war absolut positiv", war es für Lutterbei letztendlich keine große Sache, mit den Trainern zu verlängern. 

Die Richtung stimmt

Für Kilfitt war es das auch nicht. Er sagt Sätze wie "In Ladbergen fühlt man sich wohl", "es passt alles, es ist sehr familiär, die Jungs sind klasse" oder auch "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute direkt vor der Haustür liegt und es noch megaviel Spaß macht". Ja, man kauft ihm das schon ab, dass es ihm und Kahsmann bestens gefällt an der Königsbrücke. "Wir sind dabei, etwas aufzubauen und wollen gucken, dass wir vielleicht noch einen Schritt weitergehen können. Wir glauben, dass es einfach zu früh ist, aufzuhören und uns noch ein Jahr fehlt", sagt Kilfitt.

Seit der Saison 2020/21 ist er gemeinsam mit Kahsmann im Amt. In der ersten, kurzen Corona-Saison wurde Ladbergen mit acht Punkten aus acht Spielen Tabellen-13. Spätestens seit der Abstiegsrunde in der abgelaufenen Saison gibt's aber nur noch eine Richtung: Nach oben. Dort kämpfte sich der VfL vom 14. Platz auf den 11. Platz vor, wurde sozusagen Abstiegsrunden-Meister. Kein Titel, den man sich in den Schrank stellt. Aber immerhin: Eine Entwicklung. Hinter den vielzitierten Granaten wie Simon Richter oder Flamur Zeciri gehören viele Youngster wie Timon Will oder die Gebrüder Haarlammert inzwischen absolut dazu, im Tor steht mit Levin Lukas ein ehemaliger A-Junior. Kilfitts Gefühl, noch nicht fertig zu sein, ist nachvollziehbar. Da gibt's noch jede Menge Entwicklungspotenzial beim derzeitigen Tabellen-Zehnten.

Leichter weiter oben einnisten

"Wir haben eine supergeile Truppe", sagt Kilfitt dann auch. Es ginge ihm nicht um die Anzahl an Trophäen, Meisterschaften, Aufstiegen, sondern einfach darum, dieses Team weiter zu formen, weiter an Abläufen und Routinen zu schrauben. "Wir sind auf einem guten Weg", sagt der Trainer. "Der nächste Schritt sollte aber sein, dass wir die Liga auch im oberen Drittel oder - wie jetzt - Mittelfeld halten können und dass uns das dann leichter von der Hand geht." Mit Potthoff und Büker züchten sich Kahsmann und er zudem zwei potenzielle Nachfolger heran. Wenn Büker - frischer Trainerschein-Inhaber und nebenher Coach der VfL-A-Jugend - bliebe, dann würde nicht nur Kilfitt wohl drei Luftsprünge machen. Aber Büker grübelt noch, wohin ihn sein nächster Schritt führen wird. 

Gemeinsam mit Kilfitt startet Lutterbei indes demnächst mit den Spielergesprächen durch. "Wir hoffen, dass wir den Kader zusammenbehalten. Eigentlich ist die Stimmung gut. Wir müssen vielleicht was in der Breite tun, da laufen wir etwas auf der letzten Rille", so der 2. Vorsitzende. "Wir sind genau auf dem Weg, den wir beschreiten wollten und in diesem Jahr definitiv in der Lage, auch mal einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen."