Kreisliga A

Mettingens Nikolai Biemann (2.v.l.) wird hier von Bastian Dölemeyer (l.) beackert. Rechts kommt Steffen Kellermeyer zur Hilfe. Die Mettinger feierten nachher die Vizemeisterschaft. Foto: Rolfinaction/Rolf Grundke

Tschüss und tschau: Lauter Abschiedstourneen am letzten Spieltag


Von Finn Determeyer und Fabian Renger

(22.05.23) Letzter Spieltag der Kreisliga A in der Saison 2022/23. Oben wie unten waren bereits im Vorfeld alle Entscheidungen gefallen. Daher schwebte über dem Spieltag die Frage, die sich nach einigen sportfreien Wochen wohl auch einige Kreisliga-Kicker stellen werden, wenn zum Vorbereitungsauftakt das alte Lieblingstrikot rausgekramt wird: Ist das jetzt spannend?

Naja, spannend war es nicht wirklich. Dafür gab es aber ordentlich Tore – 37 an der Zahl. Das Torekonto von Martin Fleige zeigt jetzt gar 52 Treffer an. Der SC Hörstel holte zum Abschied einen Punkt und Falke Saerbeck ist der beste A-Ligist des Münsterlandes. Dazu kamen an diesem Spieltag allen voran: Abschiede, Abschiede, Abschiede. Nicht auf allen Plätzen blieben die Augen nach Schlusspfiff trocken. Wir haben die Quickies zur letzten Spielrunde für euch.

Quickies, 34. Spieltag

SC Dörenthe – Falke Saerbeck 0:2 (0:1)
“Das war zum Abschluss nochmal wirklich meisterlich von uns“, sagte Saerbecks scheidender Meistercoach Dragan Grujic über den ungefährdeten Auswärtssieg in Dörenthe. Damit meinte er aber ganz explizit nur die erste Halbzeit seines Teams. Im zweiten Abschnitt wirkte es eher, als schleppten sich beide Mannschaften dem Abpfiff entgegen. Kein Wunder – muss die ganze Feierei der vergangenen Wochen doch auch irgendwelche Spuren in den Saerbecker Knochen hinterlassen haben. In Dörenthe war seit dem Mittwoch übrigens Schützenfest angesagt – no more words needed. In Kombination mit den sommerlichen Temperaturen nicht gerade ein Rezept für Hochgeschwindigkeitsfußball. Matchwinner auf Seiten der Gäste: Jonah Böttcher, der den ersten Treffer selbst erzielte und den zweiten für Marius Stallfort auflegte. Achja, und Falke Saerbeck ist mal so ganz nebenbei noch die beste Kreisliga-A-Truppe des Münsterlandes geworden. Zumindest wenn es nach Punkten geht. 81 davon sammelten die Falken ein und damit einen Zähler mehr als die Warendorfer SU in der Kreisliga A1 Münster. „Dann kann man auch nur noch aufsteigen“, verabschiedete sich Grujic mit sichtlichem Stolz auf seine Mannschaft.
Tore: 0:1 Böttcher (12.), 0:2 Stallfort (52.)

Westfalia Westerkappeln – Eintracht Mettingen 1:4 (1:2)
Mit Levin Damer (Altenrheine), Lukas Fuchs (Westerkappeln) und Mick Stevens (Beruflich) verliert Eintracht Mettingen zur kommenden Saison drei wichtige Spieler. Ausgerechnet dieses Trio schwang sich beim Saisonausklang in Westerkappeln nochmal zur Hochform auf und sicherte der Eintracht die Vizemeisterschaft. Fuchs traf kurz vor der Pause per Abstauber zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen seine künftigen Teamkollegen. Den 4:1-Endstand stellte in der Schlussphase dann Mick Stevens her – nach traumhafter Vorarbeit von Levin Damer. Das Spiel war aber wohl zuvor schon entschieden. „In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel mehr und mehr an uns gerissen und auch nichts mehr zugelassen“, sah Mettingens Coach Pascal Heemann einen am Ende auch in der Höhe verdienten Auswärtserfolg. Die Westfalia spielte am Anfang noch gut mit und tauchte mehrfach gefährlich vor dem Mettinger Kasten auf. „Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte sich Kappeln auch verdient“, so Heemann. Mit fortwährender Spieldauer schien den Hausherren nach einer langen Saison allerdings immer mehr die Puste auszugehen.
Tore: 0:1 Schröer (10.), 1:1 Schönfeld (20.),
1:2 Fuchs (45.+1), 1:3 Moormann (70.),
1:4 Stevens (82.)

Cheruskia Laggenbeck – Eintracht Mettingen II 2:1 (1:1)
Also das hätte es am letzten Spieltag wirklich nicht mehr gebraucht. Laggenbecks 23-Tore-Mann Luca Bajorath knickte in der Schlussphase des Heimspiels gegen Mettingen II ohne Gegnereinwirkung böse um und verletzte sich mutmaßlich schwerer. Gute Besserung an dieser Stelle! Zum Spiel: Auch wenn nichts Zählbares heraussprang, die Gäste aus Mettingen bestätigten in Laggenbeck noch einmal ihre klasse Saison. „Die Jungs wollten nochmal richtig ernst spielen“, beobachtete Eintracht-Trainer Jochen Löffers einen couragierten Auftritt. Dieser wurde nach einem Sonntagsschuss von Mathias Rottmann sogar mit der Führung belohnt. Noch vor der Pause stellte Laggenbecks Joel Manchen aus der Distanz auf 1:1. Saisontor 33 für Manchen – aller Ehren wert. In Tecklenburg reibt man sich gewiss bereits die Hände. Im zweiten Abschnitt verteidigten die Mettinger ihr Gehäuse mit Mann und Maus und setzten mit Kontern noch einige Nadelstiche. Tristan Baune ließ kurz vor Schluss die Riesenchance zum 2:1 liegen (86.), die in der Nachspielzeit auf der Gegenseite von Laggenbecks Lars Büscher zum Last-Minute-Sieg genutzt wurde (90.+1). „Einen Punkt hätten wir wirklich verdient gehabt“, haderte Löffers besonders mit den häufig unsauber ausgespielten Kontersituationen.
Tore: 0:1 Rottmann (34.), 1:1 Manchen (44.),
2:1 Büscher (90.+1)

SC Hörstel – SW Esch 3:3 (1:1)
Doch nochmal ein Punktgewinn für den SC Hörstel. Oder war es eher ein Punktverlust im Heimspiel gegen Mitabsteiger SW Esch? Schließlich führten die Hörsteler bis eine Minute vor Schluss noch mit 3:2. Dann wurde Esch-Kapitän Timo Beyer im Sechzehner elfmeterwürdig gelegt und Mario Heeke stellte vom Punkt den Endstand her. „Hörstel war eigentlich etwas gieriger auf den Sieg als wir“, gab Esch-Coach Manuel Schnieders zu. In seinem letzten Spiel als Cheftrainer der Püsselbürener sah er einen lauen Sommerkick auf bescheidenem Niveau. Fehler und Torchancen häuften sich hüben wie drüben. „Das 3:3 ist ein gerechtes Endergebnis. Viel mehr gibt es zu dem Spiel dann auch nicht zu sagen“, so Schnieders. Besonders für die Hausherren dürfte es jedoch nochmal ein sehr versöhnlicher Saisonabschluss gewesen sein, nachdem es in den zurückliegenden Wochen doch arg viel Haue gab.
Tore: 0:1 Jostmeier (19.), 1:1 Wiesmann (23.),
2:1 Wiesmann (51.), 2:2 Oelgemöller (67.),
3:2 Deupmann (78.), 3:3 Heeke (89.)

SW Lienen – Preußen Lengerich 1:4 (0:3)
Von Anfang an nix zu holen, gab es für SW Lienen im Derby gegen Preußen Lengerich. Die Gäste übernahmen im Abschiedsspiel von Spielertrainer Sascha Höwing vom Anpfiff weg das Kommando. Die Preußen nutzten ihre gefühlt 80% Ballbesitz, um noch vor der Pause klare Verhältnisse zu schaffen. Bei Lienen war komplett die Luft raus. Timo Zimmermann verabschiedete sich mit einem feinen Innenpfosten-rein-Tor aus der Distanz. Martin Fleige hatte bei seinem letzten Auftritt im Preußen-Trikot noch seine Saisontore 51 und 52 in petto. Beim 3:0 überlupfte er Lienen-Schnapper Joshua Heinze aus 25 Metern. Kann man mal so machen. In der vor sich hinplätschernden zweiten Halbzeit erhöhten die Gäste noch durch Jonathan Kathöfer, ehe Lienens Yannik Lunow noch zum Ehrentreffer kam. „Ein paar Tränen sind nach dem Spiel geflossen bei uns“, gab Höwing Einblick in die Lengericher Emotionswelt nach Abpfiff. „Es ist wirklich alles nicht so einfach und bestimmte Dinge sind sicherlich nicht so glatt gelaufen bei uns. Aber einen schöneren Ausstand hätten wir uns wohl alle nicht wünschen können. Ich zolle der Mannschaft allerhöchsten Respekt für diese starke Rückrunde.“
Tore: 0:1 Zimmermann (6.), 0:2 Fleige (10.)
0:3 Fleige (40.), 0:4 Kathöfer (72.),
1:4 Lunow (88.)

Brukteria Dreierwalde - GW Steinbeck 3:2 (2:1)
In seinem letzten Spiel im Amt sah Steinbecks Coach Klaus Frank ein Spiel, das "typisch für uns ist." Mit der ersten Chance ging seine Elf in Führung, kassierte später ein dusseliges Gegentor, bei dem GWS den Ball mehrfach hätte klären können, es aber nicht hinbekam - und mit dem Halbzeitpfiff stand'splötzlich 1:2 aus Sicht der Gäste. "Wir haben vor der Halbzeit noch das 2:2 auf dem Fuß", trauerte Frank schließlich noch einer Großchance von Oliver Schmerge hinterher, der an Brukterias Goalie Yannick Hasencelver scheiterte. Bitter. "Den muss er eigentlich machen." Im zweiten Durchgang machte der schier ewige Michael Ungru im letzten Spiel seiner gefühlt 300-jährigen Laufbahn das 3:1 klar, ehe Nico Kewe nach einem langen Ball auf 3:2 verkürzte. Das 3:3 erzielte er im Übrigen auch noch - aber Referee Ulrich Schlieck piff ihn zurück. Abseits.
Tore: 0:1 Schmerge (9.), 1:1 Schoo (24.)
2:1 Biermann (45+1.), 3:1 Ungru (65.)
3:2 Kewe (75.)

Außerdem spielten noch:

SV Büren – Westfalia Hopsten 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Weber (18.), 1:1 Mihe (61.),
2:1 Andrade Gregorio (63.)

ISV II – VfL Ladbergen 3:2 (2:1)
Tore: 1:0 Jürgens (10.), 1:1 Richter (37.),
2:1 Mansfeld (44.), 3:1 Lubinski (85.),
3:2 Dürbaum (87.)