Kreisliga A

Joel Manchen (r.) versucht, zu fliehen. Dörenthes Thorben Welp packt zu. Fotos: Renger

90+9: Knüppe rettet Dörenthe den Punkt


Von Fabian Renger

(29.03.24) Öffnet das Phrasenschwein: Ein Spiel ist erst dann vorbei, wenn's vorbei ist. Es ist Abseits, wenn der Schiri pfeift. Und so weiter und so fort. So ließe sich die Partie zwischen Cheruskia Laggenbeck und dem SC Dörenthe aufs Kürzeste herunterbrechen. Der Endstand lautete 2:2 (1:1). Die Dörenther glichen in der 99. Minute (!) zum 2:2 aus. Der alte Mann hat's mal wieder geregelt: Jarmo Knüppe. (alt ist natürlich als Kompliment zu verstehen, Jarmo!)

Schiedsrichter Christoph Lübke gab auch so lange Nachspielzeit, weil es zwischenzeitlich eine längere Verletzungspause gegeben hatte. Dörenthes Christian Krüer konnte nicht mehr weitermachen. Das erstmal zum Grundwissen. Und damit geben wir ab zur neunundneunzigsten Minute. Joszef Till - erstmals seit anderthalb Jahren wieder mit am Start für 20 Minuten - ließ den Ball im Mittelfeld auf Steffen Klaas patschen. Der knallte die Kugel von der Mittellinie nochmal hoch in Richtung Laggenbecker Box. Plötzlich stand dort Knüppe mutterseelenallein - er befand sich in einer mindestens abseitsverdächtigen Position - und lupfte die Kugel volley über Cheruskias Keeper Lars Eggemeier. 2:2. 

Pott fliegt mit Gelb-Rot

"Für uns ein gefühlter Sieg und ein gewonnener Punkt nach einer nicht wirklich guten Leistung. Aber wer weiß, wofür der Punkt noch gut ist", kommentierte  DSC-Coach Dennis Rottmann. Laggenbecks Trainer Marc Wichmann fand es "schon ärgerlich." Ebenfalls ärgerlich: Kurz danach sah Laggenbecks Joel Pott wegen Meckerns noch die Gelb-Rote (90+9.). "Wenigstens was für die Mannschaftskasse...", flüchtete sich Wichmann in Galgenhumor.

In jedem Fall wäre mehr möglich gewesen für die Hausherren. Das steht außer Frage. Laggenbeck hatte den Platz unter Kontrolle und wusste eigentlich oft ganz genau, was zutun ist. Das Problem der Cheruskia: Oft löste sie sich gut aus Situationen, doch der folgende zweite oder dritte Ball kam nicht mehr an. "Da waren wir technisch unsauber", kritisierte Wichmann die Anzahl an Fehlern. So konnte es kaum was werden. 

Pinto trifft per Freistoß und Abke nach einem Eckstoß

Nochmal was fürs Phrasenschwein: Ballbesitz oder Spielkontrolle alleine gewinnt keine Spiele. Dafür braucht es Tore. Zwei gab es vor der Pause. Einen Freistoß aus rund 22 Metern, zentraler Position, schweißte Dörenthes Rodrigo Pinto oben rechts in den Winkel - 0:1 (26.). Ein geiles Geschoss. Allgemein setzte Dörenthe auf die bewährten Mittel, hielt gut dagegen, verteidigte das weg, was es wegzuverteidigen gab. Kurz vor der Pause waren die Gäste jedoch fällig: Eckball von der rechten Seite, aus dem Gewühl heraus netzt Tobias Abke zum 1:1-Ausgleich ein (40.).

In der zweiten Halbzeit agierte Laggenbeck deutlich stärker, wurde aber weiterhin im letzten Drittel nicht zwingender. Die Fehlerdichte blieb zu hoch. Meistens sprangen eher Halbchancen raus, selten benötigte es den Feuerlöscher. Der Druck nahm allerdings spürbar zu. "Es war eine Frage der Zeit, dass sie in Führung gehen", räumte Rottmann ein. So kam es auch. Steffen Mirsberger ging die rechte Seite entlang und spielte die Kugel von der Grundlinie ins Zentrum. Dort verpasste Dennis Mantler (und legte eine flotte Turneinlage aufs Parkett), einer der 345 Dörenther in der Box klärte das Spielgerät unzureichend und Abke stellte auf 2:1 (82.).

Der Lucky Punch? Weit gefehlt. Irgendwann lief die 99. Minute und Jarmo Knüppe machte das, was er wohl nie verlernen wird...

Cheruskia Laggenbeck - SC Dörenthe 2:2 (1:1)
0:1 Pinto (26.), 1:1 Abke (40.)
2:1 Abke (82.), 2:2 Knüppe (90+9.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Laggenbeck Joel Pott (Meckern/90+9.)

Rodrigo Pinto (v.) erzielte Dörenthes 1:0.