Kreisliga B1

Nach 69 Minuten kommt der Sieg

Von Fabian Renger

(06.05.19) Ein bisschen was musste er sich ja schon anhören, der gute Thomas Mersch. GW Steinbecks Trainer musste im Heimspiel gegen SF Lottes Dritte nämlich selbst dran glauben und in die Stiefel steigen. So groß war die Not. In der 69. Minute wechselte er sich ein - und ab der Minute war der Sieg eingewechselt. "Nein, nicht wegen mir", wiegelte Mersch gleich ab. 3:2 (1:2) gewann GWS, nicht wegen Mersch, der erlief - positiv formuliert - eher Räume und band die Gegenspieler, hielt sich sonst aus dem Gröbsten raus. Vielmehr war es der mit ihm zusammen eingewechselte Finn Determeyer, der zum Matchwinner avancierte. Und auf der Gegenseite demonstriert unterdessen Michael Rinas sein ganz besonderes Talent.

Aber erst einmal zu Mersch. Aus elf Metern brachte er die Kugel kurz nach seiner Einwechslung nicht aufs Tor. "Das war eine 200%ige", gab der Coach später zu. Oliver Schmerge hatte derweil eine "1000%ige", als er nach 50 Minuten Gäste-Keeper Benjamin Päsler umkurvt hatte und eigentlich bloß noch einschieben brauchte. Das Tor war leer, trotzdem versagte Schmerge. "Slapstick 2000...", ärgerte sich Mersch. Dass er die gute Laune behielt, war aber eben jenem Determeyer geschuldet.

Determeyer auf Karussellfahrt

Der ging in der 90. Minute auf wilde Karussellfahrt durch den Gäste-Strafraum und schloss ein richtig feines Solo, bei dem er gleich mehrere Gäste ausstiegen ließ, sauber zum 3:2-Endstand ab. Erst vier Minuten zuvor hatte Mathis Sand eine flache Hereingabe von Marcel Niehüser zum 2:2-Ausgleich verwertet. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch Lottes Unterzahl. Nach 75 Minuten flog U23-Leihgabe Jonas Timmermann mit Gelb-Rot vom Platz, einem taktischen Foulspiel und einer kurzen Mecker-Attacke sei Dank. "Er hatte sich einfach nicht unter Kontrolle", monierte Philip Jarczyk, Lottes Trainer. Nach dem Platzverweis vermisste er die Abgebrühtheit bei seiner Mannschaft, auch mal einen Ball festzumachen und das Spiel irgendwie locker rumzubekommen.

Überhaupt: In der zweiten Halbzeit lief es im Allgemeinen besser für die Hausherren als vorm Pausenzeichen. "Da waren wir cleverer und zielstrebiger", schilderte Mersch die Ereignisse. Er agierte zu dem Zeitpunkt mit zwei Spitzen, lag dennoch eben lange Zeit 1:2 zurück. Beinahe wäre es sogar ganz vorbei gewesen: Nach 60 Minuten traf ein Sportsfreund die Latte - Torentfernung irgendwo nahe der Mittellinie. Nicht der erste Versuch seiner Art.

Rinas, der Mann für die großen Distanzen

Bereits in der ersten Hälfte waren die Gäste mit diesem Mittel aufgefallen - und zwar erfolgreich! Das 2:1 von Michael Rinas war so ein 45-Meter-Schuss. "Eher eine gewollte Verwzeiflungstat", beschrieb es Mersch. Nachgefragt bei Jarczyk, muss dieser herzhaft lachen. "Er hat das einfach drauf, es ist irgendwie erschreckend, wie gut er das kann", berichtete Lottes Übungsleiter. Rinas traf auf diese Art und Weise bereits mehrfach in dieser Spielzeit. Auf dem Platz ist er eigentlich Innenverteidiger und irgendwie trifft er die Kugel dann stets genau richtig. Auch weil Steinbeck-Schnapper Tim Cedric Chronz zu weit vor seiner Butze stand. Jetzt sollte die Liga in jedem Fall gewarnt sein...

Vor der Pause waren die Hausherren derweil "fußballerisch katastrophal schlecht" in den Augen von Mersch. Jarczyk sah es anders. "Die haben das da schon sehr gut gemacht", hatte er einen gänzlich anderen Eindruck gewonnen. Egal. Alexander Sommer brachte die Gäste mit 1:0 in Front (14.), Henning Ostendorf glich zwischenzeitlich aus (28.).

 

GW Steinbeck - SF Lotte III 3:2 (1:2)
0:1 Sommer (14.), 1:1 Ostendorf (28.)
1:2 Rinas (41.), 2:2 Sand (86.), 
3:2 F. Determeyer (90.)

Bes. Vorkommnis: Lottes Michael Rinas fliegt vom mit Gelb-Rot vom Platz (75.)

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