Kreisliga B1

Musste selbst in die Hütte: Dickenbergs Coach Carsten Wolff

Keeper verzweifelt gesucht


Von Fabian Renger

(02.10.18) Früher auf dem Bolzplatz wollten sie alle zwischen die Pfosten - oder eben auf gar keinen Fall. Die Torwartposition ist schon immer irgendwas zwischen sexy und absolut unerotisch gewesen. Beim SV Dickenberg haben sie momentan ganz andere Sorgen: Die Reserve des SVD kickte gegen Teuto Riesenbeck IV, verlor mit 1:2 (0:1) und hatte die Torhüter sechs und sieben dieser Spielzeit im Kasten. Den entscheidenden Bock schoss indes Trainer Carsten Wolff.

Der versuchte, sich zu erinnern, wann er zuletzt im Tor stand. "Irgendwann in der A-Jugend?", glaubte er, zu wissen. Lang ist's her. Nachdem Feldspieler Patrick Weigt gegen Riesenbeck behandschuht gestartet war, wechselte Wolff sich im zweiten Abschnitt selbst ein. Weigt ging aufs Feld, Wolff wurde der Mann mit Handschuhen. Als Manuel Willers für die Teutonen zum Freistoß antrat, flog Wolff drunterher - das Ei war drin, Riesenbeck führte wieder, der 2:1-Siegtreffer (79.). "Den muss ich halten", gestand Wolff. Dürfte teuer geworden sein.

Vierte besser als die Dritte

Während der SVD als Vorletzter durch die Gegend kriecht, sorgen die Riesenbecker als Aufsteiger weiter für mächtig Furore. 19 Punkte nach neun Spielen, der vierte Dreier in Folge. Läuft, wie die coolen Leute zu sagen pflegen. "Die Tabelle gefällt uns ganz gut", berichtet Riesenbecks Trainer Sebastian Overmeyer. "Und na klar: Mit unserer Dritten tauschen wir auch ein paar Nickligkeiten aus." Logisch: Die Dritte steht zwei Plätze und vier Zähler hinter der Vierten auf Rang sieben. Das Problem: Gegen Dickenberg taten sich die Overmeyers schwer.

Zwar hatten die Gäste die besseren Gelegenheiten vor der Pause und auch den stärkeren Zugriff, doch auch die erste Bude fiel bezeichnenderweise nach einer Standardsituation. Ein Dickenberger verwechselte die Sportart, catchte Daniel Börgermann aber mal so richtig um. Im Sumo-Ringen wäre das 1A gewesen, im Fußball ein Strafstoß. Den verwandelte Willers (38.). "Einer der dümmsten Elfmeter, die ich je gesehen habe", nahm Wolff kein Blatt vor den Mund.

Domagalla rettet

Nach der Pause fehlte den Gästen trotz des Vorsprungs die Sicherheit im Spiel, Dickenberg wurde immer stärker. Die Konsequenz: Artur Cumacenkos Ausgleichtreffer (63.). Vielleicht wäre alles noch anders gekommen, wenn der Riesenbecker Max Domagalla einen Versuch von Weigt - mittlerweile Feldspieler - nicht heldenhaft von der Linie gekratzt (65.) - oder aber eben später ein echter Keeper im Tor gestanden hätte...

SV Dickenberg II - Teuto Riesenbeck IV 1:2
0:1 Willers (38./FE), 1:1 Cumacenko (63.)
1:2 Willers (79.)

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