Kreisliga B1

Henry Rohlmann (l.) soll auch weiterhin die Abwehr bei Stella Bevergern zusammenhalten.

Mit "magischem Dreieck" ins obere Drittel


Von Julian Schimmöller

(06.08.20) Wenn man den letzten Test gegen einen potenziellen Liga-Konkurrenten mit sage und schreibe 9:1 gewinnt, könnte schon auch mal etwas Euphorie aufkommen. Nicht so bei Stella Bevergerns neuem Coach Thomas Overmeyer, dessen Kombo am Dienstagabend bei Grün-Weiß Lengerich ein Schützenfest feierte: "Das Spiel will ich nicht überbewerten, weil bei Lengerich auch einige wichtige Jungs fehlten." Eine naheliegende Schlussfolgerung hatte das Spiel für Overmeyer dann aber doch parat: "Wir haben offensiv richtig Qualität."

Namentlich nennt er dabei Marcel Spanier, mit zwölf Hütten bester Torjäger der Vorsaison, Kevin Schlautmann und Kapitän Mike Holthaus: "Die drei wirbeln da vorne schon sehr ordentlich. Das hat ein bisschen was vom Magischen Dreieck beim VfB Stuttgart vor einigen Jahren." Gegen Lengerich hinterließ auch die Doppelsechs mit Linus Kordsmyer und Jannes Feldmann einen guten Eindruck und hielt der furiosen Offensive mit viel Laufarbeit den Rücken frei.

Reicht die Kaderbreite?

Sorgen bereitet eher noch die Defensive, was sich beim 1:4 im ersten Test bei A-Ligist Dickenberg zeigte. Das ist allerdings auch einer Systemumstellung geschuldet, die naturgemäß zunächst auch Abstimmungsprobleme mit sich bringt. Aber alternativlos ist, wie Overmeyer erklärt: "Für eine Viererkette fehlen uns die Leute." Apropos fehlende Leute: Die Qualität in der Breite ist es auch, die Overmeyer noch etwas fehlt. Spieler wie das genannte Offensivtrio oder Abwehrchef Henry Rohlmann können kaum ersetzt werden: "Wenn da jemand fehlt, brennt es", weiß Overmeyer.

Mit fehlender Kaderbreite meint der Übungsleiter im Übrigen keinesfalls eine mangelnde Trainingsbeteiligung: "Wir haben bisher immer 16 oder 17 Leute da, die Einstellung ist top." Auch die A-Jugendlichen, die neu zum Team dazugestoßen sind, würden einen guten Eindruck hinterlassen. Marco Lünnemann beispielsweise bringe ein gutes Tempo mit und kam ebenso wie Gilian Güthe in den Testspielen auch schon zum Einsatz. Klar ist aber auch: Die Eingewöhnung im Seniorenbereich braucht Zeit. Und die will Overmeyer den Youngstern auch geben: "Sie sollen erst einmal ankommen."

Gespräche stehen an

In den kommenden Wochen will der Coach seine Jungs weiter unter die Luppe nehmen, Testspiele bei den dritten Mannschaften von Spelle-Venhaus (07.08.) und vom Skiclub Rheine (09.08.) sowie Tests bei Blau-Weiß Lünne (13.08.) und Overmeyers Ex-Club Elte (29.08.) stehen an. Außerdem will Overmeyer Gespräche mit allen Spielern des Kaders führen - wo sieht er sie, wo sehen die Spieler sich. Voraussichtlich werden einzelne Spieler auch noch an die zweite Mannschaft abgegeben, auch diese Entscheidungen sollen bald fallen.

Und wo geht die Reise für Overmeyer und Bevergern hin? In einem ersten Gespräch nach Bekanntwerden seines Engagements sprach der 37-Jährige davon, Stella langfristig als A-Ligist zu sehen. Allerdings sprach er auch davon, dass ein Aufstieg kein Muss sei, und genau das bekräftigte er auch jetzt nochmal: "Ich kenne die Mannschaften hier noch nicht so gut und man muss natürlich auch die Staffeleinteilung abwarten, aber von der Meisterschaft zu sprechen wäre aktuell vermessen." Ganz oben sieht er beispielsweise eher Westerkappeln. In seiner Truppe sieht er jede Menge Entwicklungspotenzial, aber das brauche eben seine Zeit. Entsprechend formuliert Overmeyer dann auch das Saisonziel eher vorsichtig: "Wir wollen uns im oberen Drittel festsetzen."