Kreisliga B1

Spektakel vom Tabellenführer


Von Julian Schimmöller

(22.09.20) Sie sind im Moment einfach nicht zu stoppen: Beim 5:3 (0:1)-Auswärtssieg bei Stella Bevergern feierte die Reserve vom TuS Recke den dritten Dreier im dritten Spiel und bot dabei erneut ein Offensivspektakel. Anders als zuletzt mussten die Recker aber lange um den Sieg bangen und wussten vor allem im ersten Durchgang nicht wirklich zu überzeugen. Bevergern musste sich am Ende darüber ärgern, seine guten Momente nicht entscheidend genutzt zu haben.

Dass es ein Spektakel wird, war in Hälfte eins noch nicht zu erahnen: Einzig Kevin Schlautmann traf zur Bevergerner Pausenführung (42.), nachdem er in Folge eines Einwurfs von Mike Holthaus am zweiten Pfosten mustergültig bedient wurde. Recke ließ dicke Möglichkeiten durch Dennis Frackowiak und Henrik Beckemeyer liegen, fand aber nicht so richtig rein. Stella-Trainer Thomas Overmeyer war zufrieden: "Wir haben hoch angelaufen und Recke damit Probleme bereitet. Die Pausenführung war allerdings trotzdem etwas glücklich."

Drei Tore in sechs Minuten

Aus der Kabine kam Stella dann richtig stark: "Die Führung hat Bervergern Rückenwind gegeben", sah TuS-Coach Sebastian Finke seine Mannen in Not. Schlautmann zielte zunächst ganz knapp am langen Pfosten vorbei, dann übersah Holthaus einen besser postierten Mitspieler und ließ in der Folge ebenfalls das 2:0 für die Hausherren liegen. "Da hätten wir uns belohnen müssen", haderte Overmeyer. Taten sie aber nicht und so kam es dann, wie es kommen musste: Recke schlug im Stile eines Spitzenteams eiskalt zu.

Nach einem Angriff über außen machte Frackowiak mit seinem vierten Saisontor den Ausgleich (50.), dann drehten Nico Hebbeler (54.) und Beckemeyer (56.) binnen weniger Minuten das Spiel auf links - auf einmal führte der TuS mit 3:1. "Da hat man dann auch einfach Reckes Qualität gesehen", zollte Overmeyer den Gästen Respekt. Als der eingewechselte Luka Schaffer nach einem Eckball dann per Kopf gar auf 4:1 für das Auswärtsteam stellte (71.), schien die Messe gelesen. "Da hatten wir die Fehler aus der Hälfte dann weitestgehend abgestellt", lobte Finke.

Rohlmann und Mersch sorgen für Spannung

Doch Bevergern steckte nicht auf und Recke ließ die Zügel auf einmal schleifen. Nach einer Flanke in die Box reagierte zunächst Henry Rohlmann am Schnellsten und jagte den Ball in den Giebel (77.). Und als dann Schlautmann nach einer kurzen Eckenvariante mit einem Querpass Gerrit Mersch bediente und dieser auf 3:4 verkürzte (81.), war auf einmal doch wieder richtig Musik drin! Overmeyer war elektrisiert: "Da waren wir nah dran am Ausgleich, und auch das Publikum war nochmal voll da." Finke hingegen ärgerte sich: "Zum Ende haben wir es durch individuelle Fehler nochmal richtig heiß gemacht."

Seinen Puls entschleunigen konnte Finke dann erst, als Joker Noah Niemann einen Konter in der Schlussminute abgefälscht zum 5:3-Endstand abschloss (90.). "Mit usnser ersten Hälfte bin ich nicht einverstanden, am Ende hat sich unsere individuelle Qualität durchgesetzt. Trotzdem muss ich Bevergern ein großes Kompliment machen, weil sie es heute richtig gut gemacht haben und bisher unser bester Gegner waren", verteilte Finke im Anschluss noch Blumen an den Gegner. Die konnte Gegenüber Overmeyer nur zurückgeben: "Der Weg zum Aufstieg wird nur über Recke gehen."

Stella Bevergern - TuS Recke II 3:5 (1:0)
1:0 Schlautmann (42.), 1:1 Frackowiak (50.)
1:2 Hebbeler (57.), 1:3 Beckemeyer (56.)
1:4 Schaffer (71.), 2:4 Rohlmann (77.)
3:4 Mersch (81.), 3:5 Niemann (90.)