Uffelns Marcel Hackmann (l.) legt sich ins Kopfballduell mit einem Schaler Gegenspieler. Fotos: Renger

"Da wird's noch richtig kuschelig"


Von Fabian Renger

(22.03.22) Was nehmen wir mit aus diesem 18. Spieltag der Kreisliga B1? So einiges. Erstmal die bemerkenswerte Nachricht, dass sämtliche sechs angesetzte Partien ausgetragen werden konnten. Sehr schön. Und dann die zweite bemerkenswerte Nachricht: Auch Eintracht Mettingens Reserve ist eine Mannschaft voller Ottonormalfußballer. Im 15. Saisonspiel verlor die Truppe erstmals - und das, obwohl sie bei Arminia Ibbenbüren III einen 0:3-Rückstand in ein 3:3 umgebogen hatte. Mettingen bleibt dennoch relativ einsamer Spitzenreiter. Sieben Punkte Vorsprung hat die Elf nun auf den neuen Zweiten aus Bevergern - und noch ein Spiel mehr in der Hinterhand. Allerdings hat der Dritte aus Halverde auch erst 14 Partien absolviert. Am heutigen Dienstag (22.3.) holt der HSV gegen Hörstel  II nach.

Krass ist in jedem Fall die die tabellarische Enge. Zwischen dem TuS Recke II (Platz 4, 27 Zähler) und Westfalia Hopsten II (Platz 9, 22 Zähler) liegen bloß fünf Punkte. Nach aktuellem Stand reicht Platz 6 definitiv zur B-Liga-Quali. Der Siebte müsste rechnen. "Da wird's noch richtig kuschelig", sagte beispielsweise SW Esch-Reserve-Trainer Henning Liedmeier nach dem Spieltag. Esch steht derzeit mit 26 Punkten auf eben jenem begehrten sechsten Platz. Selbst Schale als Zehnter (20 Punkte) hat noch theoretische Rettungsmöglichkeiten. Das wird ein heißer Endspurt.

Quickies, 18. Spieltag

SV Dickenberg II - SW Esch II 1:3 (0:1)
"Das geht eher in die Kategorie Arbeitssieg." SWE-Coach Henning Liedmeier sah schon einmal aufregendere und überzeugendere Partien seiner Elf. Auf dem Dickenberger Acker hatte es seine Mannschaft schwer, ein ordentliches Passspiel aufzubauen. Oft versprang der Ball. Chancen kreierte sie dennoch reichlich. Doch speziell Dickenbergs Keeper Gerd Karl Lünnemann hatte oft das bessere Ende für sich. Er erwischte einen Sahnetag. Mit Mathis Oelgeklaus und Martin Cmok sammelten zwei Leute aus der Ersten bei den Schwarz-Weißen Spielpraxis. Oelgeklaus traf mit einem mächtigen Gewaltschuss. Maurice Raszka war da eher einer der feinfühligeren Sorte bei seinen Treffern. In der letzten Phase des Spiels wurde es etwas zerfahrener und die weiterhin punktlosen Hausherren kamen durch Gerrit Alipass noch zum Ehrentreffer.
Tore: 0:1 Raszka (38.), 0:2 Oelgeklaus (65.)
0:3 Raszka (67.), 1:3 Alipass (86.)

SC Hörstel II - Stella Bevergern 0:5 (0:1)
Uffeln, Hopsten II, Halverde, Schale und danach zwei Wochen spielfrei: Nach den kommenden vier Partien weiß Bevergern wohl, wo es steht. In der aktuell etwas unrunden Tabellenkonstellation nimmt Stella vorerst den zweiten Platz ein. Im Derby beim Vorletzten war es unnötigerweise relativ lange eine zittrige Angelegenheit. "Wir hätten zur Halbzeit 5:0 oder 6:0 führen müssen. Da hätte sich keiner beschweren können", meinte Stellas Übungsleiter Thomas Overmeyer. Ben Gashi traf ans Lattenkreuz, Mike Holthaus scheiterte gleich zweimal an SCH-Torwart Jörn Steggemann und auch Marcel Spanier hätte mehr als nur eine Hütte erzielen können. Hörstel wäre beinahe früh in Führung gegangen, als Stellas Keeper Sebastian Lipski einen kurzen Aussetzer hatte (10.). Ging aber nochmal gut. Gashi bediente Spanier vorm 1:0 und flog dann aufgrund eines groben Foulspiels im Mittelkreis vom Platz. "Das hast du nicht gemerkt, wir haben unseren Stiefel weiter gespielt", freute sich Overmeyer über eine stimmige Moral. In der zweiten Hälfte machte seine Elf dann auch kurzen Prozess. Spanier traf nach einem langen Abschlag und kurzer Verlängerung aus etwa 25 mit einem Donnerhall unter die Latte. Linus Kordsmeyer erhöhte nach einem Halbfeld-Freistoß mit der Brust. "Andere nehmen den Kopf oder so", erzählte Overmeyer lachend. "Er heißt jetzt nur noch der Mann mit der stählernen Brust." Und als Edgard Wiedemann das 4:0 nachgelegt hatte, war eh alles entschieden. Florian Reckers machte mit einer Willensleistung später das 5:0 dingfest. Standesgemäß.
Tore: 0:1 Spanier (29.), 0:2 Spanier (47.)
0:3 Kordsmeyer (54.), 0:4 Wiedemann (56.)
0:5 Reckers (76.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Bevergerns Ben Gashi (40./Grobes Foulspiel)

Westfalia Hopsten II - Teuto Riesenbeck III 6:2 (3:2)
Beim 1:2 gegen Reckes Zweite zwei Wochen zuvor hatte Westfalias Übungsleiter Rainer Lambrecht den Biss und Willen seiner Elf vermisst. "Das hat gegen Riesenbeck funktioniert", lobte der langjährige Coach, der im Sommer übrigens definitiv seinen Hut nehmen will. Auch von zwei Rückständen ließ sich seine Truppe nicht aus der Bahn werfen und steckte nie auf. "Wir haben immer wieder eine Antwort gefunden und haben effektiv unsere Chancen genutzt", so Lambrecht. Mann des Tages war Andreas Üffing mit einem Dreierpack. Thomas Barkmann war Hopstens Mann für die Distanzknaller, beide Tore waren Fernschusstreffer. "In der zweiten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass Riesenbeck die Körner gefehlt haben", merkte Lambrecht noch an.
Tore: 0:1 Robert (2./FE), 1:1 Üffing-Schneiders (10.)
1:2 Beim (31.), 2:2 Barkmann (37.)
3:2 A. Üffing (45.), 4:2 Barkmann (70.)
5:2 Barkmann (72.), 6:2 A. Üffing (90.)

GW Steinbeck II - TuS Recke II 0:3 (0:0)
Tore: 0:1 Bovenschulte (47.), 0:2 Frackowiak (72.)
0:3 Pötter (80./Strafstoß)

SV Uffeln - Germania Schale 2:0 (1:0)
"Der Unterschied war: Uffeln hatte einen Stürmer, wir leider nicht." Schales Übungsleiter Christian Oppitz brachte das Spiel kurz und knapp auf den Punkt. Bis zum gegnerischen 16er war seine Elf gut dabei an diesem Nachmittag, danach war der Ofen allerdings aus. Jan Geerdes musste beispielsweise aufgrund einer Schulterverletzung früh raus. "Ich kann den Jungs nichts vorwerfen", war Oppitz mit der Einstellung zufrieden. Die Laufbereitschaft stimmte, seine Jungs waren auch giftig und gallig. Aber sie kamen halt zu keiner wirklich zählbaren Chancen, obwohl sie später mit bis zu vier Spitzen agierten. SVU-Übungsleiter Ralf Janning musste indes u.a. auf Janek Unnerstall sowie Tizian Hohnhorst - der eine war erkrankt, der andere gesperrt - verzichten. Offensiv fehlte es da also auch am Personal. Immerhin war aber auf den hinteren Mannschaftsteil Verlass. "Wir haben defensiv fast alle Zweikämpfe gewonnen", lobte Janning. Nach vorne gab's allerdings eine Menge Verbesserungspotenzial. "Für den Ballbesitz, den wir hatten, hatten wir zu wenig Torchancen", so der SVU-Trainer. Dennis Menger machte letztendlich den Unterschied. Das 1:0 war toll rausgespielt. Patrick Sundermann spielte schön in den 16er, Paul Steinbrink ließ den Ball abtropfen und Menger verwandelte. Das 2:0 fiel, als Schale weit aufgemacht hatte. Uffelns verspäteter Pflichtstart in 2022 klappte also. Es war der vierte Sieg im vierten Spiel unter Janning. Töfte.
Tore: 1:0 D. Menger (20.), 2:0 D. Menger (90.)

Arminia Ibbenbüren III - Eintracht Mettingen II 4:3 (2:0)
3:0, 3:3, 4:3: What a game! "Wir haben das Spiel verloren. Ausrufezeichen - und fertig!" Eintrachts Übungsleiter Pascal Heemann wollte schnell einen Haken hinter der ersten Saisonniederlage machen. "Es gibt nicht viel zu sagen, weil die Jungs wissen, was sie falsch gemacht haben. Das Glück war auf der Seite von Arminia. Vielleicht was es gut, dass sowas auch mal passiert." Insbesondere in der ersten Halbzeit verhielt sich Mettingen nicht nach dem Plan, die Art und Weise passte Heemann gar nicht. Er hatte ein Einstellungsproblem ausgemacht. Die zweite Halbzeit mit der folgenden Aufholjagd sei dann zumindest in Ordnung gewesen. Das entscheidende 4:3 erzielte Arminias Andreas Schulz nach einem Eckstoß, als bei Mettingen die Zuordnung nicht passte. "Ich hatte eine junge Mannschaft, die einfach Bock hatte. Wir standen gut, haben die Zweikämpfe gewonnen und danach relativ schnell nach vorne gespielt", berichtete Heim-Cheftrainer Carsten Wolff. Nachdem Antonius Nagelmann (2x) sowie Moritz Misch den Spielstand egalisiert hatten, bekam es Wolff kurzzeitig mit der Angst zu tun. "Da dachte ich: Hauptsache, wir nehmen jetzt den einen Punkt mit", erzählte er. Es wurden drei. Auf seiner Seite machten Markus Werthmöller und Luca Averbeck mit einem auffälligem Spiel auf sich aufmerksam. Beide belohnten sich auch jeweils mit einer bzw. zwei Hütten.
Tore: 1:0 Werthmöller (13.), 2:0 Werthmöller (19.)
3:0 Averbeck (49.), 3:1 Nagelmann (68./Strafstoß)
3:2 Misch (70.), 3:3 Nagelmann (81.)
4:3 Schulz (88.)

Stella Bevergern (weiß) schlug die Hörsteler Reserve (blau) trotz Unterzahl deutlich mit 5:0.