Ralf Janning hat gut Lachen, wenn es aktuell um seinen SV Uffeln geht. Foto: Renger

Mettingen ist wieder torgeil - Uffeln ist wieder torverhinderungsgeil


Von Fabian Renger

(12.04.22) Zweiundneunzig Tore. Nachdem Eintracht Mettingen II unter der Woche gegen Westfalia Hopsten II "nur" ein 1:1 schaffte, gab der Tabellenführer am Wochenende schon wieder Hackengas. 5:0 hieß es nach 90 Minuten gegen Hörstels Zwote. Zum zehnten Mal in dieser Spielzeit erzielte die Truppe von Pascal Heemann damit mindestens fünf Tore. Eine irre Quote. 48 Punkte bedeuten damit weiterhin den unangefochtenen Spitzenrang, acht Zähler groß ist der Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Bevergern. Das sollte wohl dicke reichen. 92 Treffer sind's insgesamt. Eine herausragende Offensive. Respekt!

Was gab's sonst noch? Der SV Uffeln ist weiter auf Kletterpartie. In drei von vier Spielen des Kalenderjahres blieb die Truppe von Ralf Janning ohne Gegentor. Elf Punkte betrug der Rückstand auf den vermutlich die Klasse sichernden Platz 6 bei Jannings Rückkehr Ende November. Inzwischen sind's nur noch zwei und Uffeln hat noch mehr Spiele als manch Kontrahent zu gehen. Bockstark.  Wie es in Recke klappte, warum Bevergern spielfrei hatte und wer sich den Frust von der Seele schoss - da kommen wir jetzt geschwind zu.

Quickies, 21. Spieltag

TuS Recke II - SV Uffeln 0:2 (0:2)
"Wir machen das im Moment ganz gut." Ralf Janning hat seit seiner Rückkehr auf den Trainerstuhl des SVU zumindest die Defensive verriegelt. 21:3-Tore beträgt das Torverhältnis seit seiner Rückkehr vor sieben Spielen. Drei Gegentore in sieben Begegnungen. Woah. "Das ist eine Hausnummer", weiß Janning. Stimmt. Zum Vergleich: In den 11 Spielen vor Janning waren es ganze 27 Gegentreffer. Auch in Recke fluppte die Defensivarbeit, und das trotz der Abwesenheit von Defensiv-Steuermann Markus Prax. "Die ganze Mannschaft verteidigt ganz gut - das fängt vorne an und hört beim Torwart auf", so der Trainer. Fußballerisch betrachtet lieferte seine Elf allerdings nicht einmal ein Topspiel ab. In der ersten Halbzeit war der SVU offensiv vornehmlich durch Standards gefährlich. Das 1:0 entstand auf diesem Weg. Ecke Paul Steinbrink, Kopfball Janek Unnerstall - Tor. Ganz easy. Das 2:0 erzielte Unnerstall aus dem Gewühl heraus. In der zweiten Hälfte spielte sich Uffeln dann immerhin aus dem Spiel heraus noch ein bisschen was raus - ohne durchschlagenden Erfolg. Nach Ostern warten erst Mettingen II und dann Halverde. Janning: "Es gibt in der Liga keine Mannschaft, gegen die wir das Spiel nicht gewinnen wollen - auch gegen Mettingen." Auch wenn Uffeln noch nicht da ist, wo der SVU hin will - nämlich auf Klassenerhalts-Platz 6. Aktuell sind die Uffelner Achter, aber mit zwei Spielen mehr in Petto.
Tore: 0:1 Unnerstall (5.), 0:2 Unnerstall (23.)

Westfalia Hopsten II - GW Steinbeck II 3:0 (2:0)
Andreas Üffing, Benedikt Üfifng, Tobias Üffing-Schneiders, Fabian Üffing-Schneiders: Heilige Scheiße. Der arme Rainer Lambrecht, Coach von Westfalia Hopsten II, muss sich Spiel für Spiel und Training für Training mit so vielen Üffings herum schlagen. Unser Beileid. Wir hätten längst kapituliert. Obwohl: Kicken können die quasi Namensvetter ja. Andreas Üffing traf via Nachgestocher nach einem Eckstoß, Nach einer Balleroberung und einem direkten Pass erhöhte Tobias Üffing-Schneiders auf 2:0. Und schließlich legte er das 3:0 via Foulelfmeter nach. Gefoult wurde - ihr ahnt es - Benedikt Üffing. Wie das Spiel sonst so war? "Es war grausam. Das war das das vierte Spiel in zwölf Tagen für uns, das machte sich bei uns bemerkbar", vermisste Lambrecht die Frische im Kopf und den Beinen. Steinbeck versuchte zwar durchaus, mitzuspielen, kam aber nie gefährlich vors Heim-Tor. Hopsten gab eigentlich nur in den zehn Minuten vor der Pause Vollstoff. "Das Spiel war sehr, sehr zäh", stöhnte Lambrecht.
Tore: 1:0 A. Üffing (43.), 2:0 T. Üffing-Schneiders (45.)
3:0 T. Üffing-Schneiders (67./FE)

SW Esch II - SV Halverde 1:3 (0:3)
Tore: 0:1 Keeve (3.), 0:2 Keeve (26.)
0:3 Langelage (36.), 1:3 Retzlaff (60.)

Eintracht Mettingen II - SC Hörstel II 5:0 (3:0)
Bevor für die Eintracht demnächst mit Uffeln und mit Halverde zwei Kracherspiele anstehen, musste erst einmal die "Pflicht" erledigt und der Drittletzte aus Hörstel geschlagen werden. Das funktionierte, aber Mettingens Cheftrainer Pascal Heemann musste erst einmal ein Lob aussprechen: "Kompliment an die gegnerische Seite! Hörstel hat sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und es mit seinen Mitteln relativ gut gemacht. Mich wundert es, dass die unten drin stehen." Letztlich setzte sich die Mettinger Qualität einfach durch. Antonius Nagelmann markierte seine Saisontore acht und neun, Kollege Gerrit Neumann steht nach seinem Doppelpack jetzt bei zehn Hütten. Alle Treffer resultierten aus dem Spiel heraus, keiner durch eine Standardsituation oder Ähnliches. Mal ging's über rechts, mal über die Mitte, mal über links. Alles dabei. Die nächste Hausaufgabe erledigt. Gegen Uffeln stellt sich Heemann auf eine "spannende Hürde" ein. Normalerweise gehört der SVU nämlich für ihn unter die ersten fünf. Das wird ein Topspiel am 24. April. Wir freuen uns!
Tore: 1:0 Mohamed (12.), 2:0 Nagelmann (25.)
3:0 Nagelmann (44.), 4:0 Neumann (81.)
5:0 Neumann (85.)

Teuto Riesenbeck III - SV Dickenberg 10:2 (6:0)
"Das war recht ansehnlicher Fußball." Teuto-Coach Maik Achtermann fand durchaus Gefallen am Auftritt seiner Elf. Besonders das 2:0 durch Georg Niermann blieb in seinem Gedächtnis haften, als die Riesenbecker die Kugel schön über mehrere Stationen nach vorne trugen. "Da waren schon gute Kombinationen dabei", so Achtermann zufrieden. Die beiden Gegentore waren derweil zu verkraften. Das 8:1 durch Dickenbergs Pascal Bautz war ein Handelfmeter, das 9:2 Luca Hartke resultierte aus einer stumpfen Klärungsaktion und war auch mehr ein Zufallsprodukt. Nach dem 3:1 über Arminia II zwei Wochen zuvor der nächste wichtige Dreier. "Wir konnten uns endlich mal den Frust von der Seele schießen", so Achtermann. Die nächsten beiden Gegner sind der Drittletzte aus Hörstel und der Vorletzte aus Steinbeck. Sechs Punkte sind Pflicht. Angesichts von zwei Spielen mehr in der Hinterhand haben die Riesenbecker sowieso als Siebter noch beste Chancen auf die B-Liga-Qualifikation.
Tore: 1:0 Heilemann (5.), 2:0 Niermann (8.)
3:0 Kämmer (12.), 4:0 Niermann (31.)
5:0 Achtermann (34.), 6:0 Niermann (43.)
7:0 Niermann (49.), 8:0 Kühle (60.)
8:1 Bautz (62./HE), 9:1 Robert (72.)
9:2 Hartke (85.), 10:2 Beim (89.)

Stella Bevergern - Germania Schale 2:0 W
Germania Schale trat nicht an, das Spiel wurde entsprechend pro Bevergern gewertet. "Wir hatten zu viele Corona-Fälle. Momentan liegen wir bei neun Fällen. Am Samstag hatten wir schon sieben, das machte keinen Sinn - auch nicht, den Kader mit Leuten aus der Zweiten aufzufüllen", erklärte Germanias Coach Christian Oppitz am Dienstag. Er hätte fürs Spiel in Bevergern acht Feldspieler und zwei Keeper gehabt. Nicht einmal der Wettergott spielte mit, der Platz blieb spielfähig - die Punkte waren damit weg. Schade für Schale. Die Reserve spielt übrigens Kreisliga D. Wenn sich Germanias Erste von dort bedient hätte - also naja...