Carsten Frieling tauschte am Sonntag die Rollen: Vom Trainer wurde er Schiedsrichter bei der Partie seines SV Dickenberg.

Ratlosigkeit vorm letzten Akt


Von Cedric Büchter

(05.12.16) Als sich beide Mannschaften schon zum Treff versammelt hatten, meldete sich der für die Partie vorgesehene Unparteiische plötzlich krankheitsbedingt ab. Nun standen der SV Dickenberg und die Reserve von SW Esch plötzlich da und suchten händeringend nach einem Ersatz. Als alle Stricke mehr oder weniger gerissen waren, erbarmte sich Dickenbergs Trainer Carsten Frieling. So durfte er auf dem Platz hautnah das Spiel seiner Jungs verfolgen und am Ende über einen 2:0(0:0)-Sieg jubeln, der gleichzeitig die Vizemeisterschaft bedeutete.

„Wir haben gefühlte 1000 Leute angerufen; ich für meinen Teil war heilfroh, dass ich es nicht machen musste“, erklärte SWE-Coach Manuel Schnieders, warum man als Gast auf das Vorrecht zu pfeifen verzichtete. ´Spontan-Schiedsrichter` Frieling indes sprach von einer „ganz schwierigen Situation“ und brach nach Spielschluss auch eine Lanze für das hiesige Schiedsrichtervolk: „Ich habe heute an der eigenen Haut erfahren, dass es wirklich Schwerstarbeit ist!“

Nun aber zum Spielgeschehen: Die Gäste zeigten nach der blamablen Vorstellung bei der 0:4-Schlappe in Hörstel eine ganz andere Körpersprache und gestalteten die Begegnung in Durchgang eins ausgeglichen. „Alle haben wieder richtig malocht“, schilderte Schnieders eine 360-Grad-Kehrtwende in der Einstellung. Carsten Frieling auf der anderen Seite bejahte den Aspekt der Ausgeglichenheit, wandte jedoch ein, dass sein Team „die klareren Torchancen“ verzeichnet habe und gleich zwei Mal durch Adrian Goza hätte in Führung gehen können.

Der erwartete Aufreger

Fünfzehn Minuten nach dem Seitenwechsel brachte SVD-Akteur Miles Kammertöns die Kugel nach einem Freistoß im gegnerischen Tor unter (60.). „Keine Ahnung, wie er den rein gemacht hat“, konnte ´Trainer` Frieling über die Art und Weise nicht näher aufklären. Im Anschluss rückte dann plötzlich ´Schiedsrichter` Frieling in den Blickpunkt, als er Eschs Ausgleich nach einem Standard wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannte. Ohne die kleinste Note einer Unterstellung setzte Schnieders nach Spielschluss ein großes Fragezeichen hinter diese Entscheidung; Frieling indes bestätigte, aus voller Überzeugung gehandelt zu haben. Zehn Minuten nach dem 1:0 machte der Tabellenzweite schließlich einen Strich unter die Partie, als Adrian Goza das Leder nach einem wunderbaren Konterangriff über Maurice Schantin und Dennis Reinelt über die Linie drückte.

In der Schlussphase riskierte der SWE nochmal alles und kam durch Markus Redder zum Anschlusstreffer. Erneut jedoch ertönte der Abseitspfiff, und dieses Mal auch absolut unstrittig. Was ist also festzuhalten? Ein großes Lob an beide Mannschaften, dass die Partie ohne Streitigkeiten bzw. Vorwürfe über die Bühne ging.

SV Dickenberg – SW Esch II     2:0 (0:0)
1:0 Kammertöns (60.), 2:0 Goza (70.)

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