Kreisliga B2

Brochterbecks rabenschwarzer Tag in Mettingen


von Julian Schimmöller

(20.08.19) Schlecht gespielt, spät verloren, einen ganz wichtigen Akteur mit einer Verletzung und einen weiteren Stammspieler mit einer roten Karte verloren – viel bittererer als das Auswärtsspiel des BSV Brochterbeck bei Mettingens dritter Mannschaft kann eine Partie wohl kaum verlaufen. Mit 2:3 (1:1) verlor der BSV schlussendlich, und das war trotz der späten Gegentreffer absolut verdient. „Das war ein hochverdienter Mettinger Erfolg heute, wir sind alle sehr enttäuscht darüber, was wir heute geboten haben“, schilderte der konsternierte BSV-Coach Marcus Sprekelmeyer.

Gegenüber Michael Glasmeier war entsprechend besser gelaunt: „Wir haben heute eine sehr gute Moral gezeigt und uns für einen starken Auftritt belohnt.“ Vom Anpfiff weg spielten die Mettinger gefälliger und gingen folgerichtig durch eine schöne Direktabnahme von Felix Post nach Chipball von Lukas Finke in Führung (29.). Die erste Hiobsbotschaft hatte Brochterbeck zu diesem Zeitpunkt bereits ereilt: Henrik Manecke, der sich zuletzt in überragender Frühform präsentiert hatte, musste mit einer Verletzung im Adduktorenbereich frühzeitig vom Platz (17.). „Das ist ganz bitter für uns und natürlich auch für ihn, Henni kam grade wieder richtig in Fahrt“, haderte Sprekelmeyer.

Hoge eiskalt, Mettingen vom Punkt kläglich

Trotz der Mettinger Überlegenheit und Brochterbecks Personalproblemen (auch Kapitän Jan-Philipp Koliska fehlte verletzt) führte aber Mitte der zweiten Hälfte auf einmal der Gast: Kurz vor Ende der ersten Hälfte traf Pitt Hoge per direktem Freistoß zum Ausgleich (42.), seinen Doppelpack zur BSV-Führung schnürte er dann nach einem Konter (76.). Brochterbeck führte also auf einmal trotz nur weniger Chancen – und das hatten die Gäste der Fahrlässigkeit der Eintracht zu verdanken.

Die vollbrachte nämlich das Kunststück, nach Wiederanpfiff gleich zwei (!) Strafstöße ungenutzt zu lassen. Den ersten Versuch setzte Post knapp neben das Tor, beim zweiten Elfmeter fand Mathias Rottmann seinen Meister in Brochterbecks Keeper Max Mau. Unglaublich, aber umso bemerkenswerter war es, mit welch guter Moral die Hausherren nach dem völlig unnötigen Rückstand schließlich das Spiel noch zu ihren Gunsten wenden konnten.

Dieckmann wie Ibrahimovic

In einer hektischen Schlussphase, in der Brochterbecks Sören Schliek wegen eines überharten Einsteigens den roten Karton sah (86.), traf nämlich zunächst Joker Lukas Dieckmann äußerst spektakulär zum Ausgleich: Nach einer Faustabwehr von Mau fiel der Ball 20 Meter vor dem Tor wieder runter und Dieckman setzte den Ball in Ibrahimovic-Manier per Fallrückzieher in die Maschen (88.). „Ein Weltklassetor“, staunte auch Trainer Glasmeier nicht schlecht.

Und es sollte noch besser kommen, denn in der Nachspielzeit machte Rottmann seinen Fehlschuss wieder wett und traf nach Schnittstellenpass von Andre Bietendüvel zum umjubelten Siegtreffer (90.+3), der Wahnsinn war perfekt! „Wir haben nie aufgegeben und am Ende dann auch verdient gewonnen“, jubelte Glasmeier. Sprekelmeyer war auf der anderen Seite reichlich bedient: „Die Einstellung stimmt überhaupt nicht, und zu allem Überfluss haben wir dann den Frust auch noch mit dummen Fouls rausgelassen und Glück gehabt, dass wir nicht noch zweimal Gelb-Rot gesehen haben. Das war ein rabenschwarzer Tag heute.“

Eintracht Mettingen III – BSV Brochterbeck 3:2 (1:1)
1:0 Post (29.), 1:1 Hoge (29.)
1:2 Hoge (76.), 2:2 Dieckmann (88.)
3:2 Rottmann (90.+3)

Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Brochterbecks Sören Schliek (grobes Foulspiel, 86.)

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