Gestrauchelt, aber nicht gefallen

Von Julian Schimmöller

(12.10.21) Die Bilder bei den Top-Teams ähnelten sich: Am Ende holten sie drei Punkte, der Weg dahin war aber bei allen eher steinig. Bereits am Freitagabend mühte sich Primus Westerkappeln zu einem glücklichen Derbysieg, auch der Zweite Brochterbeck hatte am Sonntag so seine Probleme, gewann letztlich aber auch. Den beiden im Nacken sitzt weiterhin die Zwote von Preußen Lengerich, die spät und umstritten zum Sieg traf. Im tiefen Tabellenkeller blieben Leeden-Ledde und die Reserve von Schwarz-Weiß Lienen auch im siebten Anlauf ohne Punkte.

Quickies, 7. Spieltag

Westfalia Westerkappeln - SC Halen II 2:1 (1:0)
In der Vorsaison gewann Kappeln das Derby noch mit 10:1, diesmal brachte Halen die Gastgeber an den Rande einer Niederlage. Wie die Gäste Westerkappeln das Leben schwer machten und wer spät doch noch zum Sieg traf, lest ihr im fetten Bericht.

Schwarz-Weiß Lienen II - Falke Saerbeck II 0:4 (0:4)
Es ist das bekannte Bild in Saerbeck: Einer guten ersten folgt eine deutlich schwächere zweite Hälfte. Im Vergleich zu den Vorwochen langte es dieses Mal aber zumindest zum Sieg. Denn schon in Hälfte eins schossen sich die Falken einen komfortablen Vorsprung heraus: Chris Stegemann flankte von links, am zweiten Pfosten war Oliver Jochmaring blank, konnte den Ball sogar noch annehmen und einnetzen (11.). Dann bewies sich Sebastian Röhl, sonst Torjäger vom Dienst, gleich dreifach in der Vorbereiter-Rolle. Zunächst setzte sich Röhl stark über rechts durch und fand mit seinem Querpass Stegemann (16.), dann war bei seiner Hereingabe Mario Meier zur Stelle (18.). Und auch als Stegemann mit seinem zweiten Tor den 4:0-Pausenstand herstellte assistierte Röhl (34.).

"Die erste Halbzeit war richtig gut. Wenn wir so weiterspielen, gewinnen wir zweistellig", fand Falken-Coach Andre Hansmeier Gefallen am Auftritt der ersten 45 Minuten. Doch Lienen änderte im zweiten Durchgang die Herangehensweise, machte etwas mehr Druck und Saerbeck ließ sich unnötig verunsichern. Die Bälle wurden lang statt kurz gespielt, und so gab es deutlich weniger Torchancen. Mit zwei guten Paraden verhindert Saerbecks Keeper Philip Große Glanemann zumindest, dass noch einmal so etwas wie Spannung entstand. Dennoch war Hansmeier verärgert: "Mit dem zweiten Durchgang können wir nicht zufrieden sein."
Tore: 0:1 Jochmaring (11.), 0:2 Stegemann (16.)
0:3 Meier (18.), 0:4 Stegemann (34.)

SV Büren II - Preußen Lengerich II 2:3 (0:1)
Sowohl beim 0:1 durch Mahmut Akbas (11.) als auch beim Treffer zum 2:3 durch Atilla Kocaman (77.) haderte SVB-Coach Nino Lücke mit einer deutlichen Abseitsstellung. Als Entschuldigung für die Niederlage wollte er das aber nicht gelten lassen: "Wir hatten es trotzdem in der eigenen Hand, das Spiel zu gewinnen." Bereits vor dem 0:1 hatten Dennis Kükenbrink und Liam Riemann zwei dicke Chancen, vor allem aber nach Wiederbeginn hätte Büren das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden können: Berkay Inci drehte das Spiel mit einem schnellen Doppelpack (50., 57.), Inci und David Jahner hätten im Anschluss auf 3:1 stellen können, wenn nicht sogar müssen.

Stattdessen glich Kanivar Iciger nach einem Halbfeldfreistoß für Lengerich aus (70.), ehe Kocaman die Gäste zum glücklichen Sieg schoss. Negativer Höhepunkt für die Hausherren: Louis Piepmeyer flog nach grobem Foulspiel mit glatt Rot vom Platz (87.). "Das ist ärgerlich, weil die Punkte uns fehlen, um oben dran zu bleiben", ärgerte sich Lücke über die vermeidbare Niederlage.
Tore: 0:1 Akbas (11.), 1:1 Inci (50.)
2:1 Inci (57.), 2:2 Iciger (70.)
2:3 Kocaman (77.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Bürens Piepmeyer (Grobes Foulspiel, 87.)

VfL Ladbergen II - TuS Recke III 2:3 (2:1)
Aus Sicht von VfL-Trainer Tim Lutterbei kam bei der Niederlage einiges zusammen: Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, eigener Chancenwucher, ein unglückliches Gegentor zum 2:3. Entsprechend beurteilte Lutterbei die Niederlage als "summa summarum sehr bitter". Bereits zur Pause hätte Ladbergen derweil Klarheit über den Sieger herstellen können: Nach dem frühen Rückstand durch den wohl im Abseits stehenden Jan Trojanski (2.) drehten Nils Lindemann nach einem Freistoß (18.) und Robin Decker per Abstauber (28.) die Partie. Zahlreiche weitere Möglichkeiten blieben ungenutzt, spätetstens beim starken TuS-Keeper Lukas Riedel war Schluss. "Zur Halbzeit müssen wir mit 4:1 führen", ärgerte sich Lutterbei.

Entscheidend für den Ausgang der Partie waren dann die Minuten nach einer knappen Stunde: Zunächst wurde Decker ein reguläres Tor weggepfiffen, im Gegenzug glich Recke nach einem schönen Spielzug durch Felix Attermeier aus (58.). "60 Minuten war ich zufrieden, aber danach war das von uns nichts mehr", sah Lutterbei nun einen Bruch im Spiel. Recke legte fortan den größeren Willen an den Tag und kam kurz vor Schluss zum Siegtreffer durch Lasse Grewe (87.). Dass Grewes Schuss unhaltbar abgefälscht wurde, passte zum bitteren Ausgang für Ladbergen. "Durch die letzte halbe Stunde ist Reckes Sieg dann aber auch nicht unverdient", gab Lutterbei einen fairen Verlierer ab.
Tore: 0:1 Trojanski (2.), 1:1 Lindemann (18.)
2:1 Decker (28.), 2:2 Attermeier (58.)
2:3 Grewe (88.)

Eintracht Mettingen III - TGK Tecklenburg II 1:5 (0:2)
"Es hätte auch 7:3 ausgehen können, der Sieg war insgesamt verdient." Kobbo-Spielertrainer Matthieu Chaillan war mit dem Auftritt seines Teams in Mettingen gut zufrieden. Die erste große Chance hatte zwar Mettingen (Chaillan: "Wenn der drin ist, kann es auch anders laufen."), aber insgesamt waren die Gäste das gefährlichere Team. Nach einem Drehschuss von Alex Spremberg, der Eintracht-Schnapper Marius Altemöller durchflutschte, drückte Robert Köwener den Ball zum 1:0 über die Linie (24.). Spremberg selbst traf im Liegen mit dem schwachen Linken zum 2:0-Pausenstand (27.).

Nach Wiederbeginn verkürzte dann Leon Suray aus dem Getümmel (57.) doch Spremberg schlug prompt zurück (66.) und brach damit die Mettinger Moral. In der Schluss-Viertelstunde trugen sich auch Raphael Busch (75.) und Carlo Weniger (83.) noch in die Torschützenliste ein und sorgten für den letztlich deutlichen Auswärtssieg der Kobbos. Durch den Dreier überholten die Gäste Mettingen und kletterten auf Platz fünf.
Tore: 0:1 Köwener (24.), 0:2 Spremberg (27.)
1:2 Suray (57.), 1:3 Spremberg (66.)
1:4 Busch (75.), 1:5 Weniger (83.)

BSV Brochterbeck - Grün-Weiß Lengerich 4:2 (2:1)
Nach zäher Anfangsphase wurde es kurz vor der Pause turbulent, die Hausherren mussten sich insgesamt mächtig strecken. Zum Sieg traf mal wieder Michi Bäumer, den Unterschied machte aus Sicht von Lengerichs Coach Markus Unterdörfel aber ein anderer Akteur. Wer? Das lest ihr im fetten Bericht.

BSV Leeden-Ledde - SC Dörenthe II 1:2 (0:1)
Wieder mal standen die Hausherren trotz mehr Spielanteilen am Ende mit leeren Händen da. In Hälfte eins hätte Christoper Südfeld den BSV gleich zweimal in Führung bringen können, einmal wurde der Winkel nach feiner Einzelaktion zu spitz und einmal verzog er überhastet, statt den mitgelaufenen Dominik Ullmann mitzunehmen. Vor der Pause schlug dann der nach einem Querpass blank stehende DSC-Torjäger Robin Lünnemann zu und die Gäste führten.

In Hälfte zwei drückten dann die Hausherren, fanden aber keine Mittel. Und weil dann ein langer Ball durchrutschte und Lünnemann momentan einen Lauf hat, lief Leeden-Ledde nach dem sechsten Saisontor des Dörenther Angreifers gar einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher (67.). Andi Herkenhoff konnte nach Hereingabe von Alex Sandkämper und Kopfball-Verlänerung von Ullmann zwar nochmal verkürzen (84.), doch für etwas Zählbares reichte es nicht mehr. BSV-Akteur Torben Wacker war frustriert: "Wir hatten eigentlich klar mehr vom Spiel, aber vorne fehlte die letzte Konsequenz. Die Niederlage ist super bitter."
Tore: 0:1 Lünnemann (41.), 0:2 Lünnemann (66.)
1:2 Herkenhoff (84.)