Krombacher-Pokal 2022/23

Burinyuy Nyuydine (l.) und die SF Lotte stehen in der nächsten Pokalrunde. Foto: Rolf Grund/Rolfinaction

Nach 24 Minuten war die Sache gegessen


Von Fabian Renger

(25.08.22) Das hatte was von einem Volksfest. Rund 700 Zuschauer waren auf den Kahlen Berg gepilgert, um sich die Rückkehr der SF Lotte auf die Kreispokal-Bühne nicht entgehen zu lassen. Doch der heimische Bezirksligist TGK Tecklenburg schien zunächst, etwas nervös zu sein. Zumindest stimmte die Leistung in den ersten 24 Minuten nicht sonderlich, da führte der Oberligist bereits mit 3:0. Das ließ Böses erahnen. Nach 90 Minuten ging es dann aber: Lotte gewann mit 4:0. Für Lottes Coach Fabian Lübbers hatte dieser Abend nur Vorteile.

Bis auf Melih Sayin und Sergio Gucciardo hatte er seine gesamte Startelf umgebaut. Dass trotz so vieler Veränderungen keinerlei Sand im Getriebe war, stimmte Lübbers positiv. "Da kann man sehen, dass man sich auf die Jungs, die zuletzt vielleicht etwas hinten dran waren, verlassen kann."

Zwei baugleiche Gegentore

Das erste Tor hätten derweil beinahe die Hausherren erzielt. Tugay Gündogan verpasste einen Querpass in der Anfangsphase haarscharf. Was das aus dem Spiel gemacht hätte, ist nun blanke Spekulation. Stattdessen machten die Gäste kurzen Prozess. Gucciardos Freistoß aus dem rechten Halbfeld nickte Bo-Börge Drath aus etwa acht Metern zum 1:0 ein (8.). Mit einem Chipball war die zu hoch stehende Heim-Abwehr kurz darauf überspielt. Von links brachte Sayin den Ball schließlich in die Box, Burinyuy Nyuydine vollstreckte in der Mitte zum 2:0 (12.). Weil Gündogan an Lottes Keeper Luis Hillemeier scheiterte und den Anschluss verpasste, wurde es deutlich. Wieder ein Chipball auf die linke Seite, wieder eine Hereingabe von Sayin - und wieder ein Tor. Diesmal war's Gucciardo. 3:0 (24.).

"Wir hätten den Zuschauern gerne eine spannenderes Spiel geboten", ärgerte sich TGK-Coach Klaus Bienemann über eine zu offene Hintermannschaft. "Wir sind zu früh ein wenig ungeduldig geworden." Doch das legte sich. "Ab der 25. Minute war alles in Ordnung und haben ab dem Moment total seriös gespielt", so Bienemann, für den es natürlich kein ganz so unbedeutendes Spiel gegen seinen Ex-Verein gewesen ist.

Die Kobbos bekamen den Turnaorund, kreierten ab und an sogar eine Torgelegenheit. Insbesondere Gündogan und Lucas Hottenträger mischten den Lotter Laden zwischendurch mal auf, auch Lukas Guttek machte ein ordentliches Spiel. Doch in letzter Konsequenz war bei Hillemeier Schluss. Lotte wiederum traf in Person von Emre Can Agil auch mal den Pfosten. Kurzum: Ein SFL-Tor mehr wäre auch möglich gewesen, ein Tecklenburger Ehrentreffer ebenfalls.

"Sehr souveräner Auftritt"

Kurz vor Schluss rückte kurz noch Lottes Altmeister Addy Waku Menga in den Fokus. Mit einem Elfmeter scheiterte er nämlich noch an TGK-Keeper Lukas Schell, den Nachschuss verwandelte Menga dann aber geistesgegenwärtig zum 4:0-Endstand (90+2.). "Wir haben das Spiel über 90 Minuten kontrolliert, insgesamt war es ein sehr souveräner Auftritt", resümierte Lübbers. Bienemann freute sich indes über die vereinsinterne Unterstützung aus dr Jugend, ans Catering und die Vereinsorganisation.

TGK Tecklenburg - SF Lotte 0:4 (0:3)
0:1 Drath (8.), 0:2 Nyuydine (12.)
0:3 Gucciardo (24.), 0:4 Menga (90+2.)
Bes. Vorkommnis: Tecklenburgs Torwart Lukas Schell pariert Foulelfmeter von Lottes Addy Menga (90+2.)