Krombacher-Pokal 2022/23

Geduldiges Mettingen bricht Bevergern 


Von Fabian Renger

(14.10.22) Man könnte meinen, dass Eintracht Mettingen im Pokal-Viertelfinale Probleme hatte mit Stella Bevergern. Zumindest, wenn man nur den Spielverlauf betrachtet. Der heimische B-Ligist aus Bevergern kassierte zwar nach 34 Minuten das 0:1, das zweite Tor der Mettinger fiel erst nach 66 Minuten. Am Ende gab's einen 3:0-Erfolg der Eintracht. "Ich würde nicht sagen, dass es Probleme gegeben hat", ging deren Co-Trainer Torsten Kreyenhagen mit der Einschätzung nicht mit, aber er räumte ein: "Wenn sie sich vorm 16er aufstellen, dann ist es immer schwierig und ein Geduldsspiel. Man muss versuchen, sie zu brechen."

Vorm 16er aufstellen? Ja, damit traf er schon den Nagel halbwegs auf den Kopf. BevergeRns Coach Thomas Overmeyer wühlte tief in seiner taktischen Trickkiste. Er entschied sich für ein 5-4-1-System. Mettingen hatte grob überschlagen 75 Prozent Ballbesitz, aber ein Durchkommen war schwierig. "Jeder hat sich reingehangen. Ganz großes Kompliment an die 1 bis 17", resümierte Overmeyer happy. Man muss sich das reinziehen: Er brachte Leute wie Kevin Schlautmann, Marcel Spanier oder Albert Gashi erst zur zweiten Hälfte ins Spiel. Thomas Overmeyer scheint des Wahnsinns fette Beute geworden zu sein.

Ben Gashi an die Latte

Mit etwas Glück hätte er aber sogar übers 1:0 jubeln können. Ben Gashi traf die Latte (17.). "Wenn der reingeht, will ich mal sehen, wie das weiter geht", kommentierte Stellas Coach. Stattdessen netzte Marius Moormann auf der Gegenseite von links aus spitzem Winkel zum 1:0 (34.).

Nach der Halbzeit und Overmeyers Dreifach-Wechsel war Stella weiter bissig. Zwei weitere Male fehlte das Spielglück. Ben Gashi steckte auf Spanier durch. Von zehnmal macht der solche Anspiele neunmal weg. Diesmal hatte er die Rechnung ohne Mettingens Schnapper Leon Küthe gemacht. Kurz danach fischte der auch noch einen Freistoß von Florian Reckers überragend raus. Guter Rückhalt.

Bastian "Grafite" Richter

Natürlich musste Bevergern mehr ins Risiko gehen und machte vor allem im Zentrum auf. Das gab Mettingen Räume. Als Mirko Baune nach einem Einwurf bis zur Grundlinie durchdrang, noch einen Bevergerner frisch machte und Bastian Richter bediente, war das Spiel entschieden. Denn Richter - kurz zuvor erst eingewechselt und kurz danach verletzungsbedingt auch schon wieder draußen - stand beim Anspiel mit dem Rücken zum Tor und traf mit der Hacke ins Netz (66.). Call him Grafite. Moormann machte noch das 3:0 klar (78.)

"Wir haben nachher fahrlässig weitere Tore ausgelassen", befand Kreyenhagen. Aber: Weitergekommen ist weiter gekommen. Und die unbequeme Hürde in Bevergern musst du erstmal  bewältigen. Overmeyer wirkte nachher auch nicht zu Tode betrübt: "Wir sind absolut positiv geblieben, aber auch Kompliment an Mettingen. Meine Spieler haben mal gesehen, was A-Liga ist." Und dort ist die Eintracht ja nicht irgendwer.

Stella Bevergern - Eintracht Mettingen 0:3 (0:1)
0:1 Moormann (34.), 0:2 Richter (66.)
0:3 Moormann (78.)