Querpass

Optimismus beim Kreis-Chef


von Fabian Renger

(12.03.21) Am Donnerstag rauchten wieder die Köpfe im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). Am Abend auch gemeinsam mit seinen Kreisvorsitzenden. Das Resultat der gefühlt 423. Corona-Beratungen: Ein vorzeitiger Saisonabbruch, wie ihn die Kollegen in Hamburg oder Schleswig-Holstein bereits beschlossen haben, ist in Westfalen weiterhin nicht angesagt. Nach Auskunft des Steinfurter Kreisvorsitzenden Hans-Dieter Schnippe steht bereits ein Rahmenterminplan für die überkreislichen Ligen. Am 2.5. würde es demnach wieder losgehen - frühestens.

Vorausgesetzt, die Inzidenzzahlen spielen mit. Falls die 7-Tage-Inzidenz unter 100 bleibt, könnte laut den vom Bund in Aussicht gestellten Öffnungsschritten wohl ab dem 5. April wieder flächendeckendes Mannschaftstraining erlaubt sein. Vier Wochen Vorlaufzeit möchte der FLVW seinen Teams für das Training vorm Re-Start geben. Was die Daten der Saisonfortsetzung angeht, könnte auf Kreisebene aber abgewichen werden, sagte Schnippe uns am Freitagmittag.

Hettwer: "Würden gerne Ende April, Anfang Mai starten - wenn es die Gesamtlage zulässt"

Kreisvorsitzender in Münster ist Norbert Krevert, der informierte seine Vereine am Freitag mit einem Schreiben: "Nach aktuellem Stand [soll] die Saison im Kreis Münster ab Ende April/Anfang Mai fortgeführt und bis zum 30. Juni 2021 abgeschlossen werden. Ebenso soll der Pokalwettbewerb in dieser Zeit einen sportlichen Abschluss finden." Da geht Helmut Hettwer, Kreverts Pendant in Tecklenburg, Wort für Wort mit. Wir könnten das Schreiben nehmen und einfach die Namen austauschen, flachst er. Auch in seinem Kreis sehen die Planungen exakt dasselbe vor. "Wir würden Ende April, Anfang Mai gerne mit allem starten - wenn es die Gesamtlage und die Zahlen zulassen. Auch die Pokalspiele würden wir natürlich gerne durchbringen", sagt Hettwer auf unsere Anfrage.

Tecklenburgs Kreis-Chef ist optimistisch: "Ich bin positiv eingestellt, wenn wir die Zahlen zwischen 50 und 100 eingemeißelt bekommen, dass wir die Saison bin zum 30.6. durchbekommen. Da glaube ich dran." Verschiedene Szenarien für die restliche Saison habe man im Kreis bereits durchgespielt. Wie diese konkret aussehen, das behält Hettwer allerdings noch für sich. Aus guten Gründen. Wenn jetzt der Kreis-Terminplan rausgehauen wird und das Infektionsgeschehen und/oder die Politik einem Re-Start doch noch ein 'P' vorsetzt. "Dann würden wir die Vereine verrückt machen", befürchtet Hettwer. Hier bittet er ausdrücklich um Geduld und Nachsicht. Ende März nach der nächsten Bund-Länder-Corona-Runde dürfte es dann auch im hiesigen Kreis  Klarheit und Planungssicherheit geben.

Straffes, aber nicht unmögliches Programm

Dass es mit einer Wertung - 50 Prozent der Spiele einer Liga müssten hierfür mindestens ausgetragen werden - klappt? Auch da ist Hettwer guter Dinge. Selbst für die Mammut-A-Liga (116 Spiele = ca. 12 Spieltage fehlen noch zu einer Wertung) sei dafür noch ausreichend Zeit, wenn es in knapp eineinhalb Monaten wieder losgehen würde. Zeitlicher Puffer wäre allein durch Feiertage wie Pfingsten, Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam durchaus gegeben. Es wäre ein straffes, aber kein unmögliches Programm.

Allerdings: Das ist noch Kaffeesatzleserei mit viel Konjunktiv. Ebenso die folgende Frage: Was passiert, falls die A-Liga unter 50 Prozent bleibt und nicht gewertet werden könnte, aber aus der Bezirksliga und aus der B-Liga Teams neu dazukommen? Eine aufgeblähte A-Liga wäre die Folge. Der Kreis sei vorbereitet, sagt Hettwer, ohne näher auf mehr Details eingehen zu wollen - Stichwort Glaskugel. Sein gutes Recht. Lassen wir das "Was-wäre-wenn-Spielchen" also an dieser Stelle noch.

Lob für die Clubs - und eine Bitte

"Es geht nur miteinander", hofft Hettwer weiterhin aufs Verständnis und Geduld seiner Clubs. "Da muss ich unsere Vereine aber sehr loben. Sie haben ihre Hausaufgaben bereits im ersten Lockdown hervorragend erledigt. Die Hygienekonzepte zum Beispiel waren ein dickes Brot, das sie durchschneiden mussten." Zudem appelliert Hettwer auch noch daran, frühzeitig mit der örtlichen Kommune zu sprechen. Nicht, dass die noch auf die Idee kommt, die Sportanlagen im Juni irgendwann zu sperren - aufgrund geplanter Arbeiten am Rasen beispielsweise. Aber an einem neu zu verlegenden Rasen - da legen wir uns jetzt einfach mal fest - wird die gesamte Re-Start-Geschichte wohl kaum scheitern...