Jubel bei Vorwärts Epe nach dem 1:1-Ausgleich durch Aleksandar Temelkov.

Gift-Gipfel in Epe


Von Linus Peikenkamp

(07.09.20) 22 Spieler waren es zu Beginn, am Ende standen nur noch 20 auf dem Acker. Im Spiel der Favoriten in der Bezirksliga 11 zwischen Vorwärts Epe und SuS Stadtlohn ging es heiß her - am Ende trennten sich beide Teams mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden.

Das erste Schlaglicht im Spiel war zunächst der frühe, verletzungsbedingte Spielerwechsel bei den Hausherren. Nach einem Zweikampf verdrehte sich Justin Bauer das Knie und musste für Luca Buß ausgewechselt werden (11.). "Er hat gesagt, es geht ihm schon besser. Hoffentlich kann er nächste Woche wieder spielen", so Spielertrainer Marco Aydin.

Stadtlohn in Hälfte eins überlegen

Doch nicht nur mit der frühen Verletzung, auch mit der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte haderte Aydin: "Stadtlohn hätte in der ersten Halbzeit locker drei Tore schießen können". SuS-Coach Stefan Rahsing sah das ähnlich. "Wir müssen zur Pause führen", stellte er fest. Durch Tobias Preckel und den nach langer Verletzung zurückgekehrten Maximilian Rhein hätte man durchaus mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen können, doch das Glück war nicht auf Seiten der Rahsing-Truppe. "Wir haben lange Zeit gut verteidigt und gut gepresst", lobte er sein Team dennoch. 

Die wilde zweite Halbzeit begann erneut mit einem Nackenschlag für die Aydin-Elf: Leon Kernebeck und Maximilian Rhein setzten sich für Stadtlohn auf der halbrechten Position durch und bedienten Neuzugang Raphael Busert, der zum 1:0-Führungstreffer vollendete (47.). Rahsing sah allerdings, wie sich seine Mannschaft auf den Gegentreffer auszuruhen begann und sich das Blatt wendete. Einige Standards brachten das Tor von SuS-Schlussmann Hintemann in Gefahr, ehe Leonard Evers im Strafraum mit der Hand an den Ball ging - Elfmeter für Epe. Ein klarer Fall für Torjäger Aleksandar Temelkov, der zum 1:1 ausglich (51.). Aydin: "Es ist sehr gut, so einen Spieler in der Mannschaft zu haben".

Tätlichkeit von Berke

Doch die Glücksgefühle der Eperaner hielten nicht lange an. Fünf Minuten nach dem Treffer geriet Umut Berke mit einem Gegenspieler aneinander und schubste ihn zu Boden - Rote Karte für Berke (56.). Eine harte Entscheidung, findet Aydin. Allerdings wurde der Verlust auf der einen Seite weitere fünf Minuten später auf der anderen Seite wieder ausgeglichen: Ein taktisches Foul vom Stadtlohner Leonard Evers zog die Gelb-Rote Karte nach sich (60.). Ab sofort wurde in Epe nur noch 10 gegen 10 gespielt.

Aydin sah von nun an eine offensive Schlussphase seiner Jungs, die Verteidigung der Stadtlohner geriet zunehmend unter Druck. Durch Kopfball-Gelegenheiten von Vincent Wenker und Luca Laufer kurz vor Schluss erzielten die Hausherren beinahe noch das 2:1-Siegtor, doch der Angemessenheit zuliebe blieb es bei der Punkteteilung. Ein verdientes Ergebnis, meint Aydin, der auf eine starke sowie turbulente zweite Halbzeit zurückblickt. Auch Rahsing, der mit Stadtlohn unbedingt an der Tabellenspitze landen will, empfand das Auftreten seiner jungen Truppe als einen guten Start in die Saison.

Vorwärts Epe - SuS Stadtlohn     1:1 (0:0)
0:1 Raphael Busert (47.), 1:1 Aleksandar Temelkov (51.)
Rote Karte: Epes Umut Berke (56.),
Gelb-Rote Karte: Stadtlohns Leonard Evers (60.)

Epes Spielertrainer Marco Aydin verfolgt Stadtlohns Johannes Tenbrink. Schiedsrichter Robin Ratermann, der einiges zu tun hatte an diesem Sonntag, hat alles im Blick.