Jannik Beuing (rechts) und die Sportfreunde Merfeld haben es tatsächlich gepackt und den SC Reken um die Tabellenführung gebracht. Foto: Greshake

Wachablösung an der Spitze


Von Luca Adolph

(07.04.23) Der Traum vom SF Merfeld lebt. Die Sportfreunde haben tatsächlich den SC Reken im Spitzenspiel der Bezirksliga 11 besiegt. Durch ihr umkämpftes 2:1 (1:0) setzten sich die Merfelder an der Spitze ab. Auf einmal sind die Dülmener die Nummer Eins im Meisterschaftskampf. Wer hätte das vor der Saison schon gedacht?

Die längste Zeit verbrachte der SC Reken in dieser Saison an der Spitze. Das ist nun aber erstmal Geschichte. Die Merfelder haben die Tabellenführung eingeheimst. Vor fast 500 Zuschauern gelang ihnen eine mittelgroße Sensation. Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte liegen die Sportfreunde in der Bezirksliga ganz vorn.

Das Dorf steht Kopf

Schon vor dem Anpfiff herrschte der Ausnahmezustand in Merfeld. Im 2500 Seelendorf hielt es kaum jemanden auf der Couch. Für eine reibungslose Anreise malten Merfelds Spieler sogar Parkzonen auf. "Die Jungs waren schon seit einer Woche im Tunnel. Nicht unbedingt, weil es gegen Reken ging, sondern weil es so ein Spitzenspiel für sie noch nie gegeben hat. Das war schon was Besonderes", machte SF-Trainer Josef Ovelhey klar.

Auf dem Platz spiegelte sich das auch genauso wider. Die Gastgeber warfen alles in die Waagschale und hingen sich in jeden Zweikampf. Für Rekens Coach Daniel Sekic war es genau das, was später den Unterschied ausmachte. Es waren eben Nuancen, die zwischen Merfeld und Reken lagen. "Wir haben zu spät das gemacht, was gegen Merfeld auf dem kleinen Platz zu machen ist und dann bei zwei Aktionen abgeschaltet. Da hat vielleicht etwas der Wille gefehlt. Merfeld war in den Momenten handlungsaktiv", sagte Sekic zu den Feinheiten zwischen beiden Teams.

Brutal effektiv

So geschehen beim Einwurf von Mathias Küster, den Marc Perick mit dem Kopf verlängerte. Am zweiten Pfosten war Jan Tüns dann schneller und stocherte Merfeld in Führung (34.). Im Spitzenspiel waren die Gastgeber aber auch enorm effektiv und jubelten nach ihrer zweiten guten Chance erneut: Küster schickte Tüns hierbei auf die Reise. Fast wäre die Murmel schon zu lang geworden. So gerade fand Tüns Tim Göckener noch im Rückraum, der aus einer Rekener Ecke nun den zweiten Merfelder Treffer besorgte (77.).

Auf dem kleinen Geläuf fand Reken hingegen erst zu spät in die Spur. Luca Knüvers Freistoßtreffer brachte die Gäste wieder ran (82.). Danach machte der SC ziemlich Dampf. In der Nachspielzeit vereitelte Keeper Dominik Brocks jedoch stark. Fabian Autermann machte sich zudem auf der Linie noch mal lang. In einer turbulenten Schlussphase hielt Merfeld zusammen. Danach platzte es aus dem Tabellenführer raus. "Sie freuen sich und das ist auch in Ordnung so. Wir haben noch was vor uns und ein strammes Restprogramm. Wenn wir bis dahin noch dabei sind, muss ich vielleicht noch mal die Leine anziehen. An Karfreitag wollten die Jungs schon mal nicht trainieren", gab Ovelhey zu den Merfelder Feierlichkeiten zu verstehen.

SF Merfeld – SC Reken     2:1 (1:0)
1:0 J. Tüns (34.), 2:0 T. Göckener (77.),
2:1 Knüver (82.)

SF Merfeld: Brocks, Autermann, Schwaag, T. Göckener, Beuing (90.+3 Gerdemann), L. Tüns (88. J. Henning), Perick, Küster (89. Wihan), Drees, J. Tüns, Waltering (60. L. Göckener)

SC Reken: Stauder, Mulè-Ewald, Kohn (38. Nieters), Olbing (68. Sekic), Ewering, Kanoglu, Löbbing (46. Göbel), Aguilar, Maas (68. Lütkebohmert), Knüver, Korth (87. Soggeberg)

Rekens Marius Maas (links) gegen Leon Tüns. Auch das ein ums andere Laufduell konnte der Merfelder gewinnen. Foto: Greshake
Jonas Kohn setzt zum Kopfball an. Foto: Greshake