Borussia fühlt sich vom Fußballgott verlassen


Von Nils Tyczewski

(15.05.13) "So viel Pech kann man gar nicht haben!" Andrea Balderi schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Soeben hatte Schiedsrichter Siyamet Sür das Nachholspiel bei Arminia Ibbenbüren abgepfiffen. Balderi und seine Mannschaft hatten mit 2:3 verloren. "Die anderen haben immer Glück und wir gucken in die Röhre", haderte der Italiener.

Tatsächlich war Borussia über weite Strecken das spielbestimmende Team. Ibbenbüren war lange nicht so präsent, wie noch beim 6:1-Erfolg gegen Amisia Rheine vier Tage zuvor. Die Tecklenburger ließen den Borussen im Mittelfeld immer wieder Freiräume und produzierten ihrerseits in schöner Regelmäßigkeit Fehlpässe. Die Folge war nach einer guten halben Stunde Borussias 1:0 durch Philipp Kraus (31.). Auch als Gerrit Mahmutovic fast postwendend den Ausgleich erzielte (33.), blieben die Gäste am Drücker. Drei Minuten vor dem Seitenwechsel gelang Yannick Mikowsky dann auch die neuerliche Führung für die Münsteraner (42.).

Wer jetzt im Schierloh ein echtes Aufbäumen der Gastgeber erwartet hatte, wurde zunächst enttäuscht. Ibbenbüren agierte lethargisch und ließ die Durchsetzungskraft der vergangenen Wochen komplett vermissen. So entsprang der Ausgleich auch eher einem glücklichen Zufall, als eigenem Geschick. Kevin Torka drang mit dem Ball am Fuß in den gegnerischen Strafraum ein, Tobias Strelow will die Kugel weggrätschen, schießt dabei aber Torka an, von dessen Schienbein die Kugel ins Netz springt (78.).

Jetzt erwachten die Gastgeber plötzlich zum Leben und spielten ihrerseits auf Sieg. Und auch beim dritten Treffer leistete ein Münsteraner Schützenhilfe. Bei einem Abwehrversuch im eigenen Fünfer sprang Tim Holtkamp die Asse an die Hand und Schiri Sür zeigte auf den Punkt. Philipp Spallek verwandelte (82.) und Borussia stand nach großem Kampf mit leeren Händen da.

"Einen Punkt hätten wir mindestens verdient gehabt", lautete das frustrierte Fazit von Andrea Balderi. "Der Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben sich alle den Hintern aufgerissen." Ibbenbürens Trainer Bruno Graw strich die Punkte zwar gerne ein, war mit dem Auftritt seiner mannschaft aber ganz und gar nicht zufrieden. "Wir haben ein schlechtes Spiel gemacht. Das war in fußballerischer Hinsicht Welten von unserer leistung gegen Amisia entfertnt", erklärte er im Gespräch mit heimspiel-online.

Arminia Ibbenbüren – Borussia Münster   3:2 (1:2)
0:1 Kraus (31.), 1:1 Mahmutovic (33.),
1:2 Mikowsky (43.), 2:2 Torka (78.),
3:2 Spallek (82./FE)