Torschützen unter sich: Westfalias Thomas Eichler (l.) und Riesenbecks Christoph Plake.

Riesenbeck zieht die Hütte auf links


Von Robert Wojtasik

(27.10.13) Frust und Fassungslosigkeit bei Westfalia Kinderhaus. Gegen Aufsteiger Teuto Riesenbeck gab der Tabellenführer eine 3:0-Pausenführung aus der Hand und unterlag am Ende 3:4 (3:0). Die Gäste hatten die Hütte in Kinderhaus gestürmt, nach dem Abpfiff feierten die mitgereisten Fans ihre Helden. Doppelt bitter für Kinderhaus: Michael Lammerding und Top-Torjäger Dominic Tomasso sahen jeweils die Rote Karte.

"Ich bin einfach nur stolz auf die Mannschaft", sagte Teutos Trainer Benjamin Hettwer. Kinderhaus-Coach Carsten Kruth kommentierte knapp: "Wenn wir das 4:0 machen, ist das Ding durch. Selbst schuld."

Dabei hatte für die Gastgeber alles verheißungsvoll begonnen. Tomasso brachte Kinderhaus auf Pass von Michael Kluczniok schon nach drei Minuten in Führung. Kinderhaus hatte Kontrolle über das Spiel, doch schon in der Anfangsviertelstunde wurde klar, dass die Gäste aus dem Tecklenburger Land ohne jeglichen Funken Ehrfurcht angereist waren. Riesenbeck zog sich keineswegs zurück, sondern attackierte die Kinderhauseer früh. Wirkliche Torchancen kreierte Teuto im ersten Durchgang aber nicht. Vielmehr kassierte Keeper Andreas Huil zwei weitere Gegentore durch Thomas Eichler (32.) und Kluczniok (43.).

Helmig ins eigene Tor

Jener Kluczniok hatte unmittelbar nach dem Seitenwechsel die von Kruth angesprochene Großchance auf das 4:0, schloss aber zu lässig ab (46.). Die Partie nahm an Härte zu, Riesenbeck bekam viele Freistöße auf Höhe der Mittellinie zugesprochen. Einen solchen köpfte Westfalias Chris Helmig in der 56. Minute ins eigene Tor. Die Aufholjagd war offiziell eröffnet.

20 Minuten vor Schluss foulte Lammerding als letzter Mann Riesenbecks Niklas Plake. Es gab Rot für den Kinderhauser und Elfmeter für Teuto, den Philip Rieke zum 2:3 verwandelte (71.). Auch in Überzahl spielten sich die Gäste nicht wirkliche Torchancen heraus. Dafür war Riesenbeck nach Standards umso gefährlicher. Einen harten Freistoß von Rieke konnte Kinderhaus-Keeper Patrick Beyer nur nach vorne abklatschen, Christoph Plake staubte zum 3:3 ab (75.). Das Remis war zu diesem Zeitpunkt schon ein Riesenerfolg für den Aufsteiger, der aber immer noch nicht genug hatte.

Alexander Schröer köpfte in der Schlussminute einen Freistoß von Niclas Heilemann zum 4:3 ein. Der Wahnsinn war perfekt. Tomasso, der zuvor schon von Schiedsrichter Andreas Steffen wegen Meckerns verwarnt worden war, schickte noch vor dem Wiederanpfiff einen Kommentar in Richtung des Unparteiischen und sah dafür glatt Rot.

Westfalia Kinderhaus - Teuto Riesenbeck     3:4 (3:0)
1:0 Tomasso (6.), 2:0 Eichler (32.),
3:0 Kluczniok (43.), 3:1 Helmig (56./ET),
3:2 Rieke (71./FE), 3:3 C. Plake (75.),
3:4 Schröer (90.)
Rot: Lammerding (Kinderhaus/70.), Tomasso (Kinderhaus/90.)