Der Wahnsinn im Schierloh geht weiter

von Christian Lehmann

(06.05.18) Kann mich mal bitte jemand kneifen? Was dieser Abstiegskampf in der Bezirksliga 12 derzeit zu Tage bringt, ist rational kaum zu erklären. Arminia Ibbenbüren, vor knapp drei Wochen klinisch tot und gefühlt längst in der Kreisliga, hat nach dem 4:2 (1:1)-Erfolg gegen Blau-Weiß Aasee die Abstiegszone wieder verlassen. Die nun seit vier Spielen währende Siegesserie ist umso bemerkenswerter, zumal die Arminen derzeit kräftemäßig auf allerletzter Rille fahren. 

Das erklärt vielleicht auch, dass die Gastgeber in der Schlussphase trotz Überzahl dem Abpfiff entgegen wankten. "Wenn es heute etwas zu kritisieren gibt, dann diese Phae", meinte Trainer Hubi Ahmann. Ansonsten hatte er über weite Strecken der Partie einen starken Auftritt seines Teams gesehen. Vor allem von der ersten halben Stunde war er angetan. "Wir hatten sehr viel Ruhe in unserem Spiel. Da hat man gesehen, dass wir inzwischen auch fußballerisch wieder an uns glauben", konstatierte der "Feuerwehrmann". 

Läuft bei Walsch

Nachdem Torjäger Domenik Breuer die Hausherren verdient in Führung gebracht hatte (1:0/28.), wurden die Gäste jedoch forscher und entfachten vor allem nach Standards viel Gefahr. Einen Kopfball von Julian Stiens nach einer Ecke meisterte Robin Peters im Arminen-Tor mit einem Mega-Reflex (30.), kurz vor der Pause war er aber nach einem erneuten Stiens-Kopfball machtlos, weil Christian Hülsmeier nachsetzte (1:1/45.). "Das war ein kleiner Stimmungskiller", so Ahmann.

Aus dem Tritt brachte der Treffer sein Team aber nicht, denn mit einem Doppelschlag kamen die Schierloh-Boys exzellent aus der Pause zurück. Nach einem vermeintlichen Foulspiel von Alex Pelz an Ivo Pohl - Gästecoach Matthias Gerigk hatte da so seine Zweifel - traf Marcel Walsch vom Elfmeterpunkt zum 2:1 (47.) - eine perfekte Woche für den Mann, der zuletzt konstant getroffen hatte und am Samstag Vater geworden ist. Viel besser läuft es mittlerweile auch wieder für Breuer, der nach Flanke von Freddy Ruwe per Kopf seinen zweiten Treffer beisteuerte (3:1/49.). Als Aasee dann nach Gelb-Roter Karte gegen David Roesmann (70./Halten) dezimiert war, spielte es sich noch leichter für die Hausherren. Das schönste Tor des Tages besorgte Pohl nach Flanke Walschs und Kopfball-Ablage Breuers (4:1/76.). Fabian Fröhning verkürzte nach Doppelpass mit Torben Bucksteeg nur noch auf 4:2 für die Gäste (84.).

Deren Trainer würde gerne so schnell wie möglich einen Haken an die Saison machen, der Klassenerhalt ist noch immer nicht in trockenen Tüchern. "Es ist ein bisschen schwierig gerade. Wir haben heute alles versucht, müssen aber festhalten, dass Arminia uns in puncto Körpersprache und Willen einfach überlegen war."

Arminia Ibbenbüren - BW Aasee     4:2 (1:1)
1:0 Breuer (28.), 1:1 Hülsmeier (45.),
2:1 Walsch (47./FE), 3:1 Breuer (49.),
4:1 Pohl (76.), 4:2 Fröhning (84.)
Gelb-Rote Karte: Aasees David Roesmann (70./Halten)