Bezirksliga 12

Christoph Klein-Reesink (v.) und sein Assistent André Bischoff stellen ihr Team auf zwei ganz knifflige Aufgaben ein.
Im Kreispokalfinale 2016/17 griffen Lucas Bahlmann (l.) und Denis da Silva nach den Sternen. Am Donnerstag geht es für beide Teams um eine mögliche im Titelkampf.

Der Stoff, aus dem Meister-Storys sind


Von Christian Lehmann

(24.04.19) Nur zu gern würde Christoph Klein-Reesink in diesem Sommer zwei Titelgewinne feiern - den seiner geliebten Borussia aus Dortmund in der Bundesliga, aber wohl noch lieber die Meisterschaft mit seinem SV Burgsteinfurt. Der Tabellenführer der Bezirksliga 12 ist in einer exzellenten Position und könnte bis Sonntag vorentscheidende Weichen auf dem Weg zum Titel stellen. Allerdings müssen sich die Stemmerter auch einem knüppelharten Programm stellen. Am heutigen Donnerstag geht's an den Kanal zum SC Altenrheine, Sonntag dann muss der SVB im Derby bei den Wilmsberger Piggen ran. Das ist der Stoff, aus dem Meister-Storys gestrickt werden können.

"Ich habe schon im Vorfeld gesagt, das wird eine knackige Woche. Ich habe wahnsinnigen Respekt vor dieser Liga, aber wir sind gut gerüstet. Die Mannschaft freut sich auf die kommenden Aufgaben, auch wenn sie hart werden", sagt "Reese". Auf die Frage, was die beiden Kontrahenten in der Spitzengruppe unterscheide, antwortet er: "Altenrheine ist technisch etwas versierter, Wilmsberg vielleicht etwas kompakter und zweikampfstärker." Der Fokus liegt aber vor allem auf dem heutigen Spitzenspiel. Klein-Reesink erinnert sich daran, dass sein Team in der Vergangenheit gegen Altenrheine stets gute Lösungen gefunden hat, zum Beispiel beim 3:1 im Hinspiel, aber auch im Endspiel des Kreissparkassen-Cups im Juni 2017 (ebenfalls 3:1). "Wir wollen dem Spielt unseren Stempel aufdrücken und gewinnen", sagt der Coach. Und dann Meister werden? "Ich hoffe es. Aber selbst wenn wir nicht gewinnen sollten, ist für uns auch noch nicht alles verloren."

 

Nachholspiele am Donnerstag

Arminia Ibbenbüren - Preußen Lengerich (heute, 18.30 Uhr)
Bei der Arminia gab es zuletzt Ärger um Gerüchte über einen möglichen Rückzug der ersten Mannschaft aus der Bezirksliga. Auf einen solchen müssen sich auch die Preußen womöglich einstellen - das jedoch aus sportlichen Gründen. Nach dem überraschenden 2:1-Sieg gegen den SV Wilmsberg ist die Hoffnung auf das Wunder Klassenerhalt aber noch nicht ganz erloschen. Im Gegensatz zu vielen anderen Teams im Keller hat Pascal Heemanns Team noch sieben Spiele zu bestreiten. Gewinnt es davon fünf oder sechs, könnte das sogar noch zum Ligaverbleib langen. 
Heimspiel-Tipp: 1:1 
Klein-Reesink: 2:0

SV Wilmsberg - Germania Horstmar (heute, 18.30 Uhr)
Nicht nur für den SVB, auch für die Piggen ist es ein besonderes Wochenende. Gleich zwei knackige Derbys warten auf das Team von Christof Brüggemann. Blöd nur, dass sich die Wilmsberger aktuell in einer hundselenden Form befinden. Nur eines der vergangenen fünf Bezirksliga-Spiele gestalteten die Brüggemänner siegreich. Horstmar spielte im Abstiegskampf zuletzt hopp oder topp, dem 3:0 gegen Greven folgten ein 0:4 in Laggenbeck und ein 0:3 gegen Wettringen, ehe beim 3:0 bei Arminia Ibbenbüren der Schalter wieder umgelegt wurde.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Klein-Reesink: Ich habe noch Sympathien für Horstmar und hoffe auf ein 1:1.

SC Altenrheine - SV Burgsteinfurt (heute, 18.30 Uhr)
Schnell, robust, technisch stark, elegant - der SC Altenrheine vereint in dieser Rückrunde die Attribute, die das Team am Ende der vergangenen Saison in die Aufstiegsrelegation und dort bis ins Endspiel getragen haben. Daniel Apkes Jahr ist in der Rückrunde noch ungeschlagen. Das kann nicht mal der Spitzenreiter SVB (zwei Pleiten) von sich behaupten. Im Kalenderjahr 2019 passt es vor allem in der Defensive, die in der Hinrunde zahlenmäßig noch zu den schwächsten der sechs Topteams der Liga zählte. Viel schlechter ist auch Burgsteinfurts Abwehrreihe nicht (acht Gegentreffer). Klein-Reesink bangt vor dem Kracher um seinen Kapitän Thomas Artmann, der am vergangenen Montag gegen Wolbeck eigentlich geschont werden sollte, sich aber bei seinem Kurzeinsatz in der Schlussphase eine Schienbeinprellung zuzog. Definitiv ausfallen wird Daniel Brake (Knieprobleme). Schon seit dem Wolbeck-Spiel wieder mit dabei ist Lucas Bahlmann, dessen Vier-Wochen-Sperre um zwei Wochen reduziert wurde, nachdem er Öffnet internen Link im aktuellen Fensterbeim Spiel in Recke Schiedsrichter Alex Ferreira angeranzt und die Rote Karte gesehen hatte. Schiedsrichter-Kritik statt Schiedsrichter-Beleidigung, entschied Staffelleiter Gerhard Rühlow nach Rücksprache mit dem Unparteiischen. In Altenrheine und Wilmsberg ist das offenbar nicht gut angekommen. Klein-Reesink hat eine klare Meinung dazu: "Man kann Herrn Rühlow mit Sicherheit nicht vorwerfen, dass er nicht genau ist.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Klein-Reesink: Irgendwann ist Altenrheine auch mal dran - 0:2.

 

30. Spieltag

Germania Horstmar - BW Aasee (Sonntag, 15 Uhr)
Ein echter Kracher im Keller! Zwar steht BWA in der Tabelle noch zwei Punkte vor den Horstmarern, diese haben jedoch auch zwei Partien weniger bestritten. Aasee hat mit 16 Niederlagen die zweitmeisten nach Schlusslicht Riesenbeck kassiert, steht aber vor allem dank der guten Heimbilanz (sieben Siege) über dem Strich. Auswärts klappt's nicht so gut, dafür reißt Horstmar daheim auch keine Bäume aus. Im Hinspiel gab's beim 1:1 zwei späte Tore und eine Gelb-Rote Karte gegen Horstmars Sebastian Wehrmann.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Klein-Reesink: 1:1

VfL Wolbeck - Ibbenbürener SpVgg (Sonntag, 15 Uhr)
Obwohl der Vorsprung dieser beiden auf die Abstiegszone fünf (ISV) respektive sechs Punkte (VfL) beträgt, sind die Teams nicht frei von Sorgen. Vor allem die Wolbecker, die nur noch vier Spiele haben, müssen wachsam bleiben. Ein Sieg würde jedoch das Abstiegsgespenst fürs Erste schon ziemlich klar in die Flucht schlagen. Die ISV ist nach fünf Punkten aus den vergangenen drei Spielen, darunter Partien gegen Recke und Burgsteinfurt, auf einem guten Kurs. Wolbeck hat immer wieder Ausreißer nach oben wie das 10:1 gegen Lengerich, aber auch nach unten wie das 1:2 gegen Gievenbeck. 
Heimspiel-Tipp: 2:1 
Klein-Reesink: 2:1

SV Wilmsberg - SV Burgsteinfurt (Sonntag, 15 Uhr)
Spieler beider Lager, die sich vor Freitagmorgen zu sehr nur mit dieser Partie befassen - so versicherten uns zumindest beide Trainer - bekommen die Hammelbeine langgezogen und werden sich auf der Bank wiederfinden. Erstmal zählen nur die Aufgaben am Donnerstag. Und doch wirft dieser Kracher seine Schatten voraus. Wilmsberg gewann das Öffnet internen Link im aktuellen FensterHinspiel im VR-Bank-Stadion mit 2:0, wir erinnern uns noch besonders an das Traumtor von Daniel Groll. Die Gesamt-Bilanz spricht aber klar für die Gäste. Elf der vergangenen 18 Spiele gingen an die Stemmerter, nur vier an den SVW.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Klein-Reesink: Ich befürchte, ein Gegentor bekommen wir. 1:3

SG Telgte - Preußen Lengerich (Sonntag, 15 Uhr)
Duell der Stehauf-Männchen. Nach vier deutlichen Pleiten in Serie meldete sich die SG Telgte am Montag mit einem 3:0-Coup in Recke zurück. Der Rückstand auf die Abstiegszone beträgt zwar noch immer drei Punkte, aber Mario Zohlens Team kann es noch aus eigener Kraft richten. Das Restprogramm mit Partien gegen Lengerich (H), Burgsteinfurt (A), die ISV (H), Wolbeck (A) und Wilmsberg (H) hat es aber in sich. Die Preußen haben sogar noch sieben Punkte Rückstand mehr als die SGT, spielen aber in ihren verbliebenen sieben Partien auch nochg gegen vier direkte Konkurrenten.
Heimspiel-Tipp: 1:0
Klein-Reesink: 2:0

Teuto Riesenbeck - TuS Recke (Sonntag, 15 Uhr)
Der Abstieg der Teutonen in die Kreisliga könnte am Sonntag auch rechnerisch besiegelt sein. Bei nun 15 Punkten Rückstand glaubt ohnehin niemand mehr so wirklich an die Rettung. Ein Derby zu gewinnen, bevor in der nächsten Saison wieder Kreisliga-Fußball gespielt wird in der Oase-Arena, das wäre aber was. Angesichts der zuletzt wankelmütigen Recker scheint es auch durchaus möglich, dass Frank Karlisch und Reinald Wiesch ihre ersten Punkte in der Rückrunde einfahren. Recke kassierte zuletzt drei Pleiten hintereinander und hat seit dem 3:1-Sieg über den SV Burgsteinfurt im März nicht mehr gewonnen.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Klein-Reesink: 1:2

SC Greven 09 - Emsdetten 05 (Sonntag, 15 Uhr)
Dieses Nachbarschaftsderby versprach in den vergangenen Jahren immer reichlich Zunder und viele Tore. 27 an der Zahl fielen in den jüngsten fünf Begegnungen. Während Greven bei fünf noch ausbleibenden Spielen und fünf Punkten Rückstand auf Platz zwei nur noch marginale Hoffnungen auf die Landesliga hat, konnten die Nullfünfer die größten Abstiegssorgen mit fünf Spielen ohne Niederlage erst einmal vertreiben. Ein weiterer Sieg, und Siggi Wolters' Team würde die magische 40-Punkte-Marke knacken. Ob die in dieser bekloppten Liga aber zum Klassenerhalt reicht? Abwarten...
Heimspiel-Tipp: 2:2
Klein-Reesink: 2:2

Cheruskia Laggenbeck - SC Altenrheine (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem Highlight-Spiel gegen Burgsteinfurt sollten sich die Altenrheiner nicht zurücklehnen und die Auswärts-Aufgabe im Carl-Keller-Stadion mit angezogener Handbremse angehen. Dann nämlich gibt's auf die Fr...! Die Cherusker spielen in der Rückrunde bockstark und kassierten überhaupt erst zwei Niederlagen. Zuhause haben sie sogar mit sechs Siegen einen mehr geholt als die Gäste auswärts. Für die bullige Offensive der Hausherren wird es allerdings nicht einfach werden gegen Altenrheines Abwehrschränke, die großen Anteil an zuletzt vier Siegen in Folge hatten. In vier der jüngsten sechs Partien hielt der SCA hinten die Null. 
Heimspiel-Tipp: 1:2
Klein-Reesink: Laggenbeck zählt für mich zu den Mannschaften der Rückrunde. Denen traue ich was zu. 1:1.

Vorwärts Wettringen - 1. FC Gievenbeck U23 (Sonntag, 15 Uhr)
Nach fünf Siegen in Folge gelang den 49ers zuletzt zweimal hintereinander kein Dreier. Und schwupps ist der FCG wieder voll drin in der Abstiegs-Suppe. Die Leistung stimmte allerdings nur gegen Laggenbeck nicht. Obwohl die Aufgabe im Hiärtken wohl zu den schwerstdenkbaren gehört, können es die Gievenbecker mit weiteren Spiele gegen Horstmar (H), Arminia Ibbenbüren (A) und BW Aasee (H) selbst richten. Wettringen, das zweitbeste Heimteam der Liga, hat im Titelkampf nur noch den SC Altenrheine aus der Spitzengruppe zu bespielen. Aber wer sagt denn, dass Emsdetten 05 (H), Recke (A) oder Lengerich (A) leichte Gegner sind? Die Gievenbecker scheinen Vorwärts zu liegen: Seit dem 5. Oktober 2014, damals gewannen der FCG mit 5:1, hat Wettringen nicht mehr verloren in diesem Duell. 
Heimspiel-Tipp: 3:1
Klein-Reesink: 3:1

P.S.: Das Verbreiten unserer Texte per Screenshot verstößt gegen das Urheberrecht und schadet obendrein unserer Redaktion. Bitte denkt daran, bevor ihr euren Freunden "etwas Gutes" tun wollt. Fordert sie lieber auf, sich endlich mal selbst zu registrieren.