Die Spätzünder schlagen wieder zu

von Christian Lehmann

(23.09.18) Auswärts hat sich Teuto Riesenbeck offenbar einen neuen Matchplan zurechtgelegt: Den Gegner in Sicherheit wiegen und dann in den letzten Minuten eiskalt zuschlagen. Wie schon beim 3:2-Sieg in Laggenbeck gelang dem Team von Trainer Sebastian Möllers nun beim TuS Germania Horstmar wieder ein ganz später Coup. Nachdem Teuto in der 89. Minute den 2:2-Ausgleich erzielt hatte, traf Benedikt Bischoff in der 90. vom Elfmeterpunkt zum 2:3 (0:1)-Endstand.

Allerdings gab es beim spielentscheidenden Treffer reichlich zu diskutieren. Direkt nach dem Anstoß hatten die Riesenbecker den Ball nach vorne geschlagen. Ob Daniel Smith den Ball beim Abschirm-Versuch noch berührt hatte? Schwer zu sagen. André Rodine war sicher: "Ob das eine Ecke war? Das war eine Einzelmeinung." Das anschließende Handspiel von Hans Dimitri Nguile Inenguini war dann zumindest etwas weniger strittig. Gästecoach Sebastian Möllers war stolz wie Bolle auf seine Jungs: "Der Wille und der Glaube waren auch nach dem 2:2 da. Wir wissen, dass wir eigentlich nie tot sind. Für die Nerven ist das allerdings ganz schön anstrengend."

Zäher Beginn

Ziemlich zäh waren die Gäste in die Partie gestartet. Daniel Smith vergab in der Anfangsphase die Chance zur frühen Führung (2.). Erst nachdem Möllers umgestellt und für das kompakte Horstmarer 4-4-2 eine Lösung gefunden hatte, wurde es besser. "Danach hatten wir auch mehr Zugriff in den Zweikämpfen."Der Führungstreffer fiel in der 35. Minute: Jan Domagalla feuerte den Ball nach einem Angriff über rechts Richtung Tor, Robert Riethues setzte erfolgreich nach - 0:1.

Die etwas schmeichelhafte Pausenführung verteidigten die Teutonen dann nach der Pause weitestgehend clever, ehe Tim Hellenkamp nach einem Strafstoß das 1:1 erzielte. Bischoff soll zuvor den Ball mit der Hand gespielt haben - ebenfalls strittig (72.). Doch die Riesenbecker hatten auch diesmal eine Antwort parat. Christian Biermann wurde von Domagalla freigespielt und traf durchaus anspruchsvoll von halbrechts zum 1:2 (74.). Als dann Kevin Behn im Nachsetzen von einem geblockten Schuss Hellenkamps profitiert und zum 2:2 getroffen hatte (89.), gingen viele von einem Remis aus. Die Rechnung hatten sie ohne die Riesenbecker Spätzünder gemacht.

Ärgerlich fand das Horstmars Trainer: "Wir waren in meinen Augen die bessere Mannschaft, hatten mehr Ballbesitz und gute Torchancen. Es war ein sehr ordentliches Spiel von uns, aber wir waren bei den Gegentoren einfach zu naiv."

TuS Germania Horstmar - Teuto Riesenbeck     2:3 (0:1)
0:1 Riethues (35.), 1:1 Hellenkamp (72./HE),
1:2 Biermann (74.), 2:2 K. Behn (89.),
2:3 Bischoff (90./HE)