Bezirksliga 12

Heekes Näschen rettet Recke


Von Christian Lehmann

(10.11.19) Es war sicherlich nicht der glanzvollste Auftritt des TuS Recke in dieser Saison. Manchmal reichen aber auch ein, zwei Aktionen - und ein Stürmer mit einem besonderen Näschen. Rene Heeke unterstrich beim 2:0 (1:0)-Heimerfolg des TuS über Cheruskia Laggenbeck, warum er in dieser Saison so wichtig ist für sein Team. Ein Stürmer seines Kalibers wird auf der Gegenseite derzeit schmerzlich vermisst.

So langsam wird's unheimlich. Seitdem Reckes Trainer Marc Wiethölter seinen Rückzug zum Saisonende angekündigt hat, reiht dessen Team Sieg an Sieg. Die werden doch nicht etwa in die Landesliga aufsteigen wollen? Dass die Mannschaft ganz so weit dann vielleicht aber doch noch nicht ist, zeigte sie phasenweise gegen extrem ersatzgeschwächte Gäste - beim Aufwärmen hatten auch noch Steffen Miersberger (Fersensporn) und Marco Lutterbeck (Knieprobleme) passen müssen. "Ich glaube, wenn sie komplett gewesen wären, dann hätten wir das Spiel anders angenommen. Wir waren uns vielleicht etwas zu sicher", monierte Wiethölter. "Am Ende zählt aber nur das nackte Ergebnis."

Position gefunden

Daran schraubte an diesem Tag nur Rene Heeke. Nach einem Abschluss von Marvin Strotmann veränderte er die Flugrichtung des Balles bewusst so, dass dieser im Laggenbecker Kasten einschlug (1:0/28.), nach der Pause machte er dann mit dem Treffer zum 2:0 den Deckel drauf, nachdem Lennart Goeke den Ball zunächst nur an die Latte geköpft hatte (2:0/72.). "Rene hat seine Position gefunden", so Wiethölter, der seinen besten Torjäger (elf Saisontore) in den vergangenen Jahren auch schon als Sechser, Zehner, oder Linksaußen "zweckentfremdet" hatte. "Mit seiner Körperlichkeit, seiner Technik und seinem Auge ist er für uns extrem wertvoll."

Genau solch ein Spieler fehlt den Cheruskern nach der schweren Verletzung von Daniel Hintze derzeit. Die besten Möglichkeiten zum möglichen Ausgleich ließen Fabian Harte (50.) und Oliver Mansfeld (69./83.) liegen. "Einen Vorwurf mache ich den Jungs nicht, momentan geht halt nicht viel mehr", sagte Trainer Nico Fehlhauer. "Ich bin ehrlich, ich habe mich diesmal nicht so aufs Derby gefreut. Ich hatte eher gedacht, wir kriegen sechs oder sieben Stück." Hintergrund: Aufgrund der desaströsen Personalsituation musste Fehlhauer in der vergangenen Woche sogar das Training abblasen. Aufgrund des massiven Aderlasses warf der Trainer Moritz Peters aus der Zweiten ins kalte Wasser, der sich durchaus empfehlen konnte. "Insgesamt war das eine gute Reaktion der Mannschaft", lobte der Coach.

TuS Recke - Cheruskia Laggenbeck     2:0 (1:0)
1:0 Heeke (28.), 2:0 Heeke (72.)