Bezirksliga 12

Recke besiegt den Aasee-Fluch


Von Christian Lehmann

(01.03.20) Der Fußballer an sich ist abergläubisch. Dass der TuS Recke am Sonntag beim 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg bei Blau-Weiß Aasee erstmals überhaupt an der Bonhoefferstraße einen Sieg feierte, könnte daran gelegen haben, dass sich die Gäste diesmal in einer anderen Kabine umgezogen haben. Könnte. Vielleicht hat sich aber auch einfach mal wieder die These bestätigt, dass Du solche engen Spiele halt einfach gewinnst, wenn Du oben stehst. 

"Bis zum 0:1 waren wir das bessere Team, und auch danach hatten wir noch genug Möglichkeiten zum Ausgleich", meinte BWA-Coach Andre Kuhlmann. Er konnte die Niederlage, so bitter sie auch war, schnell verpacken. "Die Enttäuschung ist heute gar nicht so groß. Das wären für uns ohnehin nur Bonuspunkte gewesen. Recke gewinnt nicht unverdient, weil sie einfach eiskalt vor dem Tor waren. Wenn wir weiter so spielen, dann steigen wir aber nicht ab!" 

Knipser gesucht

Was BWA derzeit fehlt? Einer, der beständig knipst. Zwar hatte der Tabellen-14. mit Ersan Keser und Max Picht in vorderster Front zwei richtig gute Kicker auf dem Acker, doch auch die brachten den Ball nicht an Reckes Schnapper Jannik Sriskandarajah vorbei. Alan Ates (60.), Tom Gaese und Keser bei einer Doppelchance (68.), ein Querschläger der Recker Hintermannschaft (70.) - gleich mehrfach hatte Kuhlmann den Torschrei auf den Lippen, ehe der eingewechselte Dominik Pieper nach Zuspiel Marvin Strotmanns mit einem Schlenzer alle BWA-Hoffnungen auf einen Punktgewinn zerstörte (0:2/73.). Aasee pfefferte anschließend die Bälle lang und weit nach vorne, stellte Malte Weusthoff in die Spitze -doch es half alles nichts.

"Es war heute deutlich zu sehen, wer oben und wer oben steht - und zwar vom Spielglück her", meinte Reckes Coach Marc Wiethölter. "Es hätte auch anders ausgehen können. Aasee kam immer für etwas infrage. Sie haben einige richtig gute Jungs dabei."

Abseits oder Elfmeter?

Eine solche Fifty-Fifty-Szene, die tendenziell immer für das Team gut endet, bei dem es gerade sowieso läuft, hatte es auch in der 25. Minute schon gegeben. Dass Lennart Märten - einer der stärksten Blau-Weißen - gegen Marvin Strotmann Foul gespielt hatte, war unstrittig. Allerdings monierten die Hausherren eine Abseitsstellung eines Recker Spielers unmittelbar zuvor. Max Stermann, mit Schmerzen und einem ordentlichen Schuss Iboprufen ins Spiel gegangen, übernahm Verantwortung und traf zum 0:1 (25.). Aasee ackerte, machte, tat - und ging doch leer aus.

Beim Spitzenreiter bereiten sie sich schon jetzt voller Inbrunst auf das große Derby gegen die ISV am kommenden Wochenende vor. Eine Vorentscheidung im Kampf um den Titel des besten TE-Teams könnte hier fallen, eine Vorentscheidung in der Meisterschaft noch längst nicht. "Derzeit läuft viel für uns, aber es sind noch richtig viele Spiele zu spielen", mahnt Wiethölter.

BW Aasee - TuS Recke     0:2 (0:1)
0:1 Stermann (25.), 0:2 Pieper (73.)