Die ISV knöpft sich die Defensive vor

Von Fabian Renger

(04.07.22) Im Sommer 2021 war Steffen Büchter noch Trainer der Reserve der ISV. Damals fuhr er mit der Truppe ins Trainingslager, der damalige Neuzugang Nico Jürgens versuchte sich an den Backstreet Boys. Jetzt ist Büchter "oben" angekommen bei der ISV. Er ist Trainer der Ersten. Und während sich hier und da die Spieler der Konkurrenz noch genüsslich in der Sonne räkeln konnten, fuhr die ISV schonmal ins Trainingslager. Von Freitag bis Sonntag wurde Nordhorn angesteuert. Da mussten wir ja nochmal knallhart nachfragen, was diesmal anstand - müssen euch aber enttäuschen: Das neue Take That wurde noch nicht gefunden.

"Der zweite Abend war feuchtfröhlich und hat Laune bereitet", berichtet Büchter am Montagmittag. Das Partykomittee hatte Spiele vorbereitet, es ging noch ins benachbarte Index. Die Neuzugänge mussten aber noch nicht ans Mikro. "Sie bekommen nochmal einen gesonderten Abend, wo sie nochmal was machen dürfen", droht Büchter. Eventuell müssten sie dann auch ein Ständchen singen. "Vielleicht müssen ja Simon [Kock, neuer Co-Trainer, d. Red.] und ich als neue Trainer auch nochmal ran. Mal gucken." Wir hätten da ein paar Ideen. Aber genug des Musikalischen. Wir sind ja nicht das "Rolling Stone".  Kommen wir zum sportlichen Teil.

Augenmerk auf die Defensive

Eines hat sich Büchter hier fest vorgenommen: "Generell liegt der Fokus auf der defensiven Sicherheit." 61 Gegentreffer waren deutlich zu viel. Elfmal kassierte die Truppe mindestens drei Gegentore. Aua. "Da liegt für mich mit das größte Augenmerk", sagt Büchter. Verständlich. Am Samstag lief das schon ganz dufte. Gegner auf der Anlage von Eintracht Nordhorn war der Bezirksligist Olympia Laxten, er wurde 3:0 geschlagen. Einen einzigen Torschuss ließ Büchters Elf zu. Das ist jetzt nicht ganz so viel. Defensiv fluppte es auf Anhieb. Die grundsätzliche Struktur in der Verteidigungsarbeit sah ganz passabel aus, Raumaufteilung, Pressingverhalten - das konnte sich für einen ersten Test schon sehen lassen. Ob Büchter im Zuge der Torverhinderungsarbeit  am von Heiko Becker zuletzt propagierten 4-2-3-1-System etwas verändert, verrät er aber nicht. Schade.

Offensiv war etwas mehr möglich gegen Laxten. "Wir hätten auch noch ein, zwei Dinger mehr machen dürfen", erklärt der Coach. Die drei Buden gingen aufs Konto von Lennard Bladt, Sascha Beyer und Julian Wessellkämper. Für Bladt direkt eine Hütte im Debüt. Läuft. "Er wird uns noch sehr viel Spaß bereiten", lobt Büchter den U19-Neuzugang für dessen sehr gute Leistung. Mit Keeper Sebastian Hörst (SV Meppen II) stand ein zweiter Neuling in der Startaufstellung, hatte aber nicht sonderlich viel zu tun. Ole Schürbrock (Preußen Lengerich) stand erstmals im neuen Trikot auf dem Platz. "Er hat richtig Spaß gehabt im Trainingslager, glaub ich, und kommt bei den Jungs gut an", braucht Büchter hier keinen Integrationshelfer mehr.

Kaum Verletzte

Verletzungstechnisch ist die volle ISV-Kapelle derzeit am Start. Also fast zumindest. Gerrit Oberhaus (Sprunggelenk) sowie Jost Feldhaus (Oberschenkel) sind nicht fit, Florian Krasniqi wird in dieser Woche am Kiefer operiert und fällt ebenfalls vier bis fünf Wochen aus. Ist aber ja noch übersichtlich groß, das Lazarett. Sechs Testspiele sind bislang angesetzt, zudem kommt ein Pokalspiel gegen Teuto Riesenbeck dazu.(vermutlich wird Anfang August gespielt)  Die ISV hat was vor.

Ob er nicht etwas irre ist, wollen wir in diesem Zuge von Büchter dann noch wissen. Leistungsdiagnostik vor eineinhalb Wochen, jetzt schon ein Trainingslager. Sie sind früh dran. Etwas sehr früh. Oder etwa nicht? "Was heißt irre? Wir haben bis zum ersten Pflichtspiel nur sechs Wochen. Das ist ein ganz normaler Vorbereitungszeitraum", entgegnet uns der Übungsleiter. Na gut. Da hat er nicht Unrecht. Im Trainingslager gab es neben den üblichen Einheiten und Einlagen übrigens auch noch einen Vortrag eines Kooperations-Partners (Performance House) bzgl. gesundheitlicher Themen. Grob erklärt. Also immerhin doch etwas für die Ohren...

Vorbereitung der ISV
10. Juli: VfL Osnabrück U19 (11 Uhr, Ernst-Sievers-Straße 117, 49078 Osnabrück)
12. Juli: SC Halen (19.30 Uhr in Halen)
16. Juli: Borussia Emsdetten (13 Uhr in Emsdetten)
21. Juli: Cheruskia Laggenbeck (19.15 Uhr in Laggenbeck)
24. Juli: Eintracht Mettingen (13 Uhr im Sportzentrum Ost)
7. August: SC Altenrheine (15 Uhr) [Das Pokalspiel gegen Teuto Riesenbeck wird vermutlich ebenfalls an dem Wochenende stattfinden]