Bezirksliga 12

"Ein peinliches Ergebnis"


Von Christian Lehmann

(23.04.23) Angesichts von zwölf Punkten Rückstand und noch vier zu bestreitenden Spielen ist der FC Eintracht Rheine II so gut wie abgestiegen. Beim 6:5 (3:2)-Sieg gegen den TGK Tecklenburg lieferte der designierte Absteiger den Zuschauern aber immerhin nochmal beste Unterhaltung. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison redete sich Julian Lüttmann nach dem Spiel in Rage. Sein Team kann von Glück reden, dass von den Teams unter dem Strich mit Ausnahme ihres Gegners keines punktete.

"Wenn man so ein Ergebnis sieht, hat das meistens mit Fußball nicht viel zu tun. Das war eine unterirdische Defensivleistung von uns heute. Von sechs Gegentoren haben wir uns fünf selbst reingehauen. Es ist ein Tag zum Vergessen. Das war eine Leistung, die wir so nicht akzeptieren können. Das hatte nichts mit Bezirksliga-Fußball zu tun. Wir hätten mit einem Sieg heute quasi durch sein können - aber wenn schon fünf Tore auswärts nicht reichen, dann ist das einfach nur noch ein peinliches Ergebnis."

Das wichtigste im Schnelldurchlauf

Eigentlich wollte Roman Streitenberger aufs Tor schießen, sein Versuch wurde jedoch zur perfekten Vorlage für Sascha Wilde, der durchlief und zum 1:0 traf (10.). Exakt eine Minute später lag der Ball auf der Gegenseite im Netz. Tugay Gündogan nahm die Kirsche nach einem langen Flugball butterweich runter und glich aus (11.). Auf der Gegenseite stellte Damian Brinkmann nach Steckpass Oskar Rickens auf 2:1 (18.). Alex Willers, der zunächst nach Flanke Streitenbergers das dritte Tor verpasst hatte, jagte den Ball nach einem verpatzten Klärungsversuch Dominic Burbrinks aus 40 Metern zum 3:1 ins Tor (29.). Wiederum nur zwei Minuten später wurde Mathis Löneke freigespielt und stocherte den Ball zum 3:2 an FCE-Schnapper Phil Fockers vorbei ins Tor (31.). Pause!

Zwei Minuten nach Wiederbeginn köpfte dann Alex Willers nach einer Ecke den Ball knapp vorbei, auf der Gegenseite rutschte ein Freistoß Mergim Selimis aus 30 Metern durch ins Tor (3:3/50.). Willers nickte nach einer Ecke von Niels Blümel zum 4:3 ein (51.), Christoph Maug glich nach einem Konter am zweiten Pfosten stehend zum 4:4 aus (54.). Kevin Osagie setzte einen Freistoß aus knapp 30 Metern oben links in den Winkel (5:4/63.), ehe Gündogan mit seinem zweiten Treffer erneut egalisierte (5:5/75.). Wiederum nur zwei Minuten später stibitzte Streitenberger nach einem Fehler von Burbrink den Ball und traf zum 6:5-Endstand (77.). Kurzum: Für Spiele wie dieses wurde der Begriff "vogelwild" erfunden.

"Das war ein ganz verrücktes Spiel mit Höhen und Tiefen", meinte FCE-Coach Alex Zerche, der sich erstmals in dieser Saison über mehr als zwei Tore in einem Spiel seiner Elf freuen durfte - und dann waren's gleich sechs! "Wir haben Nehmerqualitäten gezeigt, das hat Spaß gemacht. Heute ist es mir egal, was hinten passiert ist." Dass sein Team dennoch wohl nicht die Klasse halten wird, ist ihm klar. "Davon muss man ausgehen. Stand heute geht es wieder runter in die Kreisliga A. Wenn wir gehen, wollen wir aber erhobenen Hauptes gehen."

FC Eintracht Rheine - TGK Tecklenburg     6:5 (3:2)
Tore:
1:0 Wilde (10.), 1:1 Gündogan (11.),
2:1 Brinkmann (18.), 3:1 A. Willers (29.),
3:2 Löneke (31.), 3:3 Selimi (50.),
4:3 A. Willers (51.), 4:4 Maug (54.),
5:4 Osagie (63.), 5:5 Gündogan (75.),
6:5 Streitenberger (77.)