Bezirksliga 12

Kinderhaus ringt den Tabellenführer nieder!


Von Jakob Hehn

(18.02.24) "Ich habe keine Stimme mehr, aber es fühlt sich richtig gut an", sagte Gerrit Rolwes, Trainer der Zwoten von Westfalia Kinderhaus nach dem umjubelten 3:2 (2:0)-Auswärtssieg beim SV Burgsteinfurt. Wer will es ihm verübeln, wenn man dem Tabellenführer die erst zweite Saisonniederlage zufügt?! Mit viel Kampf, mit viel Mut und vor allem mit viel Leidenschaft kann man die scheinbar übermächtigen Burgsteinfurter also schlagen.

Aufseiten der Hausherren ließ sich die ganze Geschichte nur schwer begreifen. "Ich kann's immer noch nicht richtig erklären", sagte Brugsteinfurts Trainer Christoph Klein-Reesink. "Am Anfang war es ja nur eine Frage der Zeit, wann wir treffen." Die ersten 20 Minuten agierte sein Team nämlich total spielbestimmend. Doch mit dem Kopfballtreffer von Philipp Dubicki verlor der Spitzenreiter völlig die Ordnung (36.). Nun hatten die Gäste verstanden, wie sie verteidigen sollten und wurden immer mutiger mit dem Ball. "Wir waren die zweite Hälfte der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft", sagte Rolwes überzeugt. Nach einem schnellen Umschaltspiel über außen kam Karl Fischbach an die Kugel. Der legte überlegt in den Rückraum ab, wo Vincent Oelgemöller genau richtig stand und den Ball stark ins lange Eck haute (42.). Bis zu diesem Zeitpunkt ging die 2:0-Führung auch wohl völlig in Ordnung.

Burgsteinfurt dreht ordentlich auf

"Wir sind wieder gut rausgekommen und haben gnadenlos nach vorne gespielt", berichtete Klein-Reesink. Gegen tiefstehende Kinderhauser agierten die Gastgeber nun sehr spielfreudig. Immer wieder kombinierte sich der SVB schnörkellos nach vorne und setzte die Westfalia unter Dauerdruck. "Wir haben uns tief fallen gelassen und auch etwas gebraucht, um reinzufinden", erklärte Rolwes. Der Tabellenführer erzielte dann den verdienten Anschlusstreffer. Volkan Haziri spielte Noah-Jacob Afiemo hinter der Kette an, der per Lupfer cool verkürzte (57).

Und jetzt waren die Burgsteinfurter richtig heiß gelaufen und erspielten sich weitere gefährliche Torchancen. Nur traf Joschua Olden aus kürzester Distanz nicht das Tor und auch Jens Hauptmeier vergab völlig freistehend. "Die Möglichkeiten zum Ausgleich waren auf jeden Fall da. Es hat nur nicht sollen sein", ärgerte sich Klein-Reesink. So langsam meldeten sich die Gäste auch wieder zurück. Der heute starke Jonathan Kruse verpasste das Tor aber nur um wenige Meter. Per strittigen Handelfmeter brachte Christoph Göbel die vermeintliche Vorentscheidung (85.).

"Wir hatten in der Phase richtig Glück. Erst der Elfmeter und dann pariert Tayyip Demir zweimal überragend", lobte Rolwes seinen Schnapper. Beim Treffer aus dem Gewühl heraus von Olden war Demir aber machtlos (90.+1). Kurz vor Abpfiff schoss Haziri einen Freistoß knapp am Tor vorbei, doch wie Klein-Reesink bereits sagte: Es hat nicht sollen sein. "Über ein Unentschieden hätte ich mich nicht beschwert, aber die Jungs haben immer an drei Punkte in Burgsteinfurt geglaubt. So haben wir ein dickes Ausrufezeichen gesetzt", freute sich Rolwes.

SV Burgsteinfurt - Westfalia Kinderhaus II 2:3 (0:2)
0:1 Dubicki (36.), 0:2 Oelgemöller (42.)
1:2 Afiemo (57.), 1:3 Göbel (HE/85.)
2:3 Olden (90.+1)