"Die Saison ist noch nicht vorbei"


Von Christian Lehmann

(05.04.19) Es war keine leichte Aufgabe für den SV Drensteinfurt. Vier Tage nach dem absoluten Saison-Highlight gegen die IG Bönen führte den Tabellenzweiten die Reise mitten ins Nirgendwo zu RW Mastholte, wo die Stewwerter bei Nieselregen gegen den Tabellenzehnten ein echtes "Schweinespiel" zu meistern hatten. "Ich hatte im Vorfeld Bedenken, ob die Einstellung stimmen würde. Die Jungs haben diese Aufgabe aber bravourös erledigt", schwärmte SVD-Coach Oliver Logermann nach dem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg.

Das Ergebnis war irgendwie typisch für die Stewwerter in dieser Spielzeit. Nach dem Ausreißer beim 3:4 gegen Bönen stand die Defensive wieder einmal bombensicher. Und vorne? "Da machen wir immer einen!", sagt Logermann. Auch diesmal sollte er Recht behalten. Besonders erfreulich: Das Goldene Tor an diesem Donnerstagabend besorgte mit Dennis Popil ein Ur-Drensteinfurter, der sich immer für das Team zerreißt und nach einem kleinen Zwischentief zu Beginn der Rückserie nun wieder in Topform ist. In der 57. Minute prügelte er nach einem Freistoß von Marvin Brüggemann den zweiten Nachschuss zum 0:1-Endstand ins Netz, nachdem Falk Bußmann per Kopf und Leon van Elten mit dem Schienbein gescheitert waren.

Notbremse oder nicht?

Im ersten Durchgang hatte der SVD den Gegner mit aggressivem Offensivpressing gestört und spielerisch häufig die richtigen Lösungen gefunden, im Sturmzentrum fand sich jedoch kein Abnehmer. Bei zwei Freistößen von Brüggemann (15./35.) wurde es allerdings richtig gefährlich. Kurz vor der Pause hatten die Gäste allerdings Glück, dass Alexander Pankok nach einem Foulspiel in einer kritischen nur die Gelbe Karte sah - vertretbar, befand Logermann, weil van Elten wohl noch hätte eingreifen können (42.).

Eine ähnliche Szene gab's in Hälfte zwei auf der Gegenseite, doch auch hier war die Gelbe Karte gegen einen Mastholter nach Foul an van Elten wohl die richtige Wahl (69.). In der Schlussphase ließen beim SVD die Kräfte merklich nach, zudem musste Pankok nach einer Ruptur des Außenbandes ausgewechselt werden. Hinten raus wurde es dann ruppig, als Mastholtes Alexander Gockel wegen eines Ellenbogenschlags gegen Popil die Rote Karte sah (89.).

Obwohl die Aussichten auf eine Relegation der Bezirksliga-Zweiten nach den jüngsten Ergebnissen in der Regionalliga gesunken sind, wollen die Stewwerter nun die Vizemeisterschaft ins Erlfeld holen. "Die Saison ist für uns nicht vorbei, nur weil wir gegen Bönen verloren haben", betont Drensteinfurts Trainer.

 

RW Mastholte - SV Drensteinfurt      0:1 (0:0)
0:1 Popil (57.)
Rote Karte: Mastholtes Gockel (89./Tätlichkeit)