Bezirksliga 7

Schmuckstück von Tewes als Schlusspunkt


Von Fabian Renger

(07.11.21) "Wenn das so gewollt war, müsste er fünf Klassen höher spielen." Volker Rüsing, Trainer des SV Drensteinfurt, hatte auch im Moment des Frustes und der Tristesse den Humor noch nicht verloren. Er sprach von Niclas Tewes. Der Kicker der SG Telgte setzte im Heimspiel gegen den SVD nämlich den ultimativen Schlusspunkt. Die Hütte zum 3:2 (0:1)-Endstand in der 91. Minute war ein Augenschmaus. Aber wir können aufklären: Das hatte Tewes wohl eher nicht so gewollt.

Lang genug drumherum geschwafelt. Kommen wir zur Sache. Tewes ist auf der rechten Seite unterwegs und will Fahri Malaj im Zentrum per Flanke bedienen. Tewes trifft den Ball nur mit dem Außenrist. Drensteinfurts Schnapper Steffen Scharbaum verspekuliert sich, die Kugel schlägt im Netz ein. Abgerutschte Flanken können schön schaurig sein. "Und dann steht du wieder da mit nix in den Händen", kommentierte Rüsing betrübt. "Das war wieder mal ein Schlag ins Gesicht. Da fehlen einem manchmal die Worte. Man hat nicht viel falsch gemacht, man hat viel gekämpft. Wir wissen noch nicht ganz genau, was wir falsch gemacht haben..." Zumal Sven Grönewäller erst in der 87. Minute nach einem von Telgte unzureichend geklärten Eckball den 2:2-Ausgleich für den SVD erzielt...

"Es war trotzdem eine enge Kiste"

Die Stewwerter waren mit bloß zwölf Mann angereist. So groß ist die Personalnot inzwischen. Doch diese zwölf Mann gaben ihr Bestes. Sie führten zur Pause sogar. Ein weiter Einwurf endete in der letzten Konsequenz beim ebenfalls nicht ganz so fitten Maximilian Groß, der zum 1:0 einschoss (44.). Kurz nach dem Seitenwechsel hatte André Vieira Carreira die große Gelegenheit zum 2:0 aus der zweiten Reihe. Es hatte nicht sollen sein.

Stattdessen machten die Hausherren nun mal was aus ihren Spielanteilen. Malaj glich mit der Pike aus 16 Metern zum 1:1 aus (61.), später besorgte Kevin Wolf das 2:1 (75.). Telgte spielte einige weitere Situationen gegen im zweiten Abschnitt aggressiver anlaufende Gäste nicht gut aus. Nach dem Führungstor vermisste SGT-Coach Frank Busch auch mehrfach die Ruhe im Spiel.

Dass sich seine Jungs nach Grönewällers spätem 2:2 nochmal aufrafften und Tewes das Takko-Stadion mit seiner misslungenen Flanke nochmal zum Beben bringen würde, machte aber auch Busch fast sprachlos. Er rang leicht um Worte. "Ja, wie soll man's sagen", fing er an. "Es war trotzdem eine enge Kiste. Zum Schluss haben die, die unten stehen, das Pech. Drensteinfurt hat von drei Möglichkeiten zwei genutzt."

SG Telgte - SV Drensteinfurt 3:2 (0:1)
0:1 Groß (44.), 1:1 Malaj (61.)
2:1 Wolf (75.), 2:2 Grönewäller (87.)
3:2 Tewes (90+1.)