Frauen-Bezirksliga 6

Sarieka Steinriede (l.) ließ Louisa Rielmann (r.) in der zweiten Hälfte kein Boden sehen. Foto: Lehmann

Alverskirchen bekommt trotz Fortschritte kein Bein auf den Boden


von Hannah Opitz

(08.03.22) So richtig rund lief es einfach noch nicht. Da hat man von Beginn an ganz andere Erwartungen gehabt und wird dann abgefertigt. In Hauenhorst passierte das, womit niemand gerechnet hat und Alverskirchen bekam in Hälfte zwei kein Bein auf den Boden. Auch bei Horstmar/Leer war noch Luft nach oben, aber wenigstens hagelte es für die SG Punkte.

Germania Hauenhorst II - TuS Altenberge     3:2 (1:0)
"Das war nichts. Wir sind zwar auch mit dem letzten Aufgebot angereist, aber es klappte einfach nichts", ärgerte sich Altenberge-Coach Hennes Jerzinowski. Das erste Problem war der Rasenplatz, auf dem der Ball grundsätzlich huckelte. Kein Pass, keine Annahme, nichts passte an diesem Nachmittag. Die Vorgabe lautete daher mal lange Bälle zu spielen und kein Kurzpassspiel zu versuchen. Denn nur so hätte Altenberge sich aus dem Druck ihrer Gegnerinnen lösen können. "Ich kanns dir nicht erklären, aber wir konnten einfach nicht an unsere gute Leistung anknüpfen. Das hätten wir nicht verlieren dürfen. Ich bin einfach sprachlos", sagte Jerzinowski. Durch die enge Personallage hatte Altenberge auch keine Chance zu reagieren und auszuwechseln. Aber auch angeschlagene Spielerinnen wie die Lüttecke-Zwillinge mussten durchspielen. Auch die Kette agierte zu nervös und ließ daher hinten einiges zu. "Unsere Angelique hat einen guten Job gemacht, aber mit unserer Nummer eins wären die Tore nicht gefallen", sagte Jerzinowski. In der 28. Minute kamen die Gastgeberinnen zum ersten Mal durch und überraschten ihre Gegnerinnen. In der Pause sprachen die Gäste einiges durch, um sich zu beruhigen. Das funktionierte auch: Die Mädels donnerten den Ball endlich mal nach vorne und Lena Füchter erlief diesen mit ihrer hohen Geschwindigkeit und verwandelte zum 1:1 (48.). Kurz darauf kam eine Hereingabe in den Sechzehner der Gastgeberinnen, die Kathrin Speckamp zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung im Tor versenkte (52.). "Und dann kamen die wieder durch", ärgerte sich Jerzinowski. Das passierte gleich zweimal: Und schwups die wups lagen die Gastgeberinnen wieder 2:3 hinten. Vom Kopf her fehlte bei den Gastgeberinnen einfach zu viel, aber an diesem Nachmittag war einfach nicht mehr drin."Gegen Ibbenbüren sind fast alle wieder da. Wir werden uns jetzt zusammensetzen und über unsere Fehler sprechen", erklärte Jerzinowski.
Torschützinnen: 1:0 Gremplinski (28.), 1:1 Füchter (48.), 1:2 Speckamp (52.), 2:2 Gremplinski (66.), 3:2 Büning (70.)

Westfalia Hopsten - SG Horstmar/Leer     1:2 (1:1)
Für Horstmar/Leer stand das erwartet schwere Auswärtsspiel auf dem Plan. Nach dem 11:0-Sieg im Hinspiel war klar, dass sich Hopsten rächen wird. Von Beginn an zeigten die Gastgeberinnen nämlich enorm viel Einsatz und Kampfgeist und machten es ihren Gästen extrem schwer. In der ersten Hälfte der Partie fand allerdings ein ausgeglichenes Spiel statt mit guten Chancen auf beiden Seiten. "Wir hatten wohl mehr vom Spiel, aber Hopsten wurde immer durch Konter gefährlich. Die haben da vorne ja auch zwei, die den Ball wohl halten können", sagte SG-Coach Stefan Schwarthoff. Für die Gäste stand aber eines auf dem Plan: Die Tabellensituation gerade rücken, denn mit einem Sieg überholte die SG Hopsten wieder. Dafür drangen sie von Beginn an auf den Sieg und gingen gleich in Führung. Sina Frahling und Maike Kreimer kombinierten sich über Außen durch. Die flache Hereingabe erreichte Franziska Blömer am zweiten Pfosten, die zum 1:0 den Fuß hinhielt (22.). Diese Führung währte allerdings nicht besonders lang, denn Hopsten ließ sich, im Gegensatz zum Hinspiel, nicht so leicht unterkriegen. Eine gute Kombination gelang zu Sarah Hinterding, die zum 1:1 traf (32.). "Da waren wir hinten zu fahrlässig. Aber dafür kamen wir in der zweiten Hälfte richtig gut rein und hatten auch unsere Chancen", sagte Schwarthoff. Zweimal verpasste Anna Isfort knapp - die Latte verdorb die Führung und kurz darauf schnappte sich Torhüterin Ricarda Hülsmann die Kugel. In der 50. Minute klappte es aber: Ein Schnittstellenball auf Anke Markmann spielte diese so frei, dass sie im Eins-Gegen-Eins die Führung einlochte. "Danach haben wir alles andere gut wegverteidigt. Wir hätten es aber auch noch entscheiden können", sagte Schwarthoff. Markmann scheiterte nämlich auch kurz nach ihren Tor an Hülsmann. "Wir wollen jetzt die Lust mitnehmen und mit Vorfreude ins nächste Spiel gehen", freute sich Schwarthoff.
Torschützinnen: 0:1 Blömer (22.), 1:1 Hinterding (32.), 1:2 Markmann (50.)

SV SW Esch - RW Alverskirchen     7:1 (1:0)
Vor circa vier Wochen übernahm Marcus Blotenberg die Truppe aus Alverskirchen, um die Mädels aus den Abstiegsplätzen zu manuvrieren. Obwohl das Ergebnis noch nicht danach aussieht, haben die Mädels schon die ersten Fortschritte hinter sich. Denn klar ist, dass jede einzelne Bock hat gemeinsam gegen den Abstieg zu kämpfen. "Es sind alle fleißig beim Training und es ist klar, dass sie kicken können. Da muss nur der Schalter umgelegt werden, das ist eine reine Kopfsache", erklärte Blotenberg. So eine Entwicklung braucht allerdings Zeit, die Alverskirchen einfach noch nicht hatte. "Ich möchte sie trotzdem loben, weil sie zuhören und versuchen alles umzusetzen. Wir machen kleine Schritte und es ist schön, dass auch das Trainerteam richtig gut zusammenpasst. Wir müssen das jetzt nur noch in Ergebnisse ummünzen", sagte Blotenberg. In diesem Spiel klappte das noch nicht, obwohl sie gerade in der ersten Hälfte auf Augenhöhe agierten. Vor allem die Kommunikation der Mädels fiel dem neuen Coach positiv auf. In den ersten 45 Minuten klappte der Spielaufbau, die Mädels gingen ordentlich in die Zweikämpfe und machten deutliche Schritte nach vorne. Mit ein bisschen Glück, hätten sie selbst ein Tor machen können. Allerdings ging Esch mit 1:0 in Führung: "Das war leider ein deutliches Abseitstor. Ich bin eigentlich kein Fan davon vom Schiri zu sprechen und möchte auch nicht weiter drauf eingehen als das er sehr merkwürdige Entscheidungen getroffen hat", sagte Blotenberg. In der zweiten Hälfte der Partie wollten die Mädels dann allerdings zu viel und versuchten mit der Brechstange nach vorne zu spielen. Die Umstellung tat der Truppe dann nicht ganz so gut, denn dadurch klingelte es hinten umso häufiger. "Dann ging es irgendwie in die Abwärtsspirale. Die letzten drei Tore waren dann wirklich überflüssig", sagte Blotenberg. "Da haben wir einfach kein Bein auf den Boden bekommen, aber ich habe sehr gute Ansätze gesehen."
Torschützinnen: 1:0 Schwesig (33.), 2:0 Schwesig (54.), 3:0 Halstenberg (54.), 3:1 Sonntag, (56.), 4:1 Peitschmeyer (66.), 5:1 Khdir (70.), 6:1 Ahlers (76.), 7:1 Ahlers (90+3.)