Runa Hansmann (r.) eroberte sich mit der Borussia die Tabellenspitze.

Kurios kann nicht nur Senden 


von Helena Wilmer

(27.10.20) Was war denn da los? Bei dem Blick auf die Ergebnisse des vergangenen Spieltags musste man bei der Begegnung zwischen der Warendorfer SU und BW Aasee zweimal hinschauen. Die favorisierten Blau-Weißen unterlagen der SU mit 3:7 (2:2). Dabei war die Partie schon turbulent gestartet. Aasee fand gut in das Spiel, musste aber nach einem effektivem Konter der Warendorferinnen das 0:1 hinnehmen (21.). Davon ließ sich die Truppe von Kolja Steinrötter aber nicht großartig beirren und reagierte schnell. Ann-Christin Singer drehte die Partie durch einen Doppelpack kurzzeitig und brachte die Blau-Weißen wieder auf Kurs (26./30.). Aber der Gastgeber hatte auch hier noch ein Wörtchen mitzureden. Carina Schräder setzte aus 25 Metern zum Schuss an und glich zum 2:2-Halbzeitstand aus (36.).

Steinrötters Umstellung des Teams in der Pause sollte in Halbzeit zwei dann zum schnellen Erfolg führen – was Wirkung zeigte. Die eingewechselte Victoria Pradler brachte ihre Farben erneut in Führung und netzte zum 3:2 ein (56.). „Ich hatte nach dem 3:2 echt das Gefühl: Jetzt läufts. Wir hätten direkt ein weiteres Tor nachlegen sollen, doch durch Kleinigkeiten haben wir das ganze Spiel aus der Hand gegeben und Warendorf hat das gut genutzt“, erklärte Steinrötter. Eine von den Kleinigkeiten war der Strafstoß für die WSU nach einem strittigen Foul. Nadine Krumkamp, die nach einer langen Verletzungspause acht Minuten zuvor erste eingewechselt worden war, ließ sich nicht lange bitten und versenkte das Leder im Kasten (61.). Damit war der Wurm drin bei den Gästen und die WSU hatte wohl ein Allheilmittel gefunden. Viermal war die Mannschaft noch erfolgreich, viermal trafen Celina Fernandes da Cruz (2x), Schräder und Krumkamp aus der Distanz (77./84./87./90.+2). Da hatte der Gastgeber wohl seine schärfste Waffe gefunden und bescherte Aasee damit die erste Saisonniederlage.

„Nach der langen Spielpause fehlt uns der Rhythmus. Was wir uns nach der Partie vorwerfen müssen ist, dass die Rückwärtsbewegung in der Defensive nicht gut war und wir im Zentrum taktisch nicht klug agiert haben“, resümierte Steinrötter, während WSU-Coach Markus Mumm vor allem überrascht war: „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen und in der ersten Hälfte lagen die spielerischen Vorteile klar bei Aasee. Wir sind aber trotz Rückstand immer ruhig geblieben. Aasee hatte in der zweiten Halbzeit nicht mehr so den Zugriff im Mittelfeld und bei uns passte es einfach.“   

Borussia erobert Tabellenspitze

Im Spitzenspiel zwischen Borussia Münster und dem 1. FC Gievenbeck gab es einen eindeutigen Sieger. Mit 2:0 (1:0) setzte sich die Borussia durch und stieß den FCG damit von der Tabellenspitze. Eine Torchance verbuchten die Gäste bereits direkt zu Beginn, doch Torhüterin Lea Rüdiger hielt die Borussia im Spiel. Danach übernahm der Gastgeber das Kommando. Gievenbecks gefährliche Offensive um Nele Eggelsmann und Ann-Kathrin Bone konnte größtenteils unter Kontrolle gehalten werden, sodass das Spiel der Gäste nur wenig zur Entfaltung kam. Stattdessen legte die Borussia vor. Nach einer Ecke von Greta Pauli stand Saskia Brand goldrichtig und köpfte den Ball zum 1:0 ins Netz (22.).

Auch danach boten sich der Mannschaft von Coach Detlev Rasch noch zahlreiche Möglichkeiten, doch es dauerte bis zur Mitte der zweiten Halbzeit, ehe die Borussia den Sack zu machte. Pauli brachte den Ball von der Grundlinie auf Brand, die das Leder auf Virginia Dieckhues querlegte. Letztere schob zum 2:0 ein (55.). Kurz darauf verpasste Paula Mertens eine Großchance, die das Spiel endgültig beruhigt hätte. „Gievenbeck brannte nicht so und wurde kaum gefährlich vor dem Tor. Tatsächlich gab es bei mir auch keine so große Anspannung, dass etwas schiefgeht, denn wir haben das souverän gelöst“, war Rasch stolz auf seine Schützlinge, denn auch er weiß: „Man darf sich keinen Fehltritt erlauben, sonst landet man schnell wieder weit unten in der Tabelle.“ Mit dem aktuellen Lauf hat die Borussia aber wohl nicht allzu viel zu befürchten.

Alverskirchen dreht das Spiel

Den zweiten Sieg der Saison holte sich Alverskirchen gegen Ahlen und kletterte damit auf Platz sechs vor. In einem knappen Spiel drehten die Rot-Weißen einen 0:1-Rückstand und entschieden die wichtige Partie mit 2:1 (1:1) für sich. Dabei startete das Duell alles andere als geplant, als die Gäste durch Lea Inderlied bereits nach vier Minuten in Führung gingen (4.). „Das Gegentor hat es uns natürlich schwer gemacht reinzukommen, aber wir haben mit einigen Kombinationen und gutem Pressing reagiert“, erklärte RW-Coach Andrew Celiker.

Marlen Steinhoff brachte eine Ecke genau auf den Kopf von Verena Schulze Wemhove, die zum Ausgleich einnickte (35.). Danach war die Partie wieder offen, auch wenn Alverskirchen Ahlen vor allem durch das frühe Stören bei Pässen zu schaffen machte. Gute Chancen zur Führung ließen in Halbzeit eins noch Louisa Rielmann und Amelie Schmidtke im Eins-gegen-Eins, sowie Schulze Wemhove nach zwei Standards liegen.

Gestärkt durch die Pause übernahm Alverskirchen zu Beginn der zweiten Hälfte das Ruder und nutzte gleich einen Fehler der Gäste. Rielmann lief den Gegner früh im Strafraum an, eroberte sich den Ball und schloss zum 2:1 ab (50.) – was besonders Celiker freute: „Es ist schön, wenn die Mannschaft das umsetzt, was man die ganze Zeit predigt und dadurch dann auch noch das Siegtor fällt.“ Das dauerhafte Pressing ging aber auch am Gastgeber nicht spurlos vorbei. Die Spielerinnen bekamen müde Beine und ließen Ahlen doch noch die ein oder andere Chance gewähren. Zum Glück der Alverskirchenerinnen verfehlten diese aber allesamt ihr Ziel.

Weitere Partien:
SuS BW Sünninghausen – SC Gremmendorf II 3:1 (3:0)
SpVg Oelde – SC Peckeloh 2:2 (2:1)
TSV Ostenfelde – Hammer SpVg 5:1 (0:0)
VfL Senden – SV Herbern 0:1 (0:1)