Wacker Mecklenbeck feiert am Hohen Ufer den Abschluss einer überragenden Saison.
Direkt nach dem Abpfiff gratulierten die Spielerinnen vom SC Gremmendorf den Gästen zur Meisterschaft. Eine faire Geste.

Den Erfolgshunger gestillt

 

Von Gerrit Gerwing

(14.06.15) Als Daniela Karmann in der letzten Spielminute das Leder zum 1:3-Endstand ins Wacker-Tor nickte, gab es auf dem Feld kein Halten mehr. Direkter Abpfiff und Wacker bejubelte den Aufstieg in die Westfalenliga. Tanzend und singend lagen sich alle Lila-Weißen in den Armen. Eine Saison voller Höhepunkte wurde standesgemäß gekrönt.

Über die gesamte Spielzeit hinweg stand Wacker an 19 von 26 Spielen an der Spitze, die Mannschaft von Trainer Andre Frankrone kassierte die wenigsten Niederlagen und holte die meisten Siege. Auch wenn man nicht die beste Offensive stellte, zeichnete sich die Hintermannschaft durch die wenigsten Gegentore besonders aus. 

Aus dem Saisonziel Klassenerhalt wurde die Meisterschaft

Zwar gab es über die Saison gesehen auch immer wieder Rückschläge zu verdauen, den bittersten wohl am letzten Spieltag der Hinrunde, als Gremmendorf mit einem Sieg an der Egelshove Wacker vom Thron schmiss und die Herbstmeisterschaft feierte, doch daraus ging die junge Truppe gestärkt hervor. 

Zum Saisonbeginn gab Wacker den Klassenerhalt als Ziel aus. Die Mannschaft wurde unter dem Neu-Trainer Frankrone stark verjüngt und viele der Titelträgerinnen schnupperten erstmals Seniorinnen-Luft. Doch vom Start weg beeindruckte Wacker mit geordnetem Spielaufbau, technisch versierten Spielerinnen und Erfolgshunger. 

Mit Rückschlägen richtig umgehen

Dass dieser immer größer wurde, ist bestimmt auch den anfänglichen Erfolgen geschuldet, doch Frankrone war immer darum bemüht seine Spielerinnen zu erden. "Entscheidend ist, wie wir mit einer Serie von Rückschlägen umgehen", sagte Frankrone Mitte der Hinrunde. Diese folgte auf dem Fuße und endete erst nach im neuen Jahr, als Mecklenbeck nach dem 1:0-Sieg über Emsdetten nach zuvor vier sieglosen Spielen sein Siegergen wiederfand. 

Bis zum Saisonfinale am Hohen Ufer gaben die Lila-Weißen nur noch ein Spiel her. Kontinuierlich wurden die Punkte eingefahren und Schritt für Schritt festigte Wacker seinen Ruf als Spitzenmannschaft.

Im großen Finale gegen Gremmendorf hatte Wacker dann auch noch das nötige Glück auf seiner Seite, als Schiedsrichterin Vanessa Arlt in der zehnten Minuten nach einem grenzwertigen Einsteigen von Wacker-Keeperin Anna-Maria Fuhrmann gegen Nicole Enneking nicht auf Foul entschied und Nicole Eggert im direkten Gegenzug die Führung erzielte (12.). Hätte Fuhrmann hier Rot gesehen, man hätte sich nicht beschweren dürfen. 

Insgesamt war Mecklenbeck am Hohen Ufer aber der verdiente Sieger. Das  extrem schnelle und eiskalte Umschaltspiel bescherte Wacker die Tore zwei und drei durch Pels (40.) und Dircks (54.) - ein Rückstand, den Gremmendorf an diesem Tag einfach nicht mehr aufholen konnte. 

Natürlich trällerte nach dem Abpfiff das altbekannte "Derbysieger, Derbysieger" und "Nie wieder - Landesliga" durch die Wacker-Reihen, Bier und Sekt spritzen und die Mannschaft bedankte sich bei den zahlreich mitgereisten Anhängern. 

Mit Wacker steigt nun endlich wieder eine Mannschaft aus Münster in die Westfalenliga auf. Zur kommenden Saison wird dann bestimmt wieder der Klassenerhalt als Ziel ausgeben, wo das enden kann, haben wir heute gesehen.

SC Gremmendorf - Wacker Mecklenbeck    1:3 (0:2)
0:1 Eggert (12.), 0:2 Pels (42.), 
0:3 Dircks (54.),