Wo ist die Murmel nur? VfLerin Friederike Chudaske auf der Suche nach dem Spielgerät.
Wolbecks Tatiana Blömeke (l.) im Sprint-Duell mit Wessums Dörthe Nienhaus.

Wolbeck sorgt für Staunen

Von Till Meyer

(27.11.16) Da wird sich wohl so mancher nach dem Schlusspfiff die Augen gerieben haben, aber das, was in den 90 Minuten zuvor im Spiel der Aufsteiger, VfL Wolbeck und Union Wessum, passiert ist, war kein Traum, sondern die schlichte Fußball-Wahrheit. Mit 6:3 (3:0) behielt der VfL überrschend (deutlich) die Oberhand und kletterte mit diesem Dreier zugleich auch an das rettende Ufer. "Ich habe das teilweise im Spiel selber gar nicht richtig glauben können, was ich da gesehen habe", war sogar Wolbeck-Coach Patrick Timmermann ein bisschen von dem tollen Auftritt seiner Schützlinge überrascht. 

Es war nicht das berühmte Spiel der Maus und Schlange, sondern ein Spiel, indem im ersten Durchgang vor allem dem tabellarische Underdog aus Wolbeck mächtig Akzente setzte. Mit einer variabel ausgelegten taktischen Marschroute erwischte der VfL die Gäste förmlich auf dem falschen Fuß. Mal defensiv gestaffelt, mal im Kontermodus und mal mit frühem Anlaufen - so sah die VfL-Mischtaktik an diesem Tage aus. Zudem legten die Schützlinge Timmermanns eine nahezu perfekte Effizienz an den Tag und führten zur Pause hochverdient mit 3:0 (1:0 Friederike Chudaske/2:0 Leandra Wessels per Foulelfmeter/Natascha Baigar - 18./25./38.). Besonders Baigar war blendend aufgelegt. Sie holte nicht nur den Elfmeter raus, sondern erkämpfte sich durch ein frühes Anlaufen in Minute 38 den Ball und vollstreckte im Anschluss auch noch eiskalt zum 3:0. "Sie war richtig stark heute", lobte naturgemäß auch Timmermann.

Wessum galliger

Die Gäste kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine und wirkten im zweiten Durchlauf deutlich zielstrebiger, als noch im ersten Durchgang, allerdings war mit dem 0:4 (Baigar/52.). die Messe endgültig gelesen. "Wir haben uns in der Halbzeit geschworen, noch mal Gas zu geben, aber der vierte Treffer war schon so etwas wie der Genickbruch", konstatierte Union-Trainer Uwe Stampfer. In der Folge erhöhte Wolbeck auf 6:1 (60./65.), ehe Wessum das Ergebnis für sich noch etwas erträglicher gestaltete (2:6/3:6 - 66./68.). "Wir haben heute als Einheit funktioniert und ein absolutes Ausrufezeichen gesetzt", resümierte ein hochzufriedener Timmerman. Und Stampfer? "Es war eine verdiente Niederlage. Unsere Fehler wurden eiskalt bestraft. So ein Spiel macht aber unsere grandiose Hinrunde nicht kaputt. Wir sind als Aufsteiger weiter oben mit dabei. Das zählt." 

VfL Wolbeck - Union Wessum     6:3 (3:0)
1:0 F. Chudaske (18.), 2:0 Wessels (25./Foulelfmeter),
3:0 Baigar (38.), 4:0 Baigar (52.),
4:1 Schimpke (57.), 5:1 Baigar (60.),
6:1 V. Blömeke (65.), 6:2 Schulz (66.),
6:3 Jung (68./Eigentor)