Wolbeck ist so halb angekommen 

Von Till Meyer

(02.10.16) Bisher war das Punktekonto des VfL Wolbeck in der Landesliga noch gähnend leer. Jetzt, nach dem 1:1 (0:0) bei Mitaufsteiger FC Marl, steht endlich der erste Zähler auf der Habenseite. Der Anfang ist also gemacht, allerdings hätten es deutlich mehr, also drei, Zähler sein können, denn der VfL zeigte wieder sein starkes Fußballgesicht, jenes, das in der vergangenen Spielzeit noch an der Tagesordnung war. 

Die Gastgeberinnen aus Marl überzeugten an diesem Tage nicht unbedingt durch spielerische Raffinesse, sondern durch eine ruppige, teils sogar überharte, Gangart. Wolbeck reagierte darauf im Stile einer abgezockten Truppe und ließ den Ball gut und zügig laufen, um so möglichst vielen direkten Duellen aus dem Weg zu gehen. Ganz nebenbei sprangen auch diverse Chancen heraus, allerdings trafen die VfL-Ladies vor dem Kasten zu oft die falsche Entscheidung, sodass es es "nur" mit einem 0:0 in die Pause ging.

"Wir haben uns gut verkauft"

So bewertete VfL-Coach Patrick Timmermann den Gesamtauftritt seiner Schützlinge, die auch im zweiten Durchgang am Drücker waren und durch Verena Blömekes Lattenschuss (64.) eine ganz dicke Möglichkeit hatten, in Führung zu gehen. Zehn Minute vor dem Ende dann endlich die (kurzfristige) Erlösung für die Kickerinnen vom Brandhoveweg, denn Friederike Chudaske traf die Bude endlich und zwar richtig, nicht nur am Gestänge (1:0/80.). Gereicht hat es dennoch nicht zum Sieg, denn Marl glich etwas überraschend noch zum 1:1 aus (87.). Negativer Höhepunkt war die rote Karte für FC-Spielerin Justyna Kopton, die Wolbecks Leandra Weßels mit der Faust ins Gesicht schlug. Was bleibt, ist ein vielleicht kleines blaue Auge für Weßels und der erste Landesligapunkt für den VfL.

"Für die Mädels tut es mir ein bisschen leid, denn sie hätten nach so einem starken Auftritt eigentlich den Sieg verdient gehabt", ließ Timmermann abschließend wissen.

FC Marl - VfL Wolbeck     1:1 (0:0)
0:1 F. Chudaske (80.), 1:1 Tekin (87.)