Frauen-Landesliga 3 - Anschwitzen

Lea Stampfer (r.) geht selbstbewusst in den Spieltag. Sie hofft mit ihrem Team, Union Wessum, auf die Tabellenführung.

Den Trainer stolz machen


Von Theresa van den Berg

(18.10.19) Sie haben was wiedergutzumachen. Das Spiel gegen Amelsbüren wollen die Wessumerinnen um Lea Stampfer ganz schnell wieder vergessen. Auf dem Platz lief wenig zusammen, was nicht nur für den Trainer Marco Leimbach eine reine Einstellungssache war. "Das Oktoberfest hat uns die drei Punkte gekostet", gibt Stampfer offen zu. Feiern vor Fußball? Noch einmal wird den Grün-Weißen so etwas nicht passieren, denn für das Team ist klar: "Wir haben alle das gleiche Ziel. Wir wollen aufsteigen und werden alles dafür geben."

Warum es nach drei Jahren in der Top Drei in dieser Saison auch tatsächlich klappt? "Es gab in den letzten Jahren immer eine Mannschaft, die herausgestochen ist. Wir haben in der vergangenen Saison eine perfekte Rückrunde gespielt. Rhade aber eben auch. Da hatten wir es irgendwann nicht mehr in der eigenen Hand." Jetzt sei alles enger und die Chance für den großen Coup da. Dass dieser nur mit vollem Einsatz gelingen kann, haben die Mädels jetzt begriffen und "wollen den Trainer und auch uns am Sonntag wieder stolz machen."

Hoffnung auf Tabellenführung

"Die Mannschaft ist top motiviert", lässt die 20-jährige keine Zweifel daran aufkommen, dass sie die drei Punkte unbedingt mit nach Hause nehmen will. Sollte sie das schaffen, winkt im besten Fall sogar die Tabellenführung. "Wir wissen natürlich, dass der Erste gegen den Zweiten spielt. Ich glaube nicht an ein klares Ergebnis in dem Spiel und denke, dass beide Mannschaften Punkte lassen werden", hofft die Auszubildende zur Groß- und Außenhandelskauffrau offensichtlich auf ein Unentschieden der Konkurrenten. "Wir haben gute Chancen auf die Tabellenführung", ist sie selbstbewusst.  

Doch erst einmal müssen die eigenen Hausaufgaben gemacht werden. Es geht nach Emsdetten. "Eine heimstarke Mannschaft", weiß Stampfer, dass man sich von der aktuellen Bilanz der Borussia zu Hause - drei Punkte aus drei Spielen - nicht täuschen lassen sollte. "Wichtig wird es sein, dass wir hinten gut stehen." Mit Blick auf die vergangenen Aufeinandertreffen - das Hinspiel endete 1:1, das Rückspiel entschied Emsdetten mit 3:2 für sich - können sich alle Beteiligten auf ein hart umkämpftes Duell freuen. Auch, weil die Wessumerinnen wohl noch eine Rechnung mit den Gastgeberinnen offen haben...

Borussia Emsdetten - Union Wessum (Sonntag, 13 Uhr)
"Wenn es ganz dumm läuft, sind wir nach diesem Spiel Erster." Recht hat er, der Trainer von Emsdetten. "Dafür muss aber natürlich alles passen", weiß auch Stephan Claßen wie die Chancen dafür stehen. Dass es bei der Borussia im Moment sehr gut passt, kann man nach dem fünften Sieg in Folge gegen Brochterbeck nicht abstreiten. Mit dieser konstanten Leistung freut man sich jetzt auf den spielstarken Gegner. "Die liegen uns meistens." In Wessum herrscht dagegen eine ganz andere Stimmung. Nach dem 1:3 gegen Amelsbüren ärgerte sich Wessums Trainer Marco Leimbach vor allem über die Art und Weise und spricht im Duell gegen Emsdetten sogar von der Charakterfrage. "Die Einstellung hat nicht gepasst. Jetzt stellt sich die Frage, ob es die Mädels schaffen, den Schalter nach nur einer Woche wieder umzulegen. Emsdetten ist zu Hause eine Macht. Wir brauchen ein perfekte Leistung für einen oder drei Punkte."
Heimspiel-Tipp: Keine Tabellenführung - für beide nicht. 2:2
Lea Stampfer: Das gewinnen wir! 2:1

SV Herbern - GW Amelsbüren (Sonntag, 13 Uhr)
Man kennt sich. "In der Bezirksliga waren das immer packende und heiße Duelle", freut sich Amelsbürens Trainer Andreas Wennemer auf ein spannendes Match. "Das wird aber was ganz anderes, als gegen Wessum." Von dem 3:1-Sieg wird man auch in Herbern gehört haben und die Grün-Weißen mit einer gehörigen Portion Respekt empfangen. Den hat Wennemer aber auch vor dem SV. "Das wird kein Selbstläufer. Wir müssen auch dort wieder richtig investieren." Zwei Punkte trennen die beiden Mannschaften in der Tabelle, nachdem die Gastgeberinnen am vergangenen Wochenende mit 2:4 gegen Telgte verloren. Zieht Herbern wieder an Amelsbüren vorbei oder können sich die Wennemer-Schützlinge im oberen Mittelfeld der Tabelle festsetzen ?
Heimspiel-Tipp: Amelsbüren macht da weiter, wo es vergangene Woche aufgehört hat. 1:3
Lea Stampfer: Amelsbüren ist auswärts noch ungeschlagen. Das bleibt so. 2:2

FC Oeding - SC Gremmendorf (Sonntag, 13 Uhr)
So schnell kann es gehen. Nach der Niederlage gegen Gronau rutschten die Oedingerinnen wieder an das Ende der Tabelle. 0:1 in der 90. Minuten - und das durch einen Elfmeter. Bitterer hätte es für den FC nicht laufen können. Ganz anders in Gremmendorf. Die Elf von Pascal Henckel zeigte nach zuletzt schwachen Auftritten wieder ein gutes Spiel und belohnte sich mit drei Punkten. Mit 5:0 wurde Flaesheim nach Hause geschickt. Einzig die Chancenverwertung kritisierte der Coach. "Das ist aber meckern auf hohem Niveau." Zehn Punkte und rauf auf Platz Sieben - ein Schritt in die richtige Richtung aus Sicht des Westfalenligaabsteigers. Folgt in Oeding der zweite? 
Heimspiel-Tipp: Gremmendorf kommt so langsam ins Rollen. 0:3
Lea Stampfer: Oeding tut sich noch sehr schwer in dieser Saison. 1:3

BSV Brochterbeck - Fortuna Gronau (Sonntag, 15 Uhr)
Das nächste Kellerduell für die Gronauerinnen steht an. Nach dem glücklichen 1:0 gegen Oeding am vergangenen Spieltag, - es war der erste Sieg in dieser Saison- machte die Fortuna zwei Plätze gut und überholte auch den kommenden Gegner. Brochterbeck befindet sich dagegen weiterhin im freien Fall und rutschte nach dem 0:2 gegen Emsdetten zum ersten Mal auf einen Abstiegsplatz. Auch wenn es im Keller eng ist, Punkte können gerade in so einem Spiel mit Sicherheit beide Teams gebrauchen. 
Heimspiel-Tipp: Brochterbeck holt den zweiten Sieg in dieser Saison. Dreckig, aber das wird den Beteiligten am Ende egal sein. 2:1
Lea Stampfer: Gronau hat erst acht Tore geschossen. Das ist zu wenig. 2:1

Concordia Flaesheim - SuS Scheidingen (Sonntag, 15 Uhr)
Sieben Punkte und Platz elf - so gut wie in der vergangenen Saison läuft es für Scheidingen (noch) nicht. Dass der SuS allerdings in diese Liga gehört, zeigt er immer wieder: Vergangene Woche fügte er dem ehemaligen Spitzenreiter aus Nottuln die erste Niederlage zu. Und auch die anderen Punkte wurden gegen keine geringeren Gegner als Emsdetten und Amelsbüren eingefahren. Die Flaesheimerinnen, die aktuell einen Zähler mehr auf dem Konto haben, konnten zwar noch nicht gegen Mannschaften von oben punkten, zeigten aber mit Siegen gegen Oeding und Gronau: Wenn es drauf ankommt, sind wir da. 
Heimspiel-Tipp: Die bessere Offensive setzt sich durch. 1:2
Lea Stampfer: Für beide ist ein Sieg extrem wichtig. Der Platz in Flaesheim ist sehr klein. Ich glaube, dass Flaesheim das als eigenen Vorteil nutzen wird. 2:1

GW Nottuln - Arminia Ibbenbüren II (Sonntag, 15 Uhr)
Gerade einmal ein Tor trennen den Tabellenzweiten und den Spitzenreiter.  Das liegt nicht nur an dem Sieg der Arminia gegen Coesfeld, sondern auch an der Niederlage der Donner-Schützlinge gegen Scheidingen. Gegen Mannschaften von unten tun sich die Nottulnerinnen offensichtlich schwer. Gut für sie, dass es jetzt wieder gegen einen Gegner auf Augenhöhe geht. Für Katharina Eiter stehen beide Teams überraschend da oben, "wobei Nottuln eher den Anspruch hat, dort zu stehen." Den Druck schiebt Ibbenbürens Trainerin also wie so oft dem Gegner zu. "Wir sind nicht in der Situation, punkten zu müssen." Das fällt Ibbenbüren auch sichtlich schwer gegen die Gastgeber: In den vergangenen acht Aufeinandertreffen holten sie einen Punkt. "Aber wir sind ja scheinbar immer für eine Überraschung gut", sagt Eiter und kann sich das grinsen nicht verkneifen.
Heimspiel-Tipp: Nottuln holt sich die Tabellenführung zurück. 2:1
Lea Stampfer: Die beiden klauen sich die Punkte gegenseitig und wir werden Tabellenführer. 1:1

SG Coesfeld - SG Telgte (Sonntag, 15 Uhr)
"Es spricht alles für Coesfeld", stapelt Telgte-Trainer Sebastian Wende tief. Das heißt aber nicht, dass die Grün-Weißen ohne Selbstbewusstsein anreisen werden - vor allem nicht nach dem überzeugenden 4:2 gegen Herbern. "Mit der Leistung können wir den ersten Dreier in der Ferne holen. Wir wollen mutig auftreten und unsere Offensivstärke ausspielen." Damit würden die Telgterinnen bis auf einen Punkt an Coesfeld heran kommen. Für die Mannschaft von Claudia Wiesmann war das 0:1 in Ibbenbüren die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag. Sie musste Emsdetten damit an sich vorbeiziehen lassen und steht jetzt auf Rang fünf. Doch sowohl nach oben, als auch nach unten bleibt es weiter eng. 
Heimspiel-Tipp:  Eine am Ende gerechte Punkteteilung. 1:1
Lea Stampfer: 3:1