Sinah Lüttke-Harmölle (r.) und Heike Rheine unterlagen der WSU.

Hilger trauert vergebenen Chancen nach


von Alex Piccin

(07.09.14) Ein frustrierter Heim-Coach Ludger Hilger bemühte nach dem Spiel die alte Fußballerfloskel: "Wenn du vorne die Dinger nicht machst, kassierst du hinten das Entscheidene." Sein FFC Heike Rheine hatte sich gegen die Warendorfer SU ein klares Chancenplus erarbeitet, stand aber nach dem Schlusspfiff mit leeren Händen da. Die Gäste nahmen durch ein 1:0 (1:0)-Sieg alle drei Punkte mit.

Die Heimmannschaft trat von Beginn an als die spielerisch besser veranlagte Mannschaft auf. In der zehnten Spielminute trat Heike Rheine erstmals gefährlich vor dem Gästegehäuse auf, vergab jedoch die Möglichkeit zur Führung. Die WSU versteckte sich jedoch nicht und erarbeitete sich ihrerseits zwei ganz gut Chancen. Eine Flanke von Laura Rieping wurde von der Heike-Abwehr nicht konsequent geklärt und Carina Louis schloss zu überhastet ab, so dass der Ball über das Tor flog (13.). Fünf Minuten später war es erneut Louis, die von Sandra Blanke freigespielt wurde. Doch auch in dieser Szene war sie nicht cool genug und legte der Rheinenser Torfrau Nadja Bertke den Ball in die Arme (18.). Der nächste Versuch der Warendorferinnen aber saß: Vanessa Otte wurde 25 Meter vor dem Tor freigespielt. Die Angreiferin legte sich die Kuge zurecht und zog einfach mal ab. Ihr Schuss landete mit Hilfe des Innenpfostens im Netz - 1:0 (29.). Nach dem Führungstreffer verteidigte Warendorf sehr geschickt und ließ den Gegner kommen. Für das Spiel tat das Team von Trainer Max Ende jedoch nicht mehr viel. Die Kontermöglichkeiten "wurden nicht konsequent ausgespielt" (Ende), so dass es auch zu keiner nennenswerten Tormöglichkeit für die WSU mehr kam.
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Dafür legte sich Heike nach dem Seitenwechsel ins Zeug. Das enge Ergebnis verlieh der Partie Spannung. Eine Chance nach der anderen vergaben die Heike-Kickerinnen. Lena Arentz scheiterte an Torfrau Melanie Ziegler, die einen Sahnetag erwischt hatte. Ihren Schuss fischte die Keeperin aus dem oberen Toreck (77.). Auch Lena Gosewinkel, Stella Ewering oder Theresa Löderbusch ließen beste Möglichkeiten ungenutzt, so dass es am Ende beim 1:0-Auswätserfolg für die Sportunion blieb. "In der zweiten Halbzeit waren wir stellenweise zu unkonzentriert und haben viele Fehler gemacht, die Heike zum Glück nicht genutzt hat", äußerte sich Ende zur zweiten Spielhälfte.

"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das was sie spielerisch geboten hat, war wirklich gut. Es fehlte beim Abschluss halt die Konzentration und das letzte Quentchen. Ich muss mir überlegen, wie wir das diese Woche angehen werden. Es bringt nichts, da noch weiter draufzuhauen. Vermutlich werden wir versuchen, über Vier- bzw. Sechs-Augen-Gespräche das nötige Selbstbewusstsein hervorzuholen", so Hilger. WSU-Coach Ende war mit dem Auswärtserfolg überglücklich: "Es gibt Einfacheres, als hier zu gewinnen. Die Mannschaft hat super gekämpft und unsere Erwartungen in puncto Einsatz und Wille erfüllt. Beide Teams haben sich reingekniet und der Punkt ist nicht unverdient."

FFC Heike Rheine - Warendorfer SU   0:1 (0:1)

0:1 Otte (29.)