FFC-Kickerin Marina Kruse behauptet den Ball geschickt gegen Wackers Nike Hellkuhl.

Wacker kann gegen Jeden


von Till Meyer

(04.09.16) Wacker Mecklenbeck hat, im Vergleich zur Vorsaison, ohne jeden Zweifel einen gewaltigen Entwicklungsschritt gemacht. Denn mittlerweile ist die Truppe von Andre Frankrone im Stande, auch gegen gegen die Großen der Liga Punkte zu sammeln. So auch an diesem Sonntag gegen den 1. FFC Recklinghausen. Nach neunzig Minuten bejubelten die Mädels von der Egelshove ein 1:1 (1:1)-Unentschieden, das aufgrund einer gewaltigen Leistunungssteigerung im zweiten Spielabschnitt auch hoch verdient war.

Den ersten Durchgang kann man, wenn man es mit Wacker hält, getrost vergessen. Mit einer Ausnahme: der 33. Spielminute. Einer der wenigen Vorstöße Mecklenbecks bringt eine Ecke ein, die kristina Hopp mit ihrem Goldfüßchen direkt zum 1:0 in den FFC-Kasten zirkelt. Ein wunderschöner Treffer mit Seltenheitswert. "Das hat sie auch schon in der Jugend des Öfteren so gemacht", wusste Frankrone schon vorher von dem besonderen Talent seines Schützlings. Ansonsten war der erste Durchgang für seine Mannschaft zum Vergessen, denn es fiel nicht nur der 1:1-Ausgleich (37.), sondern die Gäste machten quasi was sie wollten. Spielerisch lag zunächst mehr als nur eine Klasse zwischen den Kontrahenten. "Wir waren einfach nicht in den Zweikämpfen und auch nicht agil genug", bestätigte auch Frankrone.

Anderes Gesicht gezeigt

Gänzlich anderes hingegen die Darbietung der Wacker-Ladies in den zweiten 45 Minuten. Die Truppe war galliger, besser in den Zweikämpfen und sorgte über die zuvor eingewechselte Lara Pahlig immer wieder für Betrieb im Defensiv-Verbund der Gäste. Pahlig agierte zunächst als Mittelstürmerin und wusste mit ihrer Schnelligkeit zu überzeugen. Und es gab auch zwei gute Einschussmöglichkeiten für die Gastgeberinnen (Kathrin Pels 68./Paula Funcke 69.), allerdings stimmt die Verwertung nicht - der Ball fand kein weiteres Mal den Weg über die Linie. Stattdessen fand der Unparteiische die gelb-rote Karte für Verena Funke (81.). Eine Entscheidung, die für viel Gesprächsstoff sorgte, da Funke eher gefoult wurde, statt Übeltäterin gewesen zu sein. Wacker zog sich in Unterzahl die letzten Minuten weit zurück und hatte in Minute 87 alles Glück auf dieser Welt, da FFC-Spielerin Azin Vogel nur den Innenpfosten traf. Der Schlusspunkt in diesem spannenden Spiel.

"Respekt und riesiges Lob für die zweite Halbzeit. Dass wir bei dem schweren Auftaktprogramm bereits fünf Punkte haben, spricht für die Qualität und Entwicklung, die diese Mannschaft hat und auch genommen hat", lobte ein zufriedener Frankrone nach dem Spiel seine Elf.

Wacker Mecklenbeck - 1. FFC Recklinghausen     1:1 (1:1)
1:0 Hopp (33.), 1:1 Tat (37.)