Der Ball ist im Spiel: Roland Westers geht mit Borussia Emsdetten favorisiert ins Derby...

Topspiel Siebter gegen Letzter


Von Christian Lehmann

(10.11.16) Das Highlight des 14. Spieltages steigt am Emsdettener Teekotten. "Ja ja, klar. Spitenspiel, Siebter gegen Letzter", sagt Borussias Trainer Roland Westers vor dem Derby gegen Emsdetten 05 breit grinsend. Dem Coach des Aufsteigers ist aktuell deutlich mehr zum Scherzen zu Mute als seinem Gegenüber Christian Bienemann. Doch auch wenn die Tabelle die fast schon abgeschlagenen Nullfünfer als klaren Underdog ausweist, ist in dieser Paarung, die es im Ligabetrieb zuletzt 2012/13 gab, wieder mal jede Menge Zunder drin.

"Ich sehe gute Chancen, in diesem Spiel die Wende zu schaffen", meint Bienemann, der mit seinem Team bisher eine "Saison zum Vergessen" erlebt. Sieben Punkte nach 13 Spielen, das ist meilenweit von dem entfernt, was sich der ambitionierte Coach zu Saisonbeginn erhofft hatte. "Borussia hat besser gepunktet und steht klar vor uns, aber ich habe großes Vertrauen in meine Mannschaft. Gewinnen wir dieses Spiel, wird der Bann brechen", glaubt Bienemann. Er hofft, dass bis zum Spiel die Spielberechtigung des Ukrainers Roman Tsankov (20) und des Kolumbianers Laiton (20) vorliegt. Beide haben die Nullfünfer aus dem Fußballinternat des FC Schüttorf 09 losgeeist, beide trainieren seit drei Wochen mit. Beide Defensivspieler, so Bienemann, "bringen Qualitäten mit, die für uns in dieser Situation sehr wichtig sind. Ich hätte keine Angst, die Jungs ins kalte Wasser zu werfen." 

... doch Nullfünf-Coach Christian Bienemann schert sich nicht viel um Vokabeln wie "Favoritenrolle". Ist schließlich Derby!

Stört es Westers, dass die Aufstellung des Gegners unter diesen Umständen noch unberechenbarer erscheint? "Näh. Wir haben einen guten Lauf, haben in den letzten fünf Spielen zwölf Punkte geholt. Wir sollten mehr auf unsere Stärken gucken." Und an denen kann sich der Übungsleiter aktuell kaum satt sehen. Auch wenn auf beiden Seiten nur noch wenige alte Recken aktiv sind, die wissen, wie Derby geht (Borussia: Robin Schölling, Max Zollfrank, David Ruwe / Nullfünf: Nico Menebröker, Pascal Göcke, Isuf Asllani), erwartet Westers einen heißen Tanz: "Nullfünf wird schon dafür sorgen, dass es keine 90 Minuten lang Streicheleinheiten gibt." Bienemann indes findet, dass "die Derby-Begeisterung in den letzten Jahren nachgelassen hat. Früher ging es da mehr zur Sache."

Das schönte Derby? Erlebte Roland Westers ganz zu Beginn der Westfalenliga-Saison 2007/08. Damals sollte er im ersten Jahr unter Klaus Hüweler eigentlich nur noch als Co-Trainer ran, überredete diesen aber, noch ein Jahr kicken zu können. "Wir waren damals krasser Außenseiter, Nullfünf gehörte zu den großen Titelfavoriten", erinnert sich Westers, dessen Elf die Jungs vom Wasserturm phasenweise schwindelig spielte und völlig verdient mit 4:2 gewann. Bienemann erinnert sich gerne an die beiden klaren Siege in der Aufstiegssaison 2012/13, noch präsenter ist ihm aber eine Verbandsliga-Partie zu Beginn des neuen Jahrtausends (3:0), in der sein alter Kumpel Burak Yarar sich nach einem Treffer sein Trikot vom Leib riss und am nächsten Tag sein Prachtörper mannshoch in der Zeitung zu sehen war. Hach, das waren noch Zeiten...

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